Knorr-Bremse: Hat die Aktie noch Potenzial?

Die Aktie von Knorr-Bremse (WKN: KBX100) befindet sich seit Ende September in einer Aufwärtsbewegung und hat zuletzt auch mit einem Anstieg um +3,3% auf die Zahlen zum ersten Quartal reagiert. Zu einem neuen 52-Wochen-Hoch hat es im Mai noch nicht ganz gereicht. Nach einer leichten Korrektur und dem Rücklauf zur 50-Tage-Linie (SMA50) auf aktuell 66,48 € geht es seit letzter Woche wieder aufwärts. Bricht die Aktie nun nach oben aus?

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Knorr-Bremse vorgestellt
Knorr-Bremse ist ein weltweit führender Anbieter von Bremssystemen und sicherheitskritischen Subsystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Die Geschäfte gliedern sich auf in die beiden Unternehmensbereiche Systeme für Nutzfahrzeuge und Systeme für Schienenfahrzeuge. Das Unternehmen beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten in mehr als 30 Ländern aktiv, Hauptsitz ist München. Derzeit erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von 10,72 Milliarden €.

Guter Start ins neue Jahr

Der Spezialist für Bremssysteme hat einen guten Start ins neue Jahr hingelegt. Gemäß der Quartalsmitteilung vom 11. Mai stiegen die Erlöse von Januar bis März im Jahresvergleich um 14,3% auf 1,9 Milliarden €.  Zugute kam den Bayern dabei die weiterhin robuste Nachfrage aus dem asiatischen und nordamerikanischen Raum, trotz der inflationsbedingten Preissteigerungen.

In der Division Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS) legten die Erlöse um 17,7% auf 1,053 Milliarden € zu, im Bereich Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS) betrug das Umsatzwachstum 10,3% auf 855 Millionen €.

Sehr stark entwickelte sich auch der Auftragseingang mit einem Wert von 2,2 Milliarden €. Der Auftragsbestand stieg um 18,6% auf ein neues Rekordniveau von 7,1 Milliarden €.

Operative Marge sinkt auf 10,0%

Auf der Ertragsseite fielen die Zuwächse nicht ganz so üppig aus wie auf der Umsatzseite. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte um 5,6% auf 192 Millionen € verbessert werden. Damit ergab sich eine Umsatzrendite von 10,0%, nachdem diese im entsprechenden Vorjahreszeitraum noch bei 10,9% gelegen hatte. In der Division RVS wirkte sich der Wegfall des Russland-Geschäfts negativ auf das Ergebnis aus.

Konzernchef Marc Llistosella kommentierte die Ergebnisse wie folgt:

In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben wir ein gutes Ergebnis erwirtschaftet. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus: Wir unternehmen alles, um unsere Ergebnisse und unsere Profitabilität zu steigern. Dafür richten wir unsere Geschäftsaktivitäten stringent auf Performance aus und erarbeiten für den Gesamtkonzern ein langfristiges Zielbild, wie wir weiter profitabel und nachhaltig wachsen wollen.

Gesamtjahresziele bestätigt, Mittelfristprognose am 18. Juli

Für das Gesamtjahr wurde die bisherigen Zielvorgaben bestätigt, die Erlöse zwischen 7,3 und 7,7 Milliarden € vorsehen, eine operative EBIT-Marge von 10,5 bis 12,0% sowie einen Free Cashflow von 350 bis 500 Millionen €. Das sollte angesichts des Jahresauftakts auch durchaus zu realisieren sein.

Das MDAX-Unternehmen lag mit den Zahlen zum ersten Quartal über dem Marktkonsens der Analysten. Weiterhin ausbaufähig und verbesserungswürdig bleibt die Profitabilität.

Am 18. Juli wollen die Bayern ihre mittelfristigen Ziele formulieren und möglicherweise auch genauer darlegen, wie die Margen künftig verbessert werden sollen. Mit Preisanpassungen und Maßnahmen zur Kostensenkung versucht man bereits, die Ertragslage zu verbessern, allerdings muss hier noch mehr geschehen, um die Anleger bei Laune zu halten.

Fazit: Gehört die Aktie ins Depot?

Blickt man auf die momentanen Analysten-Kursziele, die sich zwischen 60 und 78 € bewegen, wird der Aktie auf dem aktuellen Stand nicht mehr viel zugetraut. Das mittlere Kursziel liegt mit 66 € fast genau beim jetzigen Kursniveau.

Auch fundamental gesehen ist die Aktie auf Basis der Marktschätzungen für 2023 mit einem KUV von 1,4 und einem KGV von 19 nicht unbedingt günstig. Die Dividendenrendite ist mit 2,65% eher im Durchschnitt angesiedelt.

Perspektivisch könnte das MDAX-Unternehmen von den globalen Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung, Eco-Effizienz und Autonomes Fahren zwar durchaus profitieren. Nach dem Anstieg um rund +30% in diesem Jahr sollten Anleger aber meiner Meinung nach auf eine günstigere Einstiegsbasis warten.

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