IBU-Tec-Aktie: Einstiegschance für Anleger?

Die Aktie von IBU-Tec (WKN: A0XYHT) setzt ihren Abwärtstrend weiter fort. Am Dienstag verliert sie weitere -3,3% und steht aktuell bei 10,20 €. Wer hier investiert ist, musste zuletzt hohe Verluste verkraften. Seit dem Hoch Anfang 2023 mit 37,40 € befindet sich die Aktie im Rückwärtsgang. Allein seit März dieses Jahres beträgt der Rückgang knapp ein Drittel. Was ist hier weiterhin zu erwarten?

Recyclinggeschäft bei Batterien ausgebaut

Das Geschäft mit dem Recyceln von LFP-Altbatterien (Lithium Eisenphosphat Akkus) wird immer wichtiger. Die bisherigen Akkus kommen in die Jahre und werden durch neue leistungsfähigere ersetzt.  Einer Studie von PwC zufolge verzehnfacht sich das Volumen von 2030 bis 2040, hauptsächlich ab 2030 wächst das Recyclinggeschäft rasant.

Basis hierfür ist die neue EU-Verordnung bezüglich der Verwertung von Altbatterien. Hersteller von Industrie- und E-Auto-Batterien sind demnach verpflichtet, bei der Neuproduktion von Lithiumbatterien recycelte Batteriematerialien aus End-of-Life-Batterien einzusetzen.

Von diesem Boom will das Weimarer Unternehmen profitieren und schloss Ende Juni mit der GRS Batterien Service GmbH und der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien eine Partnerschaft. In diesem Pilotprojekt geht es darum nachhaltig eine hohe Recyclingmasse „Green Mass“ zu erzielen. IBU verfügt über das passende Know-how, um dieses Vorhaben umzusetzen.

Mittelfristig dürfte diese Zusammenarbeit sich positiv auf Umsatz und Ertrag auswirken.

Jörg Leinenbach, CEO von IBU-Tec, kommentierte die Zusammenarbeit so:

Mit der Partnerschaft bauen wir unsere Marktstellung im boomenden Recyclinggeschäft weiter aus. Das Recycling von wertvollen Batterierohstoffen ist aus ökologischer Sicht notwendig und trägt zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks bei.

Rückkehr zum bisherigen Geschäftsvolumen erwartet

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verschlechterte sich die Geschäftsentwicklung deutlich. Der Umsatz reduzierte sich um 11% auf 48,2 Millionen € und das operative Ergebnis sank von 6,7 Millionen € im Vorjahr auf knapp 3 Millionen €. Unterm Strich wurde ein Nettoverlust von 2,2 Millionen € erzielt.

Hauptursachen für diesen Ertragsrückgang waren neben dem Volumenrückgang hohe Energie- sowie Rohstoffkosten. Mittlerweile normalisierten sich die Preise wieder. Für das laufende Geschäftsjahr wird wieder mit einem Umsatzanstieg von 25% sowie einem EBITDA-Anstieg von 40 bis 45% gerechnet. Damit wäre die Delle wieder ausgeglichen.

Potenzial vorhanden

Der starke Kursrückgang in 2023 war berechtigt, der Rückgang seit März dagegen nicht. Der Vorstand berichtete bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes am 21. März, dass die ersten drei Monate sich positiv entwickelten.

So wurde erfolgreich eine Zusammenarbeit mit Lanxess zur Lieferung von Eisenoxid für die Herstellung von LFP-Batterien geschlossen. Zudem sei eine deutliche Zunahme nach den Produkten des Unternehmens festzustellen. Der Ausbau des Recyclinggeschäftes dürfte sich erst im nächsten Geschäftsjahr bemerkbar machen.

Insgesamt rechtfertigen diese positiven Meldungen die jetzige Marktkapitalisierung nicht. Meiner Meinung nach beträgt der faire Wert 15 €. Allerdings bedarf es zunächst einer Bodenbildung. Da eine Quartalsmitteilung traditionell nicht erfolgt, zeigt erst der Halbjahresbericht, wohin die Reise geht.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen. Als Nebenwert eignet sich die Aktie hervorragend als Depotbeimischung.