Intel: Nach Quartalszahlen sehr schwach, aber...
Erst vor wenigen Tagen berichtete ich an dieser Stelle hier auf sharedeals.de über den Verkauf der Flashspeichersparte von Intel (WKN: 855681). Gestern Abend legte der Konzern nun seine aktuellen Quartalszahlen vor.
Um es vorweg zu nehmen: Obwohl Intel die Konsensschätzungen der Analysten zum Teil übertraf und zum Teil traf, geriet die Aktie nach deren Vorlage unter starken Abgabedruck. Dies war schon beim letzten Mal nach Vorlage der Quartalszahlen der Fall. Klar, die vorgelegten Quartalszahlen waren keine Offenbarung. So schlecht, wie sie von den Anlegern aufgenommen wurden, waren sie dann aber eigentlich auch nicht.
Intels aktuelle Quartalszahlen im Detail...
Bevor ich näher darauf eingehe, was hinter diesen Kursbewegungen stecken dürfte, schauen wir uns jedoch erst einmal die vorgelegten Quartalszahlen im Detail an. So vermeldete der Chipgigant einen Quartalsumsatz in Höhe von 18,3 Milliarden US-Dollar, was leicht über den Konsensschätzungen der Analysten in Höhe von nur 18,22 Milliarden US-Dollar lag. Auch beim bereinigten Gewinn je Aktie schnitt Intel mit 1,11 US-Dollar etwas besser als von den Analysten erwartet ab, die hier nur auf 1,07 US-Dollar getippt hatten.
Da auch der Ausblick auf das bereits laufende vierte Quartal etwas besser als erwartet ausfiel und das Aktienrückkaufprogramm nochmals bestätigt wurde, stellt sich die Frage nach dem Grund für den Ausverkauf. Und in der Tat gibt es diesen. Denn während sich das altbackene Geschäft mit CPUs – aufgrund der Covid-19-Pandemie – besser als erwartet entwickelte, verzeichnete Intel eine eklatante Schwäche im Bereich der Chips für Rechenzentren. In Teilbereichen kam es hier sogar nahezu zu einer Umsatzhalbierung.
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Anleger sehen Intel als Verlierer!
Vor vielen Jahren war Bereich der Rechenzentren schon einmal sehr wichtig. Dann entwickelte sich der PC zum Standard – und die Allianz aus Intel und Microsoft dominierte jahrzehntelang den Markt. Mit dem Boom der Cloud ist man heute jedoch wieder auf dem Weg zurück zu den Wurzeln. Daher gilt das Geschäft bei Rechenzentren inzwischen wieder als wichtiger. Diesen Trend hatten zunächst sowohl Intel wie auch Microsoft verpennt. Microsoft hat sich unter dem neuen CEO Satya Nadella inzwischen jedoch darauf eingestellt.
Im Chipsektor sind hingegen AMD und besonders Nvidia dem einstigen Weltmarktführer davongerannt. Die Umstellung bei Intel ist immer noch im Gange und erfolgt damit langsam, zu langsam. Darum sehen Anleger inzwischen eine bessere Zukunft für die beiden genannten Konkurrenten. Was Nvidia betrifft, dürften sie damit auch richtig liegen. Zu AMD dagegen habe ich mich ja erst kürzlich negativ geäußert und stehe zu dieser Einschätzung.
Intel dagegen sehen die Anleger als klaren Verlierer, vergleichbar vielleicht mit gefallenen Engeln wie Sears oder zumindest General Electric. Aus meiner Sicht wird Intel hier jedoch vorschnell abgeschrieben. Denn das Unternehmen verfügt immer noch über eine ganze Menge an Substanz, wie der kürzliche milliardenschwere Verkauf der Flashspeichersparte ja beweist. Das Management mag hier noch viel Arbeit vor sich haben. Doch der Vorsprung, zumindest von AMD, erscheint mir keineswegs uneinholbar zu sein. In Kursschwäche, am besten zu Kursen zwischen 42 und 43 USD, ist der Titel daher als Turn-Around-Spekulation kaufenswert!
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