JinkoSolar: Das Blatt wendet sich allmählich

13.05.22

JinkoSolar (WKN: A0Q87R) hat nun den ersten Rahmenvertrag für den Vertrieb seiner Energiespeicherlösungen in Europa geschlossen. Seit der chinesische Green-Tech-Konzern Ende April seine Zahlen zum Auftaktquartal vorgelegt hat, ging es für die Aktie -13% abwärts auf 47 US$. Wann werden sich die operativen Margen des Unternehmens wieder normalisieren?

Bei JinkoSolar handelt es sich um den Weltmarktführer in der Produktion von Solarzellen sowie Solarmodulen aus der Volksrepublik China. Inzwischen betreibt die Gesellschaft über die Tochter JinkoPower jedoch auch eigene Solarparks, in denen natürlich die eigenen Solarmodule zum Einsatz kommen. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 3,3 Milliarden US$.

Erster Rahmenvertrag in Europa

Am heutigen Freitag gab JinkoSolar bekannt, dass es seinen ersten europäischen Rahmenvertrag für Energiespeicherlösungen (ESS) mit der Memodo GmbH unterzeichnet hat, einem Münchener Großhandel für Energiespeicher und Photovoltaik.

Die Exklusivitätsvereinbarung für das ESS-Produktportfolio von JinkoSolar deckt die DACH-Region für 2022/23 ab und umfasst All-In-One-Systeme, stapelbare Nieder- und Hochspannungs-Speichersysteme sowie ein- und dreiphasige Hybrid-Wechselrichter. Alle Stromspeicher sind mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien ausgestattet und mit den bekannten Wechselrichtern kompatibel.

Frank Niendorf, Europa-Manager von JinkoSolar, kommentierte:

Der Markt für dezentrale Erzeugung wächst in Europa eindrucksvoll, und mit dieser exklusiven Zusammenarbeit mit Memodo für die DACH-Region werden wir unsere Wachstumsziele sowohl für den PV- als auch den ESS-Markt weiter erreichen.

Operative Margen schwächeln

Die JinkoSolar-Aktie hat turbulente Jahre hinter sich. In einer volatilen Branche gehört der Titel wohl zu einem der schwankungsanfälligsten. Handelsstreitigkeiten zwischen Peking und Washington und die Covid-19-Pandemie haben das Aufwärtspotenzial für das chinesische Solar-Papier begrenzt. Lieferengpässe sowie steigende Preise für Silizium und andere Materialien gaben dem Solarzellenhersteller schließlich den Rest.

So stürzte der Vorsteuergewinn (EBIT) 2021 gegenüber dem Vorjahr von 274 auf 173 Millionen US$ ab, obwohl die Konzernerlöse um 19% auf 6,4 Milliarden US$ kletterten. In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das gleiche Bild: Der Umsatz verdoppelte sich fast gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf über 2,3 Milliarden US$; das EBIT schrumpfte jedoch von 55 auf 6,5 Millionen US$ zusammen.

Stabilisierung der Inputpreise in Sicht

Die Situation dürfte sich jedoch allmählich entspannen, da weltweit immer mehr Kapazitäten in Betrieb genommen werden. Es gibt bereits erste Anzeichen dafür, dass die Preise für Solarsilizium ihren Höchststand erreicht haben und zu fallen beginnen.

Die Margen werden vorübergehend weiter unter Druck bleiben. Aber wenn sich die Rohstoffkosten stabilisieren, kann JinkoSolar die Preiserhöhungen schließlich an seine Kunden weitergeben. Ein bis zwei Quartale dürfte es jedoch noch dauern, bis sich die operativen Gewinnspannen wieder normalisieren.

Aktie deutlich günstiger als die Konkurrenz

Hinsichtlich des Nettoergebnisses ist JinkoSolar auf dem besten Weg, erstmals wieder die Gewinnniveaus aus dem Vorkrisenjahr 2019 (129 Millionen US$) zu erreichen. Für 2022 prognostizieren die von Marketscreener befragten Analysten Überschüsse von 169 Millionen US$. Auf dieser Basis ergibt sich ein KGV von 13,5 – ein wahres Schnäppchen im Vergleich zu nicht-chinesischen Konkurrenten mit 30- bis 50-facher Gewinnbewertung.

Insbesondere für aktive Trader stellen der China-Discount und die extrem überkauften und -verkauften Phasen der JinkoSolar-Aktie Handelsmöglichkeiten mit verhältnismäßig geringem Risiko und hoher Renditechance dar.

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