Jenoptik: Eine unterbewertete Technologie-Aktie?

Die Jenoptik-Aktie leidet noch immer unter dem Kurseinbruch Ende Oktober. Am Dienstag steht sie unverändert aktuell bei 22 €. Ursache für den damaligen Kurssturz war die Prognosesenkung. Besteht bei dem jetzigen Kursniveau Potenzial?

Robustes Wachstum erzielt

Der Konzern leidet zwar unter der schwachen Konjunkturlage, dennoch fielen die vorläufigen Jahreszahlen vom 12. Februar sehr solide aus. Mit seinen breit gestreuten Produkten zählt der Technologiekonzern in den einzelnen Segmenten weltweit zu den Marktführern.

Der Umsatz verbesserte sich auf Konzernebene um 5% gegenüber dem Vorjahr auf 1,12 Milliarden €. Hierzu trugen alle Sparten bei, besonders stark entwickelte sich jedoch die Halbleitersparte.

Das operative EBITDA verbesserte sich analog um 6% auf 222 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge stieg leicht auf 19,9%. Was zu bemängeln ist, ist der Auftragseingang. Dieser reduzierte sich um 6% auf 1,03 Milliarden €. Der gesamte Auftragsbestand lag bei 670 Millionen €.

In der Summe ist der Konzern gut aufgestellt und konnte sehr solide Zahlen vorlegen. Positiv ist auch die gute Eigenkapitalausstattung; die Eigenkapitalquote erhöhte sich um 1,8% auf 56%.

Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der Jenoptik, kommentierte die Zahlen so:

Auch wenn das Umfeld in unseren wesentlichen Märkten kurzfristig sehr herausfordernd ist, ist der Konzern gut aufgestellt. Jenoptik verfügt über starke Wachstumsplattformen in ihren Kernmärkten Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik, Messtechnik sowie Smart Mobility und somit über sehr gute mittelfristige Wachstumsperspektiven.

Schwache Konjunktur bremst noch

Die ursprünglich für das laufende Geschäftsjahr vorgesehenen Werte wurden auf 2026 verschoben. Im Halbleitermarkt wird erst im zweiten Halbjahr mit einem Aufschwung gerechnet. Für das laufende Jahr wird die Prognose mit den endgültigen Jahreszahlen am 24. März vorgestellt.

Für 2026 bleibt es dann bei den vorgesehenen Werten. Demnach wird mit einem Umsatz von 1,2 Milliarden € gerechnet sowie einer EBITDA-Marge von 21 bis 22%.

Potenzial vorhanden

Der Kursrückgang seit Oktober letzten Jahres fiel übertrieben hoch aus. Das Positive daran ist, dass jetzt wieder ein deutliches Potenzial vorhanden ist. Im Halbjahresbericht wird sich zeigen, ob der Halbleitermarkt wieder in Schwung kommt. Wenn ja, wird sich dies positiv auf die Ertragslage auswirken.

Aufgrund der politischen Lage und dem drohenden Rückzug von Amerika legten die Rüstungsaktien gestern massiv zu. Auch wenn Jenoptik kein Rüstungskonzern ist, indirekt profitiert der Technologiekonzern von höheren Rüstungsausgaben. Er ist ein wichtiger Zulieferer in vielen Rüstungsbereichen. Übrigens: Wer nach fundierten Einblicken in die vielversprechendsten KI-Aktien sucht, findet in unserem kostenlosen Report KI-Boom-Gewinner eine ausgewogene Analyse der Top-Performer und aufstrebenden Stars.

Meiner Meinung nach ist die Jenoptik-Aktie deutlich unterbewertet, ein erstes Kursziel sollte bei 30 € liegen. Wenn der Aufschwung kommt, sind weitere Kurserhöhungen wahrscheinlich. Die aktuelle Dividendenrendite von 1,6% ist ebenfalls als solide zu bezeichnen.

Die Analysten sehen dies ähnlich. Jefferies und die UBS mit jeweils 29 € liegen leicht unter meinem Ziel. Warburg Research mit 37 € und die Deutsche Bank mit 39 € sind wesentlich zuversichtlicher.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen.