Infineon-Aktie: Ist das der Durchbruch?
Die Infineon (WKN: 623100) gehörte in jüngster Vergangenheit nicht gerade zu den Lieblingen der Anleger. Seit fast zwei Jahren gelingt dem Halbleitertitel kein nachhaltiger Kursaufschwung mehr. Wird diese Nachricht etwas daran ändern können?
Große Worte des Chefs
Infineon-Chef Jochen Hanebeck nahm für diese Ankündigung große Worte in den Mund:
Dieser technologische Durchbruch wird die gesamte Branche verändern.
Haneback kündigte damit einen bedeutenden technischen Durchbruch in der Fertigung von Halbleitern auf Galliumnitrid-Basis an. Während derzeit noch Wafer mit 150 Millimeter Industriestandard sind und erst manche Chiphersteller auf 200 Millimeter-Wafer umsteigen, gelang Infineon nun die Produktion von 300-Millimeter-Wafern.
Was auf den ersten Blick wie ein kleines technisches Detail aussieht, ist auf den zweiten Blick ein Quantensprung. Auf einem Wafer mit 300 Millimetern lassen sich schließlich 2,3-mal so viele Halbleiter herstellen wie auf einer Scheibe mit 200 Millimetern.
Der Infineon-Chef ist davon überzeugt, dass die 300-Milimeter-Waferfertigung seinem Unternehmen neue Dimensionen in Bezug auf Produktivität und Kosten eröffnet. Noch dazu kann der Halbleiterkonzern seine bestehenden Anlagen für Silizium-Wafer mit einigen Anpassungen für die Produktion größerer GaN-Wafer weiternutzen – ein gewaltiger Kostenvorteil.
Welche Chancen ergeben sich daraus?
Welche kommerziellen Perspektiven sich durch diesen technologischen Durchbruch für Infineon eröffnen, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt kaum einschätzen. Infineon-Boss Hanebeck erwartet, dass sich in den kommenden Jahren die Marktpreise für Halbleiter auf Galliumnitrid-Basis denjenigen auf Silizium-Basis annähern werden.
Dieser Preistrend dürfte dafür sorgen, dass in Zukunft die Nachfrage nach GaN-Wafer steigt. Für Infineon wäre das eine gute Chance, seinen Marktanteil auszubauen.
Charttechnisch angeschlagen
Die Infineon-Aktie ist momentan charttechnisch schwer angeschlagen. Mitte Juni scheiterte der DAX-Titel an seinem 12-Monatshoch bei 38 €. In der Folge drehte die Aktie nach unten und steckt seitdem in einem Abwärtstrend fest. Aktuell notiert sie nur noch ca. 8% über ihrem 12-Monatstief bei 27,50 €.
Die Aktie ist unterbewertet
Ich halte die Infineon-Aktie aktuell für unterbewertet und rate Anlegern deshalb zum Kauf des DAX-Wertes. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist für einen rasant wachsenden und hocherfolgreichen Konzern mit exzellenten Perspektiven zu gering.
In den letzten drei Jahren hat Infineon seinen Umsatz annähernd verdoppelt. Im selben Zeitraum konnte der Halbleiterkonzern sein operatives Ergebnis nahezu versiebenfachen. Heißt, Infineon konnte seine operative Marge erheblich steigern.
Die Nachfrage nach Wafern wird in Zukunft angesichts des enormen Bedarfs an Chips weiter steigen. Infineon ist mit seiner breiten industriellen Aufstellung bestens positioniert, um von diesem allgemeinen Marktwachstum zu profitieren.
ℹ️ Infineon in Kürze
- Die Infineon Technologies AG ist der größte deutsche Halbleiterhersteller und einer der zehn größten Chipproduzenten der Welt.
- Das Unternehmen mit Sitz in Neubiberg bei München entstand 1999 durch die Ausgliederung des Halbleitergeschäfts aus dem Siemens-Konzern.
- Infineon konzentriert sich auf Chips in den Geschäftsbereichen Automotive, Industrial Power Control, Power & Sensor Systems und Connected Secure Systems.
- Der DAX-Titel ist an der Börse mit ca. 39 Milliarden € bewertet.
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