Klöckner-Aktie: Hält der Aufwärtstrend an?
Die Aktie von Klöckner (WKN: KC0100) reagierte am Mittwoch auf die Geschäftszahlen mit einem Kursanstieg. Dieser setzt sich auch heute zum Börsenstart fort – aktuell steht sie jedoch mit 6,60 € wieder auf dem gestrigen Niveau. Insgesamt befindet der Kurs sich in einem langsamen Aufwärtstrend, der sehr volatil verläuft. Was können Anleger von der Aktie erwarten?
ℹ️ Klöckner vorgestellt
- Die Klöckner & Co SE ist einer der größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributeure im Gesamtmarkt Europa und Nordamerika. Das Hauptgeschäft der Gesellschaft liegt in der lagerhaltenden Distribution von Stahlprodukten und NE-Metallen (Nicht-Eisen-Metallen) sowie dem Betrieb von Stahl-Service-Centern.
- Neben dem Hauptsitz in Duisburg ist der Handelskonzern mit über 140 Standorten international vertreten. Die Schwerpunktmärkte sind Europa und Amerika.
- Die Aktie ist im SDAX gelistet und die Marktkapitalisierung beträgt 659 Millionen €.
Geschäftsverlauf stabilisiert
Im Gegensatz zum ersten Halbjahr verlief das zweite Halbjahr deutlich schlechter. Hier machten sich rückläufige Absatzpreise deutlich bei Umsatz und Ertrag bemerkbar. Von dieser Entwicklung ist der am 13. März veröffentlichte Jahresbericht für 2023 geprägt.
Der Umsatz verringerte sich von 8,3 auf rund 7 Milliarden €. Hier machten sich neben einem Volumenrückgang auch die gesunkenen Absatzpreise bemerkbar. Positiv verlief lediglich das Geschäft in Amerika.
Das operative EBITDA verringerte sich gegenüber dem Vorjahr 46% auf 190 Millionen €. Die daraus resultierende EBITDA-Marge reduzierte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 2,7%. Beim Konzernergebnis entstand aufgrund von Wertberichtigungen ein Verlust von 190 Millionen € zu Buche.
Im Bereich der fortgeführten Segmente lag das Konzernergebnis knapp unter der Nullgrenze. Die Verschlechterung war keine Überraschung, sie war bereits bei der Prognoseanpassung im Oktober kommuniziert worden.
Positiver Lichtblick ist, dass der Cashflow relativ stark ausfiel – er sank von 360 auf 287 Millionen €. Hier machte sich die Optimierung des Net Working Capital positiv bemerkbar. Im Hinblick auf die schwache Marktlage sind die Geschäftszahlen dennoch als zufriedenstellend zu bezeichnen.
Positive Entwicklung erwartet
Der Konzern geht im laufenden Geschäftsjahr von einer weiteren Normalisierung aus, insbesondere die operative Ertragslage soll sich verbessern. Im ersten Quartal wird ein EBITDA von 30 bis 70 Millionen € erwartet. Hier dürfte sich die eingeleitete Strategie der Kostenverbesserung bemerkbar machen.
Positiv dürfte sich ebenfalls die Konzentration auf profitablere Geschäftsbereiche auswirken. Der Verkauf der Tochtergesellschaften in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und Belgien wurde Anfang März abgeschlossen. Bei diesen verkauften Gesellschaften war die Rendite sehr gering.
Die Akquisitionen in den USA und Mexiko verstärken das profitable Wachstum in Amerika. Insgesamt strebt der Konzern eine Wandlung hin zu profitableren Produkten und Dienstleistungen an.
Was bedeutet das für die Aktie?
Die Kurserholung seit dem Tief im Oktober zeigt, dass der Konzernumbau von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen wird. Dieser Aufwärtstrend dürfte sich meiner Meinung nach fortsetzen. Bei einer verbesserten Ertragslage halte ich Kurse von 8 € für realistisch.
Die Analysten der DZ Bank haben ihr Kursziel von 8,80 auf 9,20 € angehoben. Die Deutsche Bank ist mit 10 € noch zuversichtlicher. In ihrer Begründung sieht sie wie ich den Transformationsprozess positiv und erwartet eine Ertragsverbesserung.
Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Trotz der Halbierung auf 0,20 € liegt die aktuelle Rendite bei 2,9%.
Mein Fazit: Das Schlimmste ist überstanden. Die Aktie eignet sich gut als Depotbeimischung.
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