Intel-Aktie +9%: Ein erstes Comeback-Signal?
Mit einem Kurssprung von über 9% war die Intel-Aktie am Freitag der Spitzenreiter im Nasdaq 100-Index. Was steckt hinter der starken Performance des Chipkonzerns zum Wochenschluss und ist es ein erstes Anzeichen eines Comebacks von Intel?
Die Risikokapitalsparte wird eigenständig
Hinter dem satten Kursplus der Intel-Aktie stecken zwei Nachrichten. Nachricht Nummer 1: Intel kündigte an, seine Risikokapitalsparte Intel Capital in eine eigenständige Gesellschaft auszugliedern. Das soll der VC-Gesellschaft in Zukunft die Möglichkeit geben, auch bei externen Geldgebern Kapital einzusammeln. Bislang finanzierte der Chipkonzern die Gesellschaft alleine.
Intel will jedoch Ankerinvestor der Risikokapitalgesellschaft bleiben. Das ist durchaus sinnvoll, denn seit der Gründung von Intel Capital im Jahr 1991 hat der Chipkonzern mehr als 20 Milliarden US$ in über 1.800 Firmen aus den Bereichen Halbleiter, Endgeräte und Cloud-Lösungen investiert. Zahlreiche dieser Firmen gelang mithilfe von Intel eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung, weshalb Intel Capital auch zu den renommiertesten VC-Gesellschaften im Silicon Valley zählt.
Neuer Käufer am Horizont?
Nachricht Nummer 2: Es gibt erneute Spekulationen um eine mögliche Übernahme von Intel. Diese haben meiner Meinung nach einen höheren Anteil am Kurssprung als die Ausgliederung des VC-Geschäfts.
Im vergangenen Jahr zeigte der US-Chipkonzern Qualcomm Interesse an einer Übernahme von Intel. Bislang ist daraus aber nichts geworden und inzwischen scheint Qualcomm keine Kaufabsicht mehr zu haben.
Das ist noch keine Trendwende
Die Intel-Aktie hat in den letzten Wochen bei 19 US$ ein neues 10-Jahrestief aufgestellt, sich allerdings bei dieser Kursmarke stabilisiert. Durch den Kurssprung am Freitag gelang es dem Chip-Wert, sich deutlich von diesem Mehrjahrestief abzusetzen.
Um eine charttechnische Trendwende auszurufen, ist es meiner Ansicht nach noch zu früh. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Intel-Aktie wieder den Weg nach oben findet.
Alles im Fluss
Ich rate Anlegern weiterhin, die Finger von der Intel-Aktie zu lassen. Der Chipkonzern befindet sich nach wie vor in der schwierigsten Situation seiner Firmengeschichte. Die Geschäfte laufen im Gegensatz zu anderen Chipentwicklern und -herstellern schlecht. Für das vierte Quartal gehen Analysten von einem Umsatzrückgang von über 10% gegenüber dem Vorjahr auf 13,8 Milliarden US$ aus.
Noch schlimmer ist die Prognose beim Ergebnis. Die Marktschätzungen rechnen mit einem Rückgang des Nettoergebnisses um 77% auf ca. 530 Millionen US$. Ab dem ersten Quartal 2025 könnte es beim Umsatz und beim Ergebnis wieder eine Wende zum Besseren geben.
Wie der Intel-Konzern in Zukunft aussehen und sich strategisch positionieren wird, ist derzeit völlig unklar. Der unerwartete Rückzug von Intel-Chef Gelsinger im Dezember hat für große Unsicherheit hinsichtlich des zukünftigen Kurses des Konzerns gesorgt.
Auch auf eine Übernahme mit einer möglichen Prämie auf den Aktienkurs sollten Anleger meiner Meinung nach nicht spekulieren. Solche Spekulationen sind bei angeschlagenen Konzernen immer ein riskantes Spiel, bei dem sich schon viele Anleger die Finger verbrannt haben.
Ich rate deshalb dazu, die Intel-Aktie weiterhin nur zu beobachten. Sie ist zweifellos eine der interessantesten Turnaround-Storys der Technologieszene. Aber das Risiko eines Investments ist nach wie vor sehr groß.
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ℹ️ Intel in Kürze
- Die Intel Corporation mit Sitz im kalifornischen Santa Clara ist ein führender US-Anbieter von Halbleitern.
- In seinem Kerngeschäft mit der Herstellung von Mikroprozessoren für PCs und Laptops dominiert der Konzern 70% des weltweiten Markts.
- Das Unternehmen ist im Dow Jones und in der Nasdaq gelistet und erreicht aktuell einen Börsenwert von rund 93 Milliarden US$.
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