Infineon-Aktie: Das ist hier ratsam

Die Aktie von Infineon (WKN: 623100) gehörte am schwarzen Montag zu den wenigen Gewinnern im DAX und stieg zeitweise um +2%. Am Dienstag steht sie nahezu unverändert aktuell bei knapp 30 €. Insgesamt bewegte sich die Aktie seit Anfang letzten Jahres in regelmäßigen Zyklen. Momentan ist sie wieder im unteren Bereich des Abwärtszyklus. Beginnt jetzt wieder die Kurserholung?

Nachfrageschwäche belastet weiterhin

Die Nachfrage verhielt sich im dritten Quartal ähnlich wie in den Vorquartalen. Hiervon ist der Bericht des dritten Quartals vom 5. August geprägt. Die Lagerbestände der Kunden sind noch immer überhöht, der Abbau geht langsam vonstatten.

Der Konzernumsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9% zurück auf 3,7 Milliarden €. Gegenüber dem Vorquartal ist er jedoch um 2% gestiegen. Insbesondere im Segment Power & Sensor liefen die Geschäfte etwas besser.

Das gleiche Bild ergibt sich bei der Ertragslage. Das Segmentergebnis mit 734 Millionen € liegt mit 31% unter dem Vorjahreswert, jedoch mit 4% über dem des Vorquartals. Das Nettoergebnis von 403 Millionen € reduzierte sich im Jahresvergleich um 52% und stieg gegenüber dem Vorquartal um 2%.

Im Hinblick auf die weiterhin angespannte Konjunkturlage ist die Geschäftsentwicklung zufriedenstellen. Der Vergleich mit dem Vorquartal ist aussagefähiger.

Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

In einem nach wie vor herausfordernden Marktumfeld behauptet sich Infineon weiterhin gut. Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran. Angesichts der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Dynamik überlagern die Bestände an vielen Stellen die Endnachfrage.

Prognose leicht gesenkt

Nachdem die Jahresprognose bereits nach dem zweiten Quartal gesenkt wurde, erfolgte jetzt nochmals eine Feinjustierung. Statt eines Jahresumsatzes von 15,1 Milliarden € soll er jetzt bei 15 Milliarden € liegen. Bei der Bruttomarge wird mit einem Wert im niedrigen 40er-Prozentbereich gerechnet, die Segmentmarge soll im mittleren 20er-Prozentbereich liegen.

Für das vierte Quartal steht ein Umsatz von 4 Milliarden € auf dem Zettel. Hier wird ein Anstieg in allen Segmenten erwartet.

Vorerst abwarten

Obwohl der Kurs wieder im unteren Kurszyklus angekommen ist, ist vorerst mit keiner schnellen Kurserholung zu rechnen. Momentan befinden sich die Börsen allgemein in einer stärkeren Korrekturphase, dies gilt insbesondere für die Technologiewerte. Diesem Trend kann sich auch Infineon nicht entziehen.

Positiv ist, dass es dem Konzern trotz der Flaute gelungen ist, Umsatz und Ertrag leicht zu verbessern. Mit dem Strukturverbesserungsprogramm „Step Up“ wird die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit gestärkt. Zudem ist laut Unternehmensangaben ein Stellenabbau oder Verlagerung in großem Stile geplant. Dies sollte sich mittelfristig positiv auf die Ertragslage auswirken.

Analysten sehen Potenzial

In ihren überarbeiteten Einschätzungen sehen die Analysten einheitlich Potenzial, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 44,50 €. Außer JP Morgan mit 38,50 € liegen alle anderen Analysehäuser bei Werten deutlich oberhalb von 40 €. Das größte Potenzial sieht Jefferies mit einem Zielkurs von 50 €.

Mein Fazit: In der jetzigen Börsenlage vorerst abwarten.