iRobot-Aktie: Deshalb schmiert sie völlig ab

iRobot

Bereits am Donnerstag schmierte die iRobot-Aktie (WKN: A0F5CC) an der Nasdaq um rund -14% ab. Noch viel schlimmer sieht es am Freitagmorgen zu Beginn des europäischen Handels aus. Hier geht es für den Haushaltsroboterhersteller um fast -40% in den Kurskeller. Was steckt hinter dem massiven Absturz der iRobot-Aktie?

ℹ️ iRobot vorgestellt

iRobot ist ein US-amerikanischer Hersteller von Haushaltsrobotern. Bekannteste Produkte des Unternehmens sind der Staubsaugerroboter Roomba, der Wischroboter Braava und der Mähroboter Terra. Darüber hinaus produziert iRobot auch Roboter für die Reinigung von Dachrinnen und Swimmingpools. Das Unternehmen mit Sitz in Bedford, Massachusetts, hat eine Marktkapitalisierung von ca. 660 Millionen US$.

Untersagt die EU die Übernahme?

Die iRobot-Aktie fiel in den letzten Wochen und Monaten durch enorme Kursschwankungen auf. Hintergrund der starken Volatilität war die Unsicherheit, ob die Kartellbehörden in Europa und den USA der geplanten Übernahme durch Amazon zustimmen würden.

Amazon machte bereits im Jahr 2022 ein Angebot in Höhe von 1,4 Milliarden US$ zum Kauf des Haushaltsroboterherstellers. Für den E-Commerce-Giganten ist iRobot aus zwei Gründen ein attraktives und strategisch interessantes Übernahmeziel:

Zum Ersten besitzt das Unternehmen ein hervorragendes Produktportfolio im Bereich Haushaltsroboter. Zum Zweiten sind die Saug- und Wischroboter von iRobot in der Lage, viele Daten über die Häuser und Wohnungen ihrer Besitzer zu sammeln. Diese privaten Daten sind für einen E-Commerce-Konzern wie Amazon hochspannend. Der Handelskonzern würde dadurch Einblick in die Wohnverhältnisse von Millionen von Menschen gewinnen.

Nachdem im Herbst Mediengerüchte aufgekommen sind, dass die Europäische Union wohl keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Übernahme von iRobot durch Amazon habe, scheint sich die Lage nun völlig anders darzustellen. Einem Zeitungsbericht des renommierten Wall Street Journals zufolge plante die EU-Wettbewerbsaufsicht, den Deal zu untersagen.

Eine formelle Entscheidung liegt aber noch nicht vor. Bis zum 14. Februar haben die Behörden der EU noch Zeit, die Transaktion zu genehmigen oder abzulehnen.

Ein Chart zum Heulen

Der langfristige Chart der iRobot-Aktie treibt Anlegern die Tränen in die Augen. In den letzten drei Jahren hat das Papier über -80% seines Wertes eingebüßt.

Durch den jüngsten Kurssturz ist die Aktie auf ein neues 10-Jahrestief gefallen. Wo iRobot einen Boden finden wird, kann derzeit nicht eingeschätzt werden.

Nur noch für Zocker interessant

Für die iRobot-Aktie wäre eine Ablehnung der Übernahme durch Amazon ein herber Rückschlag, denn operativ läuft es für den Haushaltsroboterhersteller überhaupt nicht gut. Im Geschäftsjahr 2022 hatte das Unternehmen mit einem massiven Umsatzrückgang und einem hohen operativen Verlust zu kämpfen. Auch für 2023 dürften die Zahlen wohl kaum besser ausfallen.

Möglicherweise wird iRobot in den kommenden Monaten zum Übernahmeziel für einen anderen Konzern als Amazon. Darauf spekulieren würde ich aber nicht. Stand-alone ist iRobot meiner Meinung nach derzeit kein Investment wert.

Für Spekulanten ergeben sich durch den massiven Kurssturz interessante Handelsmöglichkeiten. Allen anderen Anlegern rate ich, derzeit nicht in die iRobot-Aktie zu investieren.

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