IBU-tec advanced materials: Interessanter Small Cap für Spekulanten
Zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählte gestern die Aktie von IBU-tec advanced materials (WKN: A0XYHT). Grund hierfür waren sicherlich die vorgelegten, starken Halbjahreszahlen inklusive einer Bestätigung der unternehmenseigenen Umsatz- und Gewinnprognosen. Dabei ist es eigentlich kein Wunder, dass die Geschäfte des kleinen Unternehmens aus Ostdeutschland zurzeit – trotz beginnender konjunktureller Eintrübung – rund laufen. Denn die Gesellschaft ist ein wichtiger Zulieferer für Akku- und Batteriehersteller.
So legte denn auch besonders besonders der Umsatz mit Batteriematerialien, dank großvolumiger Aufträge, um sage und schreibe rund +150% gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum zu. Der Konzernumsatz selbst konnte dadurch immerhin noch um +19% gegenüber dem Vorjahr auf zuletzt 27,6 Mio. Euro und der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sogar überproportional um +41% auf 3,8 Mio. Euro gesteigert werden.
Folglich sieht der Vorstand um CEO Ulrich Weitz, dessen Familie auch fast 40% des Aktienkapitals des Unternehmens halten, eine gute Basis um die eigenen Gesamtjahresprognosen zu erreichen. Zur Erinnerung: Diese sehen einen Jahresumsatz zwischen 50 und 53 Mio. Euro bei einem EBITDA am oberen Rand der Spanne von 7,2 bis 7,5 Mio. Euro vor. Ich kalkuliere daher mit einem Jahresumsatz von 52,5 Mio. Euro bei einem EBITDA von 7,5 Mio. Euro, was einer EBITDA-Marge von knapp 14,3% entsprechen würde (zuletzt: 13,8%).
Fundamentale Bewertung: Günstig zu habender Wachstumswert!
Es existieren 4 Mio. Aktien von IBU-tec advanced materials, von denen sich jedoch nur 31% und somit 1,24 Mio. Stück im Streubesitz befinden. Knapp 40% (oder fast 1,59 Mio. Stück) hält die Familie von CEO Ulrich Weitz, die restlichen knapp 30% (oder gut 1,17 Mio. Stück) die weitere Geschäftsleitung. Insgesamt weist das Unternehmen beim aktuellen Aktienkurs von rund 15 Euro also einen Börsenwert von circa 60 Mio. Euro auf, wohingegen die sogenannte Freefloat Marktkapitalisierung nur bei rund 18,5 Mio. Euro liegt.
Zur fundamentalen Bewertung müssen wir jedoch natürlich die komplette Market Cap. von fast 60 Mio. Euro heranziehen. Demnach liegt das KUV 2019e auf Basis meiner Umsatz- und Gewinnschätzungen bei circa 1,13 sowie das KGV 2019e bei knapp 22. Dem steht jedoch ein außerordentlich starkes Umsatz- respektive besonders Gewinnwachstum gegenüber. So erreichte das EBITDA im vergangenen Geschäftsjahr 2018 mit 3,28 Mio. Euro nicht einmal die Hälfte der für das laufende Geschäftsjahr anvisierten 7,5 Mio. Euro.
Kursziele um 20 Euro auf Sicht eines Jahres möglich
Natürlich ist die Ausgangsbasis noch klein, so dass es für die Gesellschaft deutlich einfacher ist eine Gewinnverdopplung oder mehr zu erreichen. Dennoch sehe ich weiteres Umsatz- und Gewinnwachstumspotenzial, wobei die Gewinnmargen zukünftig sogar noch expandieren dürften. Ein starkes Umsatzwachstum gepaart mit einem noch stärkeren, überproportionalen, Gewinnwachstum ist jedoch der Stoff aus dem die Träume spekulativ ausgerichteter Investoren in Wachstumswerte ist.
Daher halte ich die Aktie für deutlich unterbewertet, wofür es jedoch einen guten Grund gibt: Die aktuelle Market Cap. von unter 60 Mio. Euro ist für viele institutionelle Anleger einfach zu niedrig. Dies gilt umso mehr, da sich auch noch große Teile des Aktienkapitals in festen Händen befinden. Daher bietet der Titel meines Erachtens spekulativ ausgerichteten Privatanlegern derzeit noch eine sehr gute, mittel- bis langfristige Kaufgelegenheit. Den fundamentalen Wert und somit das Kursziel für die Aktie sehe ich nämlich bei mindestens rund 20 Euro.