HP-Aktie -9%: Das steckt hinter dem Kursrückgang

Nach Zahlen unter Druck

Die Aktie des US-Technologiekonzerns HP geht nach den am Vorabend präsentierten Zahlen auf Tauchstation. Vorbörslich notiert der Kurs am Mittwoch fast -9% tiefer bei 35,70 US$. Sind die Ergebnisse wirklich so schlecht? Und wie sollten sich Anleger nun verhalten?

hp.com

Ausblick enttäuscht

Während die Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal (bis Ende Oktober) im Rahmen der Erwartungen lagen, enttäuschte das Unternehmen beim Ausblick auf das nun laufende erste Quartal. Zu schaffen macht dem Traditionskonzern weiterhin die schwache Nachfrage im PC-Geschäft.

Gemeldet wurde ein Umsatzplus von 1,7% auf 14,1 Milliarden US$ und ein bereinigter Gewinn von 93 Cent je Aktie. Beides lag im Rahmen der Prognosen.

Im größten Segment „Personal Systems“ legten die Erlöse um 2% auf 9,6 Milliarden US$ zu. Während das Geschäft mit kommerziellen PCs um 5% wuchs, sank der Umsatz im Bereich Personal PCs um 4%. Das Druckersegment wuchs entgegen der Erwartung um 1% auf 4,5 Milliarden US$.

Letztlich fielen die Ergebnisse im Berichtszeitraum solide aus. Was den Anlegern aber überhaupt nicht gefällt, ist die Prognose für das erste Quartal im Geschäftsjahr 2025. Hier rechnet das Management mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von lediglich 70 bis 76 Cent, wohingegen Analysten im Mittel 85 Cent erwartet hatten.

Weiterhin angespannte Lage im PC-Markt

Die Finanzchefin Karen Parkhill sprach in der abschließenden Telefonkonferenz von einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld, besonders im PC-Geschäft für den Privatkonsum.

Gleichzeitig gab sich die Managerin aber zuversichtlich, dass sich Kostensenkungen und Preisanpassungen ab der zweiten Jahreshälfte positiv bemerkbar machen werden.

Für das Gesamtjahr 2025 kalkuliert HP mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,25 bis 3,75 US$, was in der Mitte den Konsensprognosen entspricht, sowie einem freien Cashflow von 3,2 bis 3,6 Milliarden US$.

Das PC-Consumer-Geschäft stellt das Unternehmen auch weiterhin vor große Herausforderungen und es bleibt abzuwarten, wann sich daran etwas ändert. Schließlich steht HP damit nicht alleine da, denn mit Dell hat auch einer der größten Rivalen mit einem schwachen PC-Geschäft zu kämpfen.

KI als Wachstums- und Kurstreiber?

Trotz der zunehmenden Bedeutung von künstlicher Intelligenz ist die Nachfrage nach KI-fähigen Computern im Privatbereich bis dato überschaubar, obwohl Analysten in diesem Bereich großes Wachstumspotenzial ausmachen. Im kommenden Jahr soll der Anteil an KI-fähigen PCs bei den weltweiten Auslieferungen laut einer Studie von Gartner auf 43% anwachsen. 2024 liegt der Anteil gerade einmal bei 17%, vor allem getrieben durch Kunden aus dem kommerziellen Bereich.

Die Erholung im PC-Markt gestaltet sich schwierig und es ist fraglich, ob HP mit seinen KI-fähigen Produkten bei den Kunden punkten kann, da die Konkurrenz auch in diesem Bereich groß ist.

Für die Aktie spricht die moderate Bewertung mit einem KGV von knapp 14. Dazu gibt das Unternehmen einen Großteil des Cashflows in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Anleger zurück.

Nichtsdestotrotz sehe ich andere Aktien wie z.B. den Konkurrenten Dell im Vorteil, da das Geschäft besser diversifiziert ist und das PC-Segment keine so elementare Bedeutung hat.

Wer sich übrigens für die stark abgestraften deutschen Auto-Aktien interessiert: Unser neuer Auto-Report bietet wenig bekannte Einblicke, welche Papiere jetzt wirklich lohnenswert sind.

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