ISRA Vision: Überraschend starke Quartalszahlen, aber...
Der Spezialist für Oberflächenkontrollsysteme, ISRA Vision (WKN: 548810), legte heute früh seine aktuellen Quartalszahlen (für das dritte Quartal 2019) vor. Diese fielen überraschend stark aus, was bei der zuletzt verprügelten Aktie zu einer spürbaren Kurserholung führte. Nun stellt sich jedoch die Frage der Nachhaltigkeit dieser Kursgewinne. Um diese beantworten zu können, lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf das heute vorgelegte Zahlenwerk werfen!
Demnach erzielte ISRA Vision in Q3 ein Umsatzwachstum von +8% auf 110,6 Mio. Euro bei einer gleichzeitig überproportionalen Steigerung des Gewinns vor Steuern (EBT) um +19% auf 24,5 Mio. Euro. Die Vorsteuermarge (EBT-Marge) lag damit bei 22% vom Umsatz respektive bei 20% von der Gesamtleistung, was ebenfalls einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht.
Der operative Cash-Flow erhöhte sich von im Vorjahr 18,3 Mio. Euro auf 26,6 Mio. Euro und der Netto-Cash-Flow von 5,6 auf 9,0 Mio. Euro. Die Nettoliquidität, die noch zu 30. September 2018 bei etwas besorgniserregenden 1,8 Mio. Euro gelegen hatte, verbesserte sich auf nunmehr 9,4 Mio. Euro. Der Brutto-Auftragsbestand erhöhte sich von 90 Mio. Euro im Vorjahr auf 93 Mio. Euro. Letztlich wurde so ein Ergebnis je Aktie von 0,76 Euro (+15%) eingefahren.
Management zeigt sich weiterhin zuversichtlich
Trotz einer weltweiten Konjunktureintrübung, die gerade auch die zyklischen Geschäfte einer ISRA Vision belasten müssten, zeigt sich das Management um CEO Enis Ersü unverändert optimistisch. So möchte man dank der übernommenen Photonfocus AG zusätzliche Marktpotenziale erschließen und so die durchaus spürbare konjunkturelle Eintrübung ausgleichen. Daher soll das vierte Quartal letztlich nicht so schlecht ausfallen, wie einige Anleger zuletzt wohl schon befürchteten.
Auf jeden Fall bestätigt das Management um CEO Enis Ersü nochmals die bisherigen Prognosen, die ein zweistelliges prozentuales Umsatz- und Gewinnwachstum vorsehen. Das Problem ist nur, dass die Aktie – selbst wenn die Prognosen eingehalten werden können – mit einem KUV 2019e von über vier sowie einem KGV 2019e von rund 27 alles andere als günstig bewertet erscheint. Daher würde ich den heutigen kleinen Kurssprung hier auch kurzfristig eher zum Ausstieg nutzen!