Jost Werke-Aktie: Droht hier eine Überhitzung?

Die Jost Werke-Aktie (WKN: JST400) kennt seit Anfang Oktober kein Ende hinsichtlich der Kurssteigerungen. Bei hohen Umsätzen stieg sie während dieser Zeit von 35 € auf aktuell rund 50 €. Dies entspricht einem Kursanstieg von +42%, damit liegt sie wieder auf dem Niveau zum Jahresanfang. Die sehr guten Geschäftszahlen befeuerten sie zusätzlich.

Die Jost Werke, kurz Jost, sind ein international führender Hersteller und Lieferant von hochwertigen sicherheitsrelevanten Systemen für LKW und andere Nutzfahrzeuge. Mit seinen Kernmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC und Quicke kommt Jost auf einen weltweiten Marktanteil von rund 50%. Das Unternehmen ist in über 25 Ländern mit Produktions- oder Vertriebsstätten vertreten, der Hauptsitz befindet sich im hessischen Neu-Isenburg.

Für Anleger stellt sich nun die Frage, ob es sich noch lohnt, in die Aktie zu investieren. Das Allzeithoch des Papiers liegt bei 56 €.

Sehr starke Zahlen im dritten Geschäftsjahr

Die Spezialprodukte von Jost erfreuen sich einer hohen internationalen Nachfrage. Dies war auch schon so in den beiden vorangegangenen Quartalen. Das dritte Quartal fiel besonders stark aus.

Der Umsatz stieg um 29,9% auf 327,1 Millionen €. Neben einem Mengenwachstum und Preissteigerungen trugen auch positive Währungseffekte zu dieser hervorragenden Entwicklung bei.

Das bereinigte EBIT verbesserte sich ebenfalls um 25,2% auf 30,4 Millionen €. Daraus ergibt sich eine EBIT-Marge von 9,3%. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank sie geringfügig um 0,3 Prozentpunkte. Damit konnte das Unternehmen seine positive Entwicklung fortsetzen.

Der Vorstandsvorsitzende Joachim Dürr äußerte sich so:

Jost konnte im 3. Quartal 2022 den Umsatz und das Ergebnis weiter steigern. Die breite internationale Basis unseres Geschäfts war ein wesentlicher Erfolgsfaktor, denn wir konnten durch das dynamische Wachstum in Nordamerika und Asien-Pazifik-Afrika die etwas schwächere Entwicklung in Europa kompensieren. In Anbetracht der bereits erzielten Ergebnisse glauben wir, dass Jost im Jahr 2022 einen Rekordumsatz von mehr als 1,2 Milliarden € erwirtschaften wird und haben unsere Prognose für das laufende Jahr für Umsatz und operatives Ergebnis entsprechend angehoben.

Unterschiedliche Entwicklungen auf den Absatzmärkten

Das Geschäft verlief in den Hauptregionen sehr unterschiedlich. In Europa stieg der Umsatz um 17,7% auf 172,2 Millionen €. Das EBIT reduzierte sich wegen der gestiegenen Energiekosen und Lieferkettenprobleme auf 7 Millionen €.

Ganz anders verlief das Geschäft in Nordamerika sowie in der Region Asien. Hier erfreuten sich die Produkte einer sehr regen Nachfrage. Auch das China-Geschäft konnte sich wieder stabilisieren.

In Nordamerika stieg der Umsatz um 57,7% auf 106,3 Millionen €, das EBIT sprang um 63,8% auf 10,5 Millionen €. Hierin sind hohe positive Währungseffekte enthalten.

Im Asiengeschäft verbesserte sich der Umsatz um 27,5% auf 48,6 Millionen € bei einem EBIT-Anstieg von 79,7% auf rund 11 Millionen €.

Jost baut ein neues Fertigungswerk in Indien, um die dortige Nachfrage besser bedienen zu können.

Eigenkapital der Bilanz gestärkt

Die Bilanz des Unternehmens ist kerngesund, dies ist eine gute Basis für das zukünftige Wachstum. Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel betragen 98,8 Millionen €. Dem Konzern ist es gelungen, das Eigenkapital um 21% auf 374 Millionen € zu steigern, daraus ergibt sich eine Eigenkapitalquote von rund 35%.

Aufgrund der bisherigen Entwicklung sowie einer guten Entwicklung im vierten Quartal erhöhte der Konzern die Jahresprognose. Danach erwartet man jetzt einen Umsatz von 1,2 Milliarden € statt wie bisher 1 Milliarde. Beim EBIT liegt das Wachstum im hohen einstelligen Bereich.

Droht die Aktie zu überhitzen?

Ein solcher heftiger Kursanstieg innerhalb kurzer Zeit ist oftmals mit einer Überhitzung verbunden. Die Folge ist in der Regel eine stärkere Kurskorrektur. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario eintritt, ist sehr hoch.

Langfristig verfügt die Jost Werke-Aktie meiner Meinung nach weiter über ein hohes Potenzial. Die jetzige Marktkapitalisierung von 742 Millionen €  sowie ein KGV von 8,3 lassen noch Spielraum nach oben. Das sehen auch die Analysten so, deren mittlerer Zielkurs liegt bei 61 €.

Momentan erwarte ich eher eine Kurskorrektur als einen weiteren Kursanstieg. Anleger haben daher keine Eile und sollten diese Konsolidierung vor einem Einstieg abwarten.

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