Kaffee-Knappheit: Jetzt droht Koffeinentzug
Frost, Hitze, Unwetter – die unberechenbare Naturgewalt befeuert die globalen Auswüchse der Pandemie auf die Lieferketten sowie die Konsumentenpreise. Dabei enthüllen die Folgen nur langsam ihr Gesicht. Für Kaffeeliebhaber zeichnet sich bereits eine längerfristige Verteuerung des koffeinhaltigen Wundertrunks ab. Für Starbucks (WKN: 884437), Olam International WKN: A0DQP4 und Swiss Water Decaffeinated Coffee (WKN: A2N7Y5) könnten jetzt gewinnbringende Jahre bevorstehen.
Ja, ich bin süchtig! Kaffeesüchtig! Ich schreibe diese Zeilen mit zittrigen Händen und muss mehr als sonst auf die Kommata achten. Die Wartezeit, bis mein heiß geliebter Filterkaffee fertig gebrüht ist, fühlt sich wie eine Ewigkeit an.
Eine Welt ohne Kaffee? Für mich wäre das unvorstellbar, sehr dunkel und kalt...
In den letzten 12 Monaten sind die Referenzpreise für Arabica Kaffee an der Terminbörse ICE um +114% auf 2,45 US$ pro Pfund gestiegen und erreichen damit den höchsten Stand seit 10 Jahren.
Preisspitzen gab es beim Kaffee alle Jahre wieder, allerdings lagen frühere Höchstpreise um 3 US$ pro Pfund kaufkraftbereinigt deutlich unter den aktuellen Preisen. Darum wären im aktuellen Zyklus sogar Preise um 10 US$ pro Pfund vorstellbar.
Der einstige Spitzenpreis über 3 US$ im Jahr 1977 würde inflationsbereinigt heute einem Kaffeepreis von 14 US$ pro Pfund entsprechen:
Kaffee ist nach Wasser das meist konsumierte Getränk weltweit
In einer Welt, in der es in absehbarer Zeit nicht zu einer Entspannung der Lieferketten kommt, steigen die Preise für Arabica-Kaffee im Antlitz extremer Witterungsbedingungen in den Exportländern.
Durch seinen milden Geschmack erfreut sich Arabica-Kaffee großer Beliebtheit und macht rund 60% der Weltproduktion aus. Brasilien, der weltweit wichtigste Lieferant der Arabica-Bohnen, hat durch Unwetter und Dürreperioden große Teile der Ernte verloren. Auch Kolumbien, der zweitgrößte Arabica-Erzeuger, leidet unter ähnlichen Problemen wie Brasilien.
So blickt die Welt nun einer Arabica-Kaffee-Knappheit entgegen, die möglicherweise über Jahre hinweg die Preise hochhält.
Arabica und Robusta: Teurer schmeckt meist besser
Neben Arabica steht die Sorte Robusta, eine billigere Alternative, die überwiegend in Instantkaffees enthalten ist und einen bitteren Geschmack hat.
Für Arabica-Bohnen sind die Preise im Jahresverlauf um rund 80% gestiegen, während Robusta mit geringeren Anstiegen zurückbleibt und nur etwa halb so viel kostet.
Der größte Robusta-Exporteur Vietnam erwartet dieses Jahr eine Rekordernte. So mangelt es zwar nicht an der Kaffee-Sorte, jedoch sind die Lieferprobleme ähnlich groß.
Vertreiber wie Starbucks könnten bald entweder die billigere Sorte Kaffee anbieten oder mit den Arabica-Bohnen die Preise an den Endverbraucher weitergeben.
Diese Unternehmen profitieren von der Kaffee-Inflation
Während Kaffee-Junkies in Zukunft mehr Geld für ihr Getränk der Begierde zahlen müssen, profitieren vor allem die großen Kaffee-Vertreiber. Darunter sind Konzerne wie Nestlé oder Starbucks, welche im Jahresverlauf schon deutlich zulegen konnten.
Zunächst dürfte eines der weltweit größten Handelshäuser für Kakao sowie Kaffee und Agrarprodukten wie Reis oder Baumwolle profitieren.
Die in Singapur ansässige Olam International ist ein Lebensmittel- und Agrarunternehmen, das in 60 Ländern tätig ist und weltweit über 19.800 Kunden mit Lebensmitteln und Industrierohstoffen beliefert.
Olam schreibt über seine Kaffeesparte:
Über 90 % unseres Volumens wird in unseren eigenen Mühlen verarbeitet, welche die Qualität und die Mengen liefern können, die unsere Kunden benötigen. Für Spezialitätenkäufer helfen die anspruchsvollen Gaumen unserer Beschaffungsteams, außergewöhnliche Kaffees aus 30 verschiedenen Ländern aufzuspüren.
Starbucks konnte jüngst einen starken Abschluss des Geschäftsjahres vermelden. Der konsolidierte Nettoumsatz stieg auf Jahresbasis um 21% auf 29,1 Milliarden US$. Damit wurde ein bereinigter Gewinn von 3,24 US$ pro Aktie erzielt.
Zusätzlich verpflichtete sich der Konzern zu Aktienrückkäufen und Dividendenzahlungen in Höhe von 20 Milliarden US$ über die kommenden drei Jahre.
Aber auch kleinere Unternehmen wie Swiss Water Decaffeinated Coffee können aus steigenden Kaffeepreisen Gewinn schlagen. Hierbei handelt es sich um ein kanadisches Unternehmen mit einer vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung. Das Unternehmenskonzept setzt hauptsächlich auf die Entkoffeinierung von Rohkaffee ohne chemische Zusätze.
Im Zuge steigenden Kaffeepreise konnte das Unternehmen in diesem Jahr deutliche Zugewinne verzeichnen. So konnte der Umsatz im laufenden Jahr um 23% auf 89,9 Millionen US$ gesteigert werden.
Auch international macht das Unternehmen Fortschritte in der Expansion. So stieg das Volumen im europäischen Geschäft um 84% gegenüber dem Vorjahr an.
Die Inflation können Anleger auch über Investitionen im Lebensmittel- und Agrarbereich ausgleichen. Die Kaffeepreise könnten über eine lange Periode hochbleiben und bei den genannten Unternehmen für starke Gewinne sorgen.
Das relativ kleine Unternehmen Swiss Water weist dabei künftig ein großes Wachstumspotenzial auf. Jedoch reagieren solche kleinen Nischenwerte oft äußert volatil und sind daher nur für spekulative Käufer geeignet.
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Mit entsprechenden Anlagen können Anleger eine Absicherung vor steigenden Lebensmittelpreisen erreichen. 2020/21 riet ich zur Investition in ein Schweinefleischzertifikat. So konnten PLUS-Leser vom bisher stärksten Schweinezyklus weltweit profitieren und +40% Rendite realisieren.
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