Hugo Boss-Aktie: Ein unaufhaltsamer Absturz

Die Hugo Boss-Aktie (WKN: A1PHFF) schmiert am Dienstagmorgen mit über -10% ab und hält damit die rote Laterne im Nebenwerteindex MDAX fest in der Hand. Für den deutschen Modekonzern ist es die Fortsetzung einer katastrophalen Kursentwicklung in den letzten Monaten. Der Mode-Titel notiert inzwischen auf einem neuen 3-Jahrestief. Was ist bloß los bei Hugo Boss?

Eine schwache Umsatzprognose wurde kassiert

Auslöser des massiven Kurssturzes am Dienstag ist die Senkung der Jahresprognose. Während das Management bislang ein Umsatzwachstum zwischen 3 und 6% auf 4,30 bis 4,45 Milliarden € anpeilte, sieht es nunmehr nur noch ein Wachstum zwischen 1 und 4% auf 4,20 bis 4,35 Milliarden € als realistisch an.

Nach Unternehmensangaben wolle man damit den anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen Rechnung tragen, die weiterhin die globale Konsumentennachfrage belasteten. Insbesondere stellen die Märkte China und Großbritannien derzeit eine Herausforderung dar, so Boss.

Wir erinnern uns: Bereits die ursprüngliche Prognose wurde von der Börse mit einem massiven Kurssturz der Hugo Boss-Aktie bestraft. Anleger sahen diese als viel zu wenig ambitioniert an. Nun hat der Modekonzern also noch einmal eine moderate Prognose nach unten korrigiert.

Die Ergebnisprognose ist ambitioniert

Noch schlechter als die Umsatzprognose hört sich der neue Ergebniszielwert an. Wobei man von einem Zielwert gar nicht sprechen kann, denn Hugo Boss gab nur eine Bandbreite für die EBIT-Veränderung an. Das operative Ergebnis soll sich zwischen -15 und +5% auf ca. 350 bis 430 Millionen € verändern.

Bislang gingen die Schwaben von einem EBIT-Anstieg zwischen 5 und 15% auf 430 bis 475 Millionen € aus. Im ersten Halbjahr lag der EBIT bei rund 140 Millionen €. Hugo Boss muss im zweiten Halbjahr also noch ordentlich eine Schippe drauflegen, um seine Prognose zu schaffen.

Ein Chartbild zum Heulen

Das Chartbild der Hugo Boss-Aktie treibt Anlegern seit vielen Monaten die Tränen in die Augen. Seit Mitte Dezember befindet sich der MDAX-Wert in einem sehr steilen Abwärtskanal, in dessen Zuge alle Widerstände der letzten Jahre mit Leichtigkeit durchbrochen wurden.

Die Aktie könnte nun sogar bis auf unter 30 € durchgereicht werden. Ein Boden ist derzeit nicht in Sicht.

Anleger fliehen in Scharen

Für mich drängt sich die Hugo Boss-Aktie derzeit nicht zum Kauf auf. Sie ist sowohl charttechnisch als auch fundamental massiv angeschlagen.

Innerhalb eines Jahres hat der MDAX-Titel mehr als -50% seines Wertes verloren. Das bedeutet, dass Anleger in Scharen aus der Aktie fliehen, weil sie kein Potenzial darin sehen.

Das ist auch meine Sichtweise. Der Modemarkt ist gegenwärtig ein ganz schwieriges Pflaster, vor allem wegen der Schwäche des Einzelhandels in vielen Märkten.

Ich sehe nicht, wie der deutsche Moderiese in den kommenden Jahren signifikantes Wachstum und eine deutliche Ergebnisverbesserung hinkriegen will. Anleger sollten bis auf Weiteres die Finger von der Hugo Boss-Aktie lassen. Sie könne noch deutlich tiefer fallen.