Kaseya-Hack: Das sind die Gewinner!
Über das in den USA lange „Independence Day“-Wochenende (der US-amerikanische Nationalfeiertag fiel dieses Jahr auf einen Sonntag, weshalb er am heutigen Montag „nachgeholt“ wird) kam es zu einem Hackerangriff auf das in Miami, Florida (USA) beheimatete Software-Unternehmen Kaseya. In der Folge gab es weltweit Probleme bis hin zum Totalausfall von Kassensystemen (in Schweden).
Kaseya ist ein US-amerikanisches Softwareunternehmen, das bisher – wohl zum Glück – noch keinen Börsengang gewagt hat. Die Gesellschaft entwickelt und vertreibt Softwarelösungen zur Verwaltung der IT-Infrastruktur, in erster Linie von Unternehmen. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat Kaseya 13 Unternehmen erfolgreich akquiriert.
Was ist genau passiert?
Konkret hat eine Hackergruppe mit Namen REvil (wohl angelehnt an das Englische Devil, zu Deutsch: Teufel) eine Sicherheitslücke bei Kaseya genutzt, um dessen Kunden mit einem Programm zu attackieren, das Daten verschlüsselt. Um diese wieder entschlüsseln zu können, wird nun ein Lösegeld in Höhe von umgerechnet rund 70 Millionen US-Dollar, zahlbar in der führenden Kryptowährung Bitcoin (BTC), verlangt.
Solche Ransomware genannten Hackerattacken gab es zuletzt mehrfach. Auch dass das Lösegeld in Bitcoin gezahlt werden soll, ist nichts Neues. Allerdings stellt sich die Frage, was die Hacker damit bezwecken. Denn Bitcoin ist, anders als sogenannte Privacy Coins à la Monero (XMR), nicht anonym, sondern nur pseudonym. Folglich gelang es den Behörden zuletzt auch, große Teile eines in Bitcoin gezahlten Lösegelds zu beschlagnahmen.
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Wer sich ins Fäustchen lacht...
Schaut man sich an, wer die Gewinner und Verlierer dieses Hacks sind, so stellt man folgendes fest: Der größte Verlierer ist wahrscheinlich das betroffene Unternehmen Kaseya sowie dessen Kunden wie beispielsweise die Supermarktkette Coop. Aber auch der Bitcoin geriet in der Nacht von Sonntag auf Montag unter Abgabedruck, weil solche Hackerattacken seiner Reputation schaden und Angst vor neuen Regulierungen schüren.
Insofern wäre es durchaus möglich, dass es sich bei REvil um eine russische Hackergruppe handelt, denn Russland war bis dato nicht gerade für einen Bitcoin freundlichen Kurs bekannt. Aber während Kaseya, die Kunden von Kaseya sowie die Kryptowährungen eher zu den Verlierern dieses Hackerangriffs gehören, gibt es natürlich auch zahlreiche Gewinner.
Ins Fäustchen lachen dürften sich Cyber-Security-Unternehmen wie Check Point Software, CrowdStrike, SentinelOne (IPO erst vor wenigen Tagen) oder ZScaler. Darüber hinaus erscheinen mir jedoch auch Big Data-Unternehmen wie Splunk (Log-, Monitoring und Reporting-Plattform) oder Palantir Technologies (Analysesoftware) zu den Gewinnern zu gehören. Sowie, last but not least, größere Kaseya-Wettbewerber wie Salesforce.com oder auch die deutsche SAP.
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