iRobot-Aktie: Das war’s dann
Die iRobot-Aktie (WKN: A0F5CC) verlor am Montag im US-Handel abermals rund -8% an Wert und setzte damit ihren dramatischen Kurssturz weiter fort. Seit Jahresbeginn ist der Aktienkurs des Herstellers von Haushaltsrobotern um -60% in den Keller gerauscht. Ist der Deal mit Amazon nun endgültig vom Tisch?
ℹ️ iRobot vorgestellt
- iRobot ist ein US-amerikanischer Hersteller von Haushaltsrobotern.
- Bekannteste Produkte des Unternehmens sind der Staubsaugerroboter Roomba, der Wischroboter Braava und der Mähroboter Terra.
- Darüber hinaus produziert iRobot auch Roboter für die Reinigung von Dachrinnen und Swimmingpools.
- Das Unternehmen mit Sitz in Bedford, Massachusetts, hat eine Marktkapitalisierung von ca. 430 Millionen US$.
Amazon lässt den Deal platzen
Seit Tagen gab es bereits Gerüchte. Seit gestern ist nun offiziell: Amazon bricht die beabsichtigte Übernahme von iRobot ab und zieht sein Übernahmeangebot zurück.
Im August 2022 hatte der E-Commerce-Gigant angekündigt, den Haushaltsroboter-Hersteller für 1,7 Milliarden US$ übernehmen zu wollen. Später wurde das Angebot auf 1,4 Milliarden US$ reduziert.
Doch von Anfang an gab es massive Bedenken der Wettbewerbshüter in Europa und den USA gegen den Deal. Die Kartellbehörden befürchteten einen zu großen Einfluss von Amazon im Geschäft mit Saug- und Wischrobotern.
Dem Finanznachrichtendienst Bloomberg zufolge hat die US-Handelsbehörde FTC Amazon vor wenigen Tagen darüber informiert, dass sie eine Klage gegen die Übernahme von iRobot empfehlen würde. Dies bewog das Amazon-Management offenbar zur Aufgabe.
Sowohl Amazon als auch iRobot zeigten sich enttäuscht vom Nichtzustandekommen des Kaufs. Ein Amazon-Manager kommentierte, dass Verbraucher nun schnellere Innovationen und bessere Preise entgehen würden.
90% in 3 Jahren verloren
Das Chartbild der iRobot-Aktie ist eine Katastrophe. In den letzten drei Jahren hat der Tech-Titel fast 90% seines Wertes verloren und notiert inzwischen auf einem 10-Jahrestief. Ob die Aktie nun endgültig ihren Boden gefunden hat, ist meiner Meinung nach alles andere als sicher.
Ein Sanierungsfall
Wahrscheinlich ist eher das Gegenteil der Amazon-Einschätzung der Fall. Der Wettbewerb im Bereich Haushaltsroboter wird durch die Absage der Übernahme von iRobot gestärkt.
Was gut für Verbraucher ist, ist schlecht für iRobot. Das Unternehmen leidet seit geraumer Zeit unter dem wachsenden Wettbewerb, besonders von Konkurrenten mit günstigeren Produkten.
Das Scheitern der Übernahme durch Amazon hat deshalb auch sofortige Konsequenzen. iRobot reduziert seine Belegschaft um fast ein Drittel und auch der langjährige Chef Colin Angle nimmt seinen Hut. Eine Zahlung von rund 90 Millionen US$ von Amazon aufgrund der Absage der Transaktion ist nicht mehr als ein Wermutstropfen.
Ich rate Anlegern, trotz des massiv gesunkenen Kursniveaus derzeit nicht in die iRobot-Aktie zu investieren. Zu unsicher sind die Zukunftsaussichten des Unternehmens. Der Hersteller des berühmten Saugroboters Roomba wächst seit zwei Jahren nicht mehr und schreibt inzwischen hohe operative Verluste. iRobot ist zum Sanierungsfall geworden. Turnaround ungewiss.
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