Horror-Szenario für Autoindustrie – trifft es BMW?

Teil 1 der Serie Überlebenskampf

Das Jahr 2030 werden nicht mehr alle deutschen Autohersteller erleben. Diese provokante These vertritt der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Moritz Schularick. Es stellen sich die Fragen, warum das so sein könnte und ob es etwa BMW sein könnte? Am Mittwoch legt die BMW-Aktie zu und steht aktuell bei 73,60 €.

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Überlebenskampf in der deutschen Automobilbranche

Moritz Schularick, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), vertritt die These, dass nicht alle drei deutschen Autobauer dieses Jahrzehnt überleben. Das würde bedeuten, dass es mindestens einen Autohersteller in Deutschland bis dahin nicht mehr gibt.

Gemeint sind damit die Autokonzerne BMW, Mercedes-Benz und VW. Aus heutiger Sicht ist es nur schwer vorstellbar, dass einer davon seine Selbstständigkeit verliert.

Die Selbstständigkeit verlieren bedeutet jedoch nicht, dass die Produktion dieser Autos aus Deutschland wegbricht.

Moritz Schularick beschreibt diesen Prozess so:

Mindestens einer von denen wird in irgendeiner anderen Form das Jahrzehnt beenden – entweder indem er aufgekauft oder aufgesplittet wird oder Joint Ventures eingeht.

E-Mobilität verschlafen

Deutschland galt einst als führende Nation der Autobranche. Dies galt sowohl für Innovationen bei den Motoren als auch bei der Entwicklung neuer Modelle. Dies wirkte sich auch auf die Anzahl der Beschäftigten aus, Ende 2024 lag die Anzahl der Beschäftigten in der Autobranche bei rund 773.000.

Die drei deutschen Autokonzerne favorisierten lange Zeit den Verbrenner-Motor und setzten weniger auf die Transformation hin zur E-Mobilität. Solange der Absatz stimmte, wurden hier gute Gewinne erzielt.

Der Weltmarkt befindet sich jedoch in einer Transformationsphase hin zur E-Mobilität. Hier sind nicht mehr die deutschen Konzerne führend; Marktführer ist mittlerweile China. Die Folgen für die drei deutschen Autokonzerne sind in Form von Absatzrückgängen und Gewinneinbrüchen deutlich sichtbar.

Stabile Aktionärsstruktur vorhanden

Sollte BMW seine Eigenständigkeit verlieren, müsste es zu einer deutlichen Änderung der Aktionärsstruktur kommen. Stefan Quandt, 26,8%, und Susanne Klatten, 21,7% sind die beiden größten Aktionäre an dem Konzern. BMW selber besitzt 2,3% eigene Aktien. Somit beträgt der Streubesitz 49,2%.

Eine Übernahme des bayerischen Konzerns geht demnach nur mit dem Ausstieg der beiden Großaktionäre. Dies ist momentan nicht zu erkennen.

Trennung der beiden Sparten Automobil und Motorrad

Möglich wäre eine Ausgliederung der Motorrad-Sparte. Derzeit arbeitet diese Sparte trotz des Gewinnrückgangs profitabel. Auto und Motorrad gehörten bisher untrennbar zum Konzern, dies dürfte vorerst auch so bleiben. Vorstellbar wäre eine Aufteilung dennoch.

Der Gewinn in der Autosparte verringerte sich im abgelaufenen Jahr von 8,1 auf 4,9 Milliarden €. Hauptursache hierfür ist der deutliche Umsatzrückgang von 132 auf 125 Milliarden €. Trotz des Gewinneinbruchs ist der Konzern finanziell insgesamt gut aufgestellt.

Kooperation mit Batterie-Hersteller möglich

Die Transformation hin zur E-Mobilität dürfte viele Milliarden € kosten. Hier wäre eine Zusammenarbeit mit einem Batteriehersteller möglich. Dies könnte in Form eines Joint Venture erfolgen, möglich wäre auch eine gegenseitige Beteiligung mit einem Batteriehersteller.

Im Hinblick auf die jetzige Situation sehe ich die Eigenständigkeit von BMW vorerst nicht in Gefahr. Um die hohen Entwicklungskosten zu stemmen, ist die Kooperation mit einem Batteriehersteller vorstellbar und dürfte auch sinnvoll sein.

Eine solche Kooperation, in welcher Form auch immer, dürfte für die BMW-Aktie jedoch kein Nachteil sein. Momentan belasten die US-Zölle; sollte hier eine Lösung zwischen der EU und den USA gefunden werden, besitzt die Aktie wieder viel Potenzial.

Was für die Aktie spricht ist die gute Dividendenrendite von aktuell 6%. Selbst bei einer reduzierten Dividende ist die Verzinsung gut. Hier sei angemerkt: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ finden Interessierte eine ausführliche Analyse von zehn Aktien, die das Potenzial haben, ein solides Fundament für passive Einkünfte zu bilden.

ℹ️ BMW in Kürze

  • Die BMW AG (WKN: 519000) baut Automobile und Motorräder im Premiumbereich. Neben der Stammmarke BMW gehören auch die Marken Mini und Rolls-Royce zum Autokonzern aus München.
  • Mit rund 2,5 Millionen abgesetzten Fahrzeugen (2024) zählt BMW zu den 15 größten Autoherstellern der Welt.
  • BMW ist Mitglied im deutschen Leitindex DAX und im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. Mit einem Börsenwert von 46,78 Milliarden € ist der Autobauer eines der zehn wertvollsten Unternehmen Deutschlands.

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