Intel-Aktie: Übernahme abgesagt – was nun?

Seit Februar zeigt sich bei der Intel-Aktie (WKN: 855681) eine deutliche Erholung, doch jetzt gibt es wieder schlechte Nachrichten rund um eine abgeblasene Übernahme. Doch wie reagiert die Aktie darauf?

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ℹ️ Intel vorgestellt

Die Intel Corporation ist ein US-amerikanischer Halbleiterhersteller. Gegründet im Jahr 1968, zählt Intel zu den ältesten Chipherstellern weltweit. Kerngeschäft des Konzerns ist die Herstellung von Mikroprozessoren für Personal Computer, in dem Intel aktuell einen Marktanteil von rund 70% hält. Darüber hinaus produziert der Konzern auch Chipsätze für Mainboards, WLAN- und Netzwerkkarten, Grafikprozessoren und Embedded-CPUs. Der im kalifornischen Santa Clara ansässige Chipkonzern hat eine Marktkapitalisierung von ca. 152 Milliarden US$.

Starke Zahlen

Am Mittwoch wurde das bekannt, was viele Analysten schon länger vermutet hatten: Die milliardenschwere Übernahme des Halbleiterkonzerns Tower Semiconductor durch Intel ist gescheitert. Kurz vor dem Ablauf der Frist fehlt es laut den Amerikanern vor allem an Genehmigungen, um den kleineren israelischen Konkurrenten zu akquirieren. Jetzt muss Intel nach der geplatzten Hochzeit eine Entschädigung in Höhe von 353 Millionen US$ zahlen.

Ursächlich dafür ist vor allem China. Aufgrund des Chip-Streits mit den USA blockierten primär die Behörden im Reich der Mitte die 5,3 Milliarden US$ schwere Transaktion. Eine Besserung war hier schon vor Wochen nicht in Sicht, sodass Marktbeobachter den im Februar 2022 angekündigten Übernahmeversuch bereits abgeschrieben hatten.

Aktie reagiert nicht

An der amerikanischen Börse schien es allerdings keinerlei Reaktion auf die Ereignisse zu geben und der Titel lag träge -0,2% im Minus bei 34,71 US$.

Analyst Stacy Rasgon von Bernstein erklärte dies in einem Marktkommentar damit, dass bereits der Aktienpreis von Tower Semiconductor einen solchen Ausgang indiziert hätte. So stand die Aktie am Dienstag bei 33 US$, während der gebotene Übernahmepreis bei 53 US$ lag.

Rasgon sieht die geplatzte Übernahme allerdings keinesfalls als Problem an, da es auch wieder Cash bei Intel für den Kapazitätsausbau freimacht. Dementsprechend beließ der Analyst seine Einschätzung für die Aktie auf „Market-Perform“ und das Kursziel auf 34 US$.

Erholung geht weiter

Als Folge dessen hat sich am Case für die Intel-Aktie also wenig verändert. Das Unternehmen steckt weiter in einem spannenden Turnaround und ist demgemäß günstig bewertet.

Kurzfristig dürfte die Aktie zudem ihren Aufwärtstrend fortsetzen und dabei früher oder später auf die 100-Tage-Linie bei aktuell 37,81 US$ treffen. An dieser Marke dürfte sich dann der weitere mittelfristige Kursverlauf für den Titel entscheiden.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Intel. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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