iRobot steht vor dem großen Wurf

Marc Rendenbach
03.04.19

Der Markt für Roboter zum Einsatz bei Endkunden soll ausgehend von 2017 bis 2023 mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 22,35% wachsen auf dann 15 Milliarden US-Dollar. Einer der absoluten Schlüsselspieler ist iRobot (WKN: A0F5CC). Der Börsenwert von 3,4 Milliarden US-Dollar für den Marktführer scheint ausbaufähig. 

Insgesamt hat iRobot einschließlich 2018 25 Millionen Reinigungsroboter verkauft und gilt als innovativer Martktführer im Premiumbereich. Das Portfolio von iRobot besteht aus dem bekannten Roomba, der inzwischen in der x-ten Generation als Roomba i7 und i7+ auf dem Markt ist und der immer lernfähiger wird. Auch für das preiswerte Segment bietet der Konzern seit letztem Jahr mit dem Roomba e5 ein neues Angebot.

iRobot ist in der Pole Position

Roombas werden in den USA zwischen 299 und maximal 1.099 US-Dollar angeboten.

Die Idee besteht darin, ein Ökosystem von Robotern zu schaffen, die das "smart home" Realität werden lassen. Dazu besitzt iRobot eine Reihe eigener Technologien für Navigation, Vermessung ("mapping") von Smart Homes und Mensch-Maschine-Interaktion. Das Herz des Geschäfts ist die Software, die in den schicken Endgeräten zum Einsatz kommt.

iRobot sieht nach eigenen Angaben den Nutzen seiner Roboter darin, dass Kunden durch den Einsatz der kleinen Helferlein mehr Freiräume haben, andere Sachen zu bewerkstelligen. Noch allerdings gibt es von Kundenseite einzelne Beanstandungen. Die Technologie scheint nicht vollends ausgereift.

Der Roomba 980 in Aktion. Quelle: iRobot

Starkes Wachstum, das aus eigener Kraft finanziert wird

iRobot ist in der Lage, sein Wachstum durch das operative Geschäft zu finanzieren - ein großer Pluspunkt gegenüber vielen anderen Firmen und Startups aus Zukunftsbranchen.

Das 1990 gegründete Unternehmen weist hohe Wachstumsraten auf. 2018 machte iRobot einen Umsatz von 1,09 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 24% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn lag bei 88 Millionen US-Dollar oder 3,07 US-Dollar pro Aktie.

Die Bruttomarge kletterte in den letzten Jahren stetig und ist mit >50% (2018) einfach stark. Der Konzern legt im Vertrieb gerade den strukturellen Grundstein dafür, dass die Gewinne weiter wachsen können.

Für die Folgejahre rechnen Analysten allerdings mit keinem exorbitanten Gewinnwachstum. Das könnte sich schnell ändern, denn:

2019 plant iRobot weitere Investments und neue Produktvorstellungen gegen Jahresmitte. Stichwort Produktneuvorstellungen:

Wird bald der Markt für kommerzielle Flächen erobert?

Insbesondere neue Produktankündigungen für die Reinigung von großflächigen, kommerziellen Flächen könnten die Wachstumserwartungen sprengen und die iRobot-Aktie in neue Sphären hieven. So ist in den nächsten Jahren damit zu rechnen, dass zunehmend preiswerte Maschinen die bisher von Menschenhand erledigten Aufgaben übernehmen werden.

iRobot steigerte 2018 seine Forschungs- und Entwicklungskosten (dazu zählen u.a. die Gehälter für Ingenieure/Produktentwickler) überproportional im Gegensatz zu den Vorjahren. Das ist verheißungsvoll. Die Firma spricht offiziell davon, dass man in den nächsten Jahren "angrenzende" Sektoren erobern will. Gegenwärtig ist iRobot nur auf dem Markt für Endkonsumenten tätig.

Wir halten den Eintritt ins Business für Großflächen nur für eine Frage der Zeit. iRobot weiß, dass hier massiv Wert zu heben ist. Das KnowHow und die Mittel hat der Konzern, um hier eine führende Position einzunehmen.

Womöglich läuft die Aktie mit der jüngsten Kursrallye bereits voraus. iRobot ist gut positioniert, um mit seinen marktführenden Robotern vom Zukunftsmarkt zu profitieren. Gut möglich, dass iRobot als Übernahmekandidat ins Visier von Alphabet & Co. rückt!

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