Hypoport: Bau-Zinsen nahe Rekordtief - Aktie auf Rekordfahrt

09.09.19

Die Raiffeisenbank im idyllischen Gmund am Tegernsee in Bayern berechnet Kunden, deren Einlagen 100.000 Euro übersteigen, Negativzinsen. Dazu passt, dass die Bau-Zinsen, konkret die beliebten Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung, jüngst unter die Marke von 0,5% fielen. Ironischerweise geht das aus dem "Zinsbericht" des großen Hypoport-Konkurrenten (WKN: 549336) Interhyp vom 5. September hervor.

Gratis-Kredite sind somit nur noch ein stückweit entfernt. Klar, dass da viele auf die Idee kommen, im Immobilienbereich günstig via Darlehen zu finanzieren. Das kurbelt die Nachfrage auf dem Häuser- und Wohnungsmarkt an. In der Pole Position als Vermittler privater Baufinanzierungen: Hypoport AG, die gleichzeitig die Vermittlungsstrukturen digitalisiert. Der Schlusskurs der Hypoport-Aktie vom Freitag von 259,00 Euro entspricht gleichzeitig dem Allzeithoch der Aktie und immer mehr Sparkassen wie auch Volks- und Raiffeisenbanken optimieren ihre Vertriebsprozesse via Hypoports Kanälen.

Kreditvergabe an Private erreicht Spitzenwert

Die Vergabe von Wohnungsbaukrediten an private Haushalte pendelte sich laut Zahlen der "Deutsche Bundesbank"  im Juli mit 25,7 Milliarden Euro gegenüber 22,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf deutlich höherem Niveau ein. Für gewöhnlich erreicht die Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen in den Sommermonaten ihren saisonalen Höhepunkt. Seit Jahren bewegen sich die Bauzinsen in einem Abwärtstrend, der zuletzt noch einmal an Fahrt gewann.

Der überwiegende Teil der Kreditangebote für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung liege derzeit zwischen rund 0,5 und 1%, so Interhyp. Dazu erklärt Mirjam Mohr, Vorständin der Interhyp AG:

Bei sehr guten Bonitäten sind bei sehr günstigen Anbietern sogar Darlehen zu Zinsen von rund 0,4 Prozent möglich.

Eine Frage, die alle beschäftigen dürfte

Dank der für die Angebotsseite freundlichen Situation auf dem deutschen Immobilienmarkt wächst Hypoport weiter stark. Das Segment Kreditplattform um das Europace-Portal, an das genossenschaftliche Finanzinstitute angeschlossen sind, erhöhte im ersten Halbjahr 2019 die Umsätze um 23% auf 65,5 Millionen Euro. Die Versicherungsplattform entwickelt sich ebenso positiv und wirtschaftete im ersten Halbjahr auf EBIT-Niveau fast profitabel (-0,3 Mio. Euro  nach -1,7 Mio. Euro in H1 2018). Die allesentscheidende Frage für die Hypoport-Aktie dürfte sein: Werden sich die Zinsen für Immobilienkredite weiter positiv entwickeln und es Häuslebauern ermöglichen, weiter günstig über Kredite zu finanzieren?

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