ING Groep: Bodenbildung oder Abgrund?

Sascha
22.04.20

Mit den Aktien europäischer Banken konnte man in den vergangenen Jahren, anders als mit den US-Konkurrenten, nicht wirklich viel gewinnen. Gerade deutsche Anleger dürften mit Grausen auf die Papiere von Commerzbank oder Deutscher Bank schauen.

Zumindest etwas besser sah es bei der ein oder anderen europäischen Bankaktie dann doch aus – so zum Beispiel auch bei dem Papier der niederländischen ING Groep (WKN: A2ANV3). Zwar konnte auch diese Aktie weder ihr Allzeithoch (knapp 34 Euro Anfang 2001) noch ihr Vor-Finanzkrisen-Hoch (leicht oberhalb 27 Euro im Herbst 2006) im Zuge des Comebacks auch nur annähernd wieder erreichen. Aber immerhin kletterte sie bis Anfang 2018 wieder auf fast 17 Euro.

Vom Finanzkrisentief aus mehr als verachtfacht, aber...

Das Finanzkrisentief markierte der Titel dabei im März 2009 bei unter zwei Euro. Somit gab es zwischen März 2009 und Januar 2018 eine Kursrally, in der sich die Aktie in der Spitze mehr als verachtfachen konnte. Da sehen dann doch schon gewaltige Unterschiede gegenüber den Papieren von Commerzbank oder Deutscher Bank. Das Problem ist nur, dass aktuell die Herrlichkeit schon wieder vorbei sein dürfte.

Denn aufgrund der Maßnahmen gegen SARS-Cov-2 brachen zuletzt nicht nur die Börsen in aller Welt generell stark ein. Vielmehr erwischte es, mal wieder, in besonderer Weise den Bankensektor. Denn wenn zahlreichen Unternehmen quasi über Nacht ihre Geschäftsgrundlage entzogen wird, hat dies natürlich – allen Rettungspaketen zum Trotz – viele Insolvenzen zur Folge. Im Zuge jeder einzelnen Insolvenz jedoch müssen die kreditgebenden Banken faule Kredite abschreiben.

Neue Bankenkrise droht!

Daher droht aktuell, allen Beteuerungen von Politikern und Geldpolitikern zum Trotz, sehr wohl eine neue Bankenkrise. Die Anleger an der Börse haben dies auch erkannt und die entsprechenden Aktien ausverkauft. So notiert auch die Aktie der niederländischen ING Groep inzwischen schon wieder unterhalb von fünf Euro, womit sie sich gegenüber den Hochs von Anfang 2018 mehr als gedrittelt hat.

Zuletzt versuchte die Aktie jedoch, trotz angekündigter Streichung der Dividende, eine charttechnische Bodenbildung zwischen 4,25 und 4,75 Euro. Sollte diese gelingen und die Aktie anschließend über die runde fünf Euro Marke ausbrechen, wäre sogar eine kleine Kursrally bis auf sechs Euro möglich. Aber wehe, die Aktie schafft diese Bodenbildung nicht. Dann kann es auch sehr schnell zur nächsten Verkaufswelle, mit Kursziel 3,50 Euro, kommen!

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