Just Eat macht Amazon-Deal für GrubHub klar

Manuel
06.07.22

Die Aktie von Just Eat Takeaway.com (WKN: A2ASAC) war zuletzt anfällig für Negativentwicklungen. Diesmal überrascht das Unternehmen im Duo mit Amazon. Denn mit denen hat sich GrubHub verpartnert – Amazon investiert in das angeschlagene Business. Die Just-Eat-Aktie ist heute in Amsterdam +18% im Aufwind auf 16,10 €.

Just Eat Takeaway.com besteht aus schnell wachsenden Food-Delivery-Gesellschaften, deren Kunden zusammen jährlich einen Essensbestellwert von 30 Milliarden € generieren. 98 Millionen Menschen bestellen plattformübergreifend bei den Lieferdiensten.

GrubHub darf auf Prime-Plattform

Ab heute können sich Amazon-Prime-Mitglieder in den USA für eine kostenlose, einjährige GrubHub+-Mitgliedschaft anmelden und Gratis-Lieferungen von Restaurants in Anspruch nehmen, wie Just Eat am Mittwoch mitteilte.

GrubHub-CEO Adam DeWitt sagt:

Ich freue mich unglaublich auf die Zusammenarbeit mit Amazon, die GrubHub helfen wird, seine langjährige Mission, mehr Gäste mit lokalen Restaurants zu verbinden, weiter zu erfüllen.

An die Partnerschaft der US-Lieferboten mit dem eCommerce-Krösus sind Wachstumserwartungen geknüpft. Ab 2023 soll sich die Kooperation „positiv auf GrubHubs Gewinne und den Cashflow auswirken“.

Zudem erhält Amazon die Möglichkeit, erst 2% und dann maximal 15% an GrubHub zu übernehmen.

Amazon bekommt seinen Entry wohl zum Schnäppchenpreis, nachdem der Anschluss des US-fokussierten Essensgeschäfts durch die Amsterdamer Gesellschaft Just Eat Takeaway.com zwar in die Hochphase des Just-Eat-Aktienkurses fiel, aber GrubHub danach operativ enttäuschte. 403 Millionen € Verlust vor Steuern machte GrubHub in 2021.

Mehr als Ramschpreise wären für GrubHub nach dem All-Stock-Deal wohl ohnehin nicht mehr rauszuschlagen gewesen. Nach der 7,3-Milliarden-Akquisition (wir berichteten) wurde GrubHub zuletzt mit einem potenziellen Verkaufspreis von 1 Milliarde US$ gehandelt.

Win-Win für beide?

Dass GrubHub nun eine „Amazon-Lösung“ aus dem Haut zaubern würde, war so nicht zu erwarten. Vom Namen her ist das Extraklasse. Jetzt muss die Partnerschaft in Zahlen liefern.

Wie ich bereits im Rahmen des Delivery-Hero-Debakels schrieb: Die Umwälzungen im On-Demand-Sektor und generell in puncto Finanzierungskonditionen am Zinsmarkt könnten Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Industrietrends haben.

So müssen Delivery Hero, Deliveroo oder Just Eat Takeaway.com sicherstellen, dass das Essenlieferungs-Geschäft sich selbst trägt und dass es zu sinnvollen Konditionen weiterfinanziert werden kann, wie ich an anderer Stelle bereits erwähnte.

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