Infineon: Zurück zum Allzeithoch aus dem Jahr 2000?
Eine wirklich verrückte Geschichte könnte die Aktie von Infineon Technologies (WKN: 623100) schreiben. Einst wurde die ungeliebte Chiptochter von Siemens ausgegliedert und nahezu auf dem Höhepunkt der „Dotcom Bubble“ an die Börse gebracht. Nachdem die anfängliche Euphorie dann gewichen war, stand der Konzern einige Jahre später kurz vor dem Aus. Doch es gelang dem Management, das Unternehmen quasi komplett neu zu erfinden. Somit steht man heute besser da denn je zuvor.
Infineon Technologies mit Hauptsitz in Neubiberg bei München ist der größte Halbleiterhersteller Deutschlands sowie einer der zehn größten weltweit. Der Konzern bietet heute Halbleiter- und Systemlösungen mit Schwerpunkt auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit an. Untergliedert wird Infineon dabei in die vier Geschäftsbereiche Automotive, Connected Secure Systems, Industrial Power Control sowie Power & Sensor Systems.
Wie Siemens die Börsianer hinter die Fichte führte...
Infineon Technologies entstand 1999 durch Ausgliederung des Halbleitergeschäfts von Siemens. Das damalige Management von Siemens um CEO Heinrich von Pierer hatte richtig erkannt, dass man mit der Produktion von Computerchips in Deutschland kein Geld verdienen kann. Denn die Produktion in Asien war deutlich günstiger. Die komplette Produktion nach Asien zu verlegen, wäre jedoch in Deutschland nicht gut angekommen.
Daher nutzte man die damalige Euphorie (Stichwort: „Dotcom Bubble“) und gliederte das Chipgeschäft in Infineon aus. Schließlich fiel es aufgrund der Euphorie recht leicht, die Tochter an die Börse zu bringen. So war Siemens sein Problem los. Die Anleger, die auf Siemens vertrauten, schauten dagegen alsbald in die Röhre. Zunächst aber stieg die Aktie im Zuge der damaligen Euphorie auf ein Allzeithoch bei über 80 €, das sie seitdem nie wieder erreichen konnte.
Einmal Pennystock und zurück!
Zwischenzeitlich mutierte Infineon sogar zum Pennystock, die Aktie des Unternehmens hatte die zweifelhafte Ehre, der erste jemals im DAX gelistete Pennystock gewesen zu sein. Grund war das Platzen der „Dotcom Bubble“ sowie die daraus folgende Wirtschaftskrise, die insbesondere die Geschäfte bei Technologieunternehmen zwischenzeitlich regelrecht einbrechen ließ. Ferner lag der Mutterkonzern Siemens mit seiner Markteinschätzung richtig.
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Dadurch stand Infineon zwischenzeitlich kurz vor der Insolvenz. Teile des Konzerns, konkret die Tochtergesellschaft Qimonda, wurde man auch tatsächlich nur durch eine entsprechende Insolvenz los. Der gesunde Rest aber wurde vom zwischenzeitlich runderneuerten Management auf neue, gesunde Beine gestellt. So spezialisierte sich Infineon stark als Chipzulieferer für die Automobilindustrie.
Neuausrichtung mit Hand und Fuß
Man kann daher heute streiten, ob Infineon wirklich noch als Chiphersteller oder nicht eher als Automobilzulieferer gesehen werden sollte. Die Neuausrichtung aber hatte grundsätzlich Hand und Fuß. Denn da immer mehr Technik ins Automobil einzieht, steht Infineon heute auf der richtigen Seite. Man ist sozusagen einer der Hauptprofiteure eines Megatrends. Derzeit kommt dann noch eine Sondersituation on top.
Denn aufgrund der Covid-19-Pandemie haben viele Chiphersteller ihre Produktion kurzfristig deutlich zurückgefahren. Dadurch sind diese derzeit Mangelware und können zu Höchstpreisen verkauft werden. Dementsprechend blendend laufen die Geschäfte bei Infineon. Geht es so weiter, könnte die Aktie bis 2025 – also genau zum 25jährigen Börsengeburtstag – tatsächlich in Richtung ihres bisherigen Allzeithochs steigen. Investierte Anleger sollten daher an Bord bleiben.
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