Intel-Aktie: Neuer Angriff auf AMD & Nvidia

Die Aktie von Intel (WKN: 855681) erreichte gestern ein neues Tief und notiert nun nur noch bei 25,20 €. Allerdings hat auch hier das Management wieder neue Schritte zur Sanierung des Konzerns angekündigt. Ist die Intel-Aktie ein Turnaround-Kandidat für 2023?

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Der US-amerikanische Chip-Hersteller Intel war in den 90er und Nuller-Jahren zum weltweit unangefochtenen Marktführer aufgestiegen. In den darauffolgenden zehn Jahren hat sich der Konzern jedoch zu lange auf seinen Erfolgen ausgeruht, Wettbewerber wie AMD und Nvidia zogen vorbei. Das Unternehmen hat aktuell einen Börsenwert von knapp 102 Milliarden US$.

Es war eine wirklich erschreckende Performance, die das ehemals wertvollste Unternehmen der Welt im Jahr 2022 hingelegt hat. Auf Jahressicht steht für Anleger ein dickes Minus von 45,4%. Doch inzwischen bemüht sich das Management immer stärker, das Ruder herumzureißen und stellte jetzt eine weitere Maßnahme für den Angriff auf den Konkurrenten AMD in den Raum.

Trennung der Chip-Sparte

Wie es gestern aus der Intel-Führungsetage hieß, soll die Sparte für Grafikchips aufgespalten werden, um leichter operieren zu können. Die Consumer-Grafikeinheit wird dabei mit der Client-Computing-Gruppe des Konzerns kombiniert, die Chips für PCs herstellt, während Accelerated-Computing-Teams sich dem Geschäft mit Rechenzentren und künstlicher Intelligenz (KI) anschließen werden, sagte das Unternehmen.

Damit soll auch jeweils direkt der Angriff auf die Konkurrenz von Nvidia und AMD gewagt werden. Bereits vor einiger Zeit hatte Intel zudem für das kommende Jahr eine neue Chipgeneration angekündigt, welche den Abstand zu den Rivalen aufholen soll.

Maßnahmen für den Turnaround

Intel hat noch weitere Maßnahmen für den Turnaround im kommenden Jahr ergriffen. Zum einen steht der Bau der Chipfabrik in Magdeburg an, für den das Unternehmen von der dortigen Landesregierung weitere massive Subventionen fordert. Außerdem wird erwartet, dass Intel mehr Anteile der Tochter Mobileye verkauft, die trotz der schlechten Börsenstimmung ein beeindruckendes IPO hingelegt hat.

Mit dem Geld will das Unternehmen weitere Investitionen tätigen. Dazu kommen noch Stellenabbauprogramme, welche Bürokratie und Kosten senken sollen. Zwar klingen diese Schritte radikal, doch sind es vermutlich die Einzigen, welche dem Abwärtstrend der Intel-Aktie Einhalt gebieten können.

Jetzt günstig einsammeln?

Doch ist die Aktie des Chipherstellers jetzt ein Kauf? Und noch viel wichtiger: Ist sie ein Turnaround-Kandidat?

Die Antwort lautet definitiv: ja. Mit einem KGV von 8 und einer Dividendenrendite von oberhalb der 5% ist das Papier definitiv ein Value-Schnäppchen, welches allerdings auch nicht ohne einige Risiken auskommt. Bringen die ergriffenen Maßnahmen den Konzern nämlich nicht zu alter Stärke zurück, so heißt es endgültig Abschied nehmen von alten Höchstkursen.

Risikoaffine Anleger können aber durchaus hier günstig zukaufen, müssen jedoch auch die nötige Geduld mitbringen. Erst Mitte des Jahres 2023 dürfte sich nämlich wirklich zeigen, ob die operativen Änderungen Wirkung zeigen.

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