Jungheinrich-Aktie: Ist das nun die Trendwende?
Die Jungheinrich-Aktie (WKN: 621993) kannte bis vor kurzem nur eine Richtung, nämlich abwärts. Erst Mitte Oktober im Zuge der allgemeinen Börsenstabilisierung erholte sie sich wieder auf 28,90 € – seit ihrem jüngsten Tief ein Plus von rund 44%. Der Abstand zum Jahresanfangskurs beträgt aber immer noch -36%.
Jungheinrich mit Sitz in Hamburg zählt zu den international führenden Anbietern von Geräten in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Eines der Hauptprodukte sind Gabelstapler. Weltweit ist der Konzern in rund 120 Ländern mit Niederlassungen oder Vertragspartnern vertreten. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von knapp 1,39 Milliarden €.
Während der Pandemie erlebte die Jungheinrich-Vorzugsaktie einen enormen Aufschwung und verdreifachte ihren Wert. Genauso deutlich ist jedoch auch der darauf folgende Abwärtstrend verlaufen. Seit Jahresbeginn ging es für das Papier innerhalb von wenigen Monaten in der Spitze über -40% abwärts auf Kurse um 20 €.
Geschäftsentwicklung innerhalb der ersten neun Monate recht ordentlich
Trotz der bestehenden Lieferkettenproblematik hat sich Jungheinrich ganz gut geschlagen, dies bestätigen die Geschäftszahlen.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Lars Broska sagte es so:
Jungheinrich ist gut durch die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres gekommen und kann ein robustes Ergebnis vorweisen. Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen sind die vorgelegten Zahlen ein Beleg für die hohe Resilienz unseres Unternehmens.
Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +12,5% auf 3,4 Milliarden €. Wesentlicher Treiber hierbei war das Neugeschäft mit Automatiksystemen. Das bereinigte EBIT erreichte mit 265,9 Millionen € nur einen geringfügigen Zuwachs von +3%. Maßgebend hierfür waren die gestiegenen Materialkosten. Durch entsprechende Maßnahmen seitens des Unternehmens konnte diese nur teilweise aufgefangen werden. Die EBIT-Rendite aus diesem Ergebnis beträgt +7,8%.
Gute Auftragssituation und erhöhte Jahresprognose erhöht
Obwohl der Auftragseingang sich nur geringfügig auf 3,6 Milliarden € erhöht hat, sind die Auftragsbücher gut gefüllt. Ende September betrug der Auftragsbestand 1,76 Milliarden €. Das sorgt für eine gute Auslastung für das vierte Quartal sowie zu Beginn des neuen Geschäftsjahres.
Aufgrund der soliden Entwicklung bisher sowie dem gut gestarteten vierten Quartal hat das Unternehmen die Prognose erhöht. Der Konzernumsatz soll jetzt zwischen 4,6 und 4,9 Milliarden € liegen. Beim bereinigten Ergebnis erwartet das Management 340 bis 380 Millionen €, das entspricht einer EBIT-Rendite von 7,2 bis 8%. Beim Auftragseingang ist die Zielsetzung bei 4,6 bis 4,9 Milliarden €. Die Erhöhung der Prognose gab der Jungheinrich-Aktie im Oktober einen ordentlichen Schub.
Strategie 2025+ erfolgreich fortgesetzt
2020 hat Jungheinrichs mit der Umsetzung eines Zielplans begonnen, der bis 2025 vollständig umgesetzt sein soll. Hauptziele hierbei sind, einerseits die Nachhaltigkeit zu verbessern, und zum anderen, einen nachhaltigen Mehrwert für Stakeholder zu schaffen.
Dabei soll als Zielmarke bis 2025 ein Umsatz von 5,5 Milliarden € erzielt werden, dabei visiert der Jungheinrich-Vorstand eine EBIT-Rendite zwischen 8 und 10% an.
Bis dahin sollen 70% der Fahrzeuge und Systeme mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden. Bezüglich der Nachhaltigkeit strebt das Unternehmen bis 2030 die Klimaneutralität an.
2023 plant der Vorstand, seine Ziele und das bisher Erreichte zu überprüfen. Damit soll gewährleistet sein, dass die Strategie erfolgreich verläuft.
Ist die Aktie jetzt ein gutes Investment?
Betrachtet man nur das bisherige Geschäftsjahr von Jungheinrich, so könnte man zum Ergebnis kommen, dass der Abwärtstrend gebrochen ist. Das wäre aber zu kurz gegriffen; man muss die extreme Kurssteigerung während der Pandemie berücksichtigen. Somit wäre dieser Kursverlauf als eine normale Kurskorrektur anzusehen.
Dennoch ist die Aktie des Flurförderzeug-Spezialisten nach meiner Einschätzung unterbewertet. Die Marktkapitalisierung von 1,39 Milliarden € ist im Hinblick auf die gute Geschäftsentwicklung zu niedrig. Eine Marktkapitalisierung von 1,7 Milliarden wäre eine faire Bewertung, dies würde einem Kurswert von rund 35 € entsprechen. Dieses Zielkurs halten auch die Analysten für angebracht. Die Mehrheit der Marktexperten ist bezüglich der zukünftigen Kursentwicklung optimistisch.
Anleger sollten dennoch vor einem Kauf eine Kurskorrektur abwarten, es besteht keine Eile.
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