Hypoport: Das ist hier leider die ganz große Gefahr!

Sascha
30.09.20

Die Aktie des FinTech-Unternehmens Hypoport (WKN: 549336) gehört schon seit Jahren zu den absoluten Highflyern am deutschen Aktienmarkt. Daher habe ich mich in der Vergangenheit schon mehrfach positiv zu der Aktie geäußert.

Dies hat sich auch stets als richtig erwiesen. Allerdings scheint mir die Aktie inzwischen sehr heiß gelaufen zu sein. Damit wir uns dabei richtig verstehen: Auch die Aktie des besten Unternehmens der Welt kann irgendwann einmal zu teuer werden. Hypoport ist zwar ein sehr gutes Unternehmen, jedoch definitiv nicht das beste Unternehmen der Welt – und der Börsenwert, der sich inzwischen auf knapp 3,4 Milliarden Euro beläuft, erscheint selbst mir nun zu hoch.

Ein Blick auf das Zahlenwerk...

Schauen wir uns dazu mal die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Company in den letzten Jahren an. So legte der Jahresumsatz von 139,0 Millionen Euro in 2015 über 156,6 Millionen Euro in 2016, 194,9 Millionen Euro in 2017, 266,0 Millionen Euro in 2018 auf letztlich 337,2 Millionen Euro in 2019 zu. Das Geschäftsjahr 2020 läuft noch, aber der Jahresumsatz dürfte der Covid-19-Pandemie zum Trotz auf 400 bis 440 Millionen Euro zulegen. Das jährliche Umsatzwachstum liegt somit bei knapp +25%.

Angesichts dieses rasanten Umsatzwachstums konnte der Gewinn je Aktie da nicht ganz mithalten. Aber immerhin stieg dieser zwischen 2015 und 2019 ebenfalls von 2,61 auf 3,90 Euro, was einem Gewinnwachstum um rund +50% oder knapp +10,6% p.a. entsprach. Grund für das unterproportionale Gewinnwachstum waren jedoch notwendige Investitionen in den Aufbau neuer Geschäftsfelder. So soll der Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr um mehr als +20% auf dann 4,66 Euro steigen.

Fundamentale Bewertung absurd hoch!

Demgegenüber steht derzeit jedoch ein Börsenwert in Höhe von – wie eingangs bereits geschrieben – knapp 3,4 Milliarden Euro. Wir haben es hier also mit einer Aktie zu tun, die ein aktuelles 2020er KUV von etwa acht sowie ein aktuelles 2020er KGV von über 110 aufweist. Für das Umsatz- und Gewinnwachstum wäre jedoch, selbst ein PEG von zwei unterstellt, maximal ein 2020er KGV von etwa 45 angemessen. Dies aber würde einem Aktienkurs von nur noch etwa 210 Euro entsprechen.

Hinzu kommt, dass Hypoport nicht gerade in Liquidität schwimmt. So lagen die liquiden Mittel im Geschäftsjahr 2018 mit knapp 32 Millionen Euro auf einem Mehrjahreshoch, fielen zuletzt aber auf unter 25 Millionen Euro zurück. In den letzten Jahren war dies, auch aufgrund des schier unangreifbaren Geschäftsmodells, kein Problem. Es kann jedoch eins werden, wodurch dann möglicherweise eine Kapitalerhöhung notwendig würde.

Da die Firmenstruktur von Hypoport durchaus ein wenig verschachtelt wirkt – Grenke und Wirecard lassen grüßen – könnte es hier jederzeit zu einer Attacke von Shortsellern kommen. Auch wenn ich Hypoport keinesfalls mit dem Betrugsfall Wirecard in irgendeiner Art und Weise vergleichen möchte, sollten Anleger hier langsam vorsichtig werden und zumindest Teilgewinne realisieren. Denn sollte diese Spekulationsblase platzen, dann...

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