Jenoptik-Aktie: Geht es weiter hoch hinaus?

Die Jenoptik-Aktie (WKN: A2NB60) zeigt seit Mitte Mai wieder deutlich ansteigende Tendenzen. Die laufende Woche könnte bereits die dritte Woche in Folge mit Kursgewinnen werden. Am Mittwoch war der MDAX-Titel trotz eines schwachen Marktumfeldes um +2,1% auf 31,16 € gestiegen. Damit belaufen sich die Gewinne seit Jahresbeginn auf fast +22%. Verfügt die Aktie trotz ihres starken Laufs über weiteres Kurspotenzial?

Ergebnis steigt überproportional

Im ersten Vierteljahr haben sich die Geschäfte weiterhin sehr dynamisch entwickelt. Bereichsübergreifend kletterten die Erlöse um 12,2% auf 234,1 Millionen €. Zugute kam den Thüringern dabei die anhaltend starke Nachfrage in der Division Advanced Photonic Solutions mit einem Umsatzplus von 15,1% auf 181,8 Millionen €. Am stärksten wuchs das Geschäft in der Region Asien/Pazifik mit einem Plus von 31,4%. Mit einem Anteil von 74% wurden erneut etwa drei Viertel der Umsätze im Ausland erwirtschaftet.

Ergebnisseitig verzeichnete der Optoelektronik-Konzern noch stärkere Zuwächse. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte zum Vorjahr um 74,2% auf 36,6 Millionen € zu. Zugute kam Jenoptik die starke Performance im Bereich Advanced Photonic Solutions und eine bessere Ertragssituation bei den Non-Photonic Portfolio Companies. Die EBITDA-Marke konnte so um mehr als 500 Basispunkte auf 15,6% verbessert werden.

Nettogewinn deutlich verbessert

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 11,8 Millionen € in den Büchern und damit mehr als viermal so viel wie im entsprechenden Vergleichsquartal. Ungeachtet einer höheren Zins- und Steuerlast. Je Aktie belief sich das Quartalsergebnis auf 0,21 € nach 0,05 € im vergangenen Jahr.

Konzernchef Stefan Traeger kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

Jenoptik ist mit zweistelligen Umsatz- und Ergebniszuwächsen insgesamt gut in das Geschäftsjahr 2023 gestartet. Insbesondere unsere Division Advanced Photonic Solutions entwickelte sich wie erwartet weiter dynamisch. Vor allem angesichts unseres hohen Auftragsbestands sind wir optimistisch für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres und konzentrieren uns darauf, unsere vorhandenen Kapazitäten optimal zu nutzen und diese weiter auszubauen.

Auch wenn der Auftragseingang mit 283 Millionen € wie erwartet unter dem starken Vorjahreswert von 310,3 Millionen € lag, ist die Nachfrage nach den Produkten von Jenoptik weiterhin auf einem hohen Niveau. Bezeichnend ist die nach wie vor hohe Book-to-Bill-Rate von 1,21. Hierdurch erhöhte sich der Auftragsbestand auf 776,1 Millionen €.

Prognose bestätigt

Mit den prall gefüllten Orderbüchern im Rücken sieht sich Jenoptik in einer guten Position, die Jahresziele zu erreichen. Hier rechnet das Management weiterhin mit Umsätzen von 1,05 bis 1,1 Milliarden € und einer EBITDA-Marge von 19,0 bis 19,5%. Letztes Jahr lag diese bei 18,8%.

Bis zum Jahr 2025 sollen die Umsätze mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8% auf rund 1,2 Milliarden € steigen und die EBITDA-Marge auf 20% erhöht werden. Ein verbesserter Produktmix und eine stärkere Fokussierung auf Produkte mit höheren Margen sollen dazu beitragen.

Fazit: Gute Depot-Beimischung

Der Jenaer MDAX-Konzern ist bilanziell und finanziell gut aufgestellt und wächst in seinen Schlüsselmärkten weiterhin sehr profitabel. Die fortschreitende Digitalisierung in vielen Teilen der Wirtschaft dürfte dem Unternehmen auf lange Sicht eine hohe Nachfrage garantieren. Aber auch die Bereiche Gesundheit, Mobilität und Smart Manufacturing bieten große Wachstumschancen.

Insofern bin ich für die Jenoptik-Aktie auch weiterhin sehr positiv gestimmt. Kurzfristig ist der Anstieg auf ein neues 52-Wochen-Hoch möglich, mittel- bis langfristig sind meines Erachtens sogar noch deutlich höhere Bewertungen drin. Das Papier kommt damit durchaus als Depot-Beimischung in Frage.