Intel-Aktie stürzt wegen düsterer Prognose ab – was nun?
Die Intel-Aktie (WKN: 855681) ist am Donnerstag nachbörslich um fast -11% abgerutscht. Der Chip-Riese hat desaströse Prognosen für das laufende Vierteljahr vorgelegt. Die Zahlen für das Schlussquartal 2023 sind zwar stark, zeigen jedoch auch auf, wo der Schuh drückt. Ein kleines Problem oder der Vorbote eines schwachen Jahres für den US-Konzern?
ℹ️ Intel vorgestellt
- Die Intel Corporation mit Sitz im kalifornischen Santa Clara ist ein führender US-Anbieter von Halbleitern.
- In seinem Kerngeschäft mit der Herstellung von Mikroprozessoren für PCs und Laptops dominiert der Konzern 70% des weltweiten Markts.
- Das Unternehmen ist im Dow Jones und in der Nasdaq gelistet und erreicht aktuell einen Börsenwert von knapp 200 Milliarden US$.
Aktie crasht nach schwacher Q1-Guidance
Die Intel-Aktie ist am Donnerstag nach einer enttäuschenden Geschäftsprognose nachbörslich um über -10,5% auf 44,38 US$ abgestürzt.
Der Ausblick für das laufende Quartal, den der US-Konzern im Rahmen des Q4-Updates vorgelegt hat, war ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Anleger. So stellte der Halbleiter-Riese für die drei Monate Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden US$ in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit gut 14,2 Milliarden US$ gerechnet.
Die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie (EPS) blieb ebenfalls deutlich unter den Erwartungen. So rechnet das Unternehmen mit EPS von 0,13 US$, während die Wall Street mit 0,42 US$ mehr als das Dreifache auf dem Zettel hatte.
Client Computing top, Data Center & AI Flop
Die schwach ausgefallenen Prognosen überschatten das starke Resultat des Schlussquartals.
So verdiente Intel im Schlussvierteljahr 0,41 US$ bereinigte EPS bei Umsätzen von 15,4 Milliarden US$, während Analysten im Schnitt nur mit 0,22 US$ und 13,6 Milliarden US$ gerechnet hatten.
In Schlüsselsegmenten gab es aber gemischte Ergebnisse: Der größte Bereich Client Computing legte beim Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um 33% auf 8,8 Milliarden US$ zu. Data Center und AI verzeichneten aber trotz der allgemein großen Nachfrage nach KI-Technologien einen Rückgang um 10% auf 4 Milliarden US$. Ein Hinweis darauf, dass im KI-Rennen bislang die Konkurrenz vorne liegt.
Bei Network und Edge sind die Einnahmen sogar um 24% auf 1,5 Milliarden US$ eingebrochen.
Dämpfer mit Nachwirkung
Auch wenn Intel beim Schlussquartal 2023 weitgehend überperformt hat, muss man klar sagen: Die Guidance für das laufende Vierteljahr ist ein Desaster.
Ich gehe davon aus, dass die schwachen Aussichten überwiegend auf den Druck bei Rechenzentren und KI zurückzuführen sind. Dieses Segment ist potenziell die Quelle für massives zukünftiges Wachstum. Aber möglicherweise hat sich der Markt zuletzt etwas übernommen, als er den Intel-Kurs in den vergangenen 12 Monaten verdoppelt hat.
Die Turnaround-Story des Marktführers ist damit noch nicht verpufft, steht aber auf etwas wackeligen Beinen. Kurzfristig dürfte der Tech-Titel weiter unter Druck stehen.
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