Knorr Bremse: Löst sich 2024 die Kursbremse?

Die Aktie von Knorr-Bremse (WKN: KBX100) befindet sich seit November insgesamt in einer Erholungsphase und steht aktuell bei 57,30 €. Der Jahres-Chart zeigt, dass der aktuelle Kurs sich wieder auf dem Niveau von Anfang 2023 befindet. Nach einem kurzen Anstieg auf 70 € sank er wieder auf 52 €. Ist die Aktie jetzt günstig bewertet?

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ℹ️ Knorr Bremse vorgestellt

Knorr-Bremse ist ein weltweit führender Anbieter von Bremssystemen und sicherheitskritischen Subsystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. Die Geschäfte gliedern sich auf in die beiden Unternehmensbereiche Systeme für Nutzfahrzeuge und Systeme für Schienenfahrzeuge. Das Unternehmen beschäftigt über 30.000 Mitarbeiter und ist an über 100 Standorten in mehr als 30 Ländern aktiv. Der Hauptsitz ist München. Derzeit erreicht die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von 9,24 Milliarden €.

Strategie „Boost 2026“

Obwohl der Konzern sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelte, wurde im Juli das Programm „Boost 2026“ gestartet. Kern des Effizienzsteigerungsprogramms ist die Verbesserung der operativen EBIT-Marge sowie die Cash-Generierung. Die operative Gewinn-Marge soll bis 2026 nachhaltig über 14% steigen. Dies soll durch ein aktives Kostenmanagement erreicht werden – zurzeit liegt sie bei rund 11%.

Die Cash-Generierung dient dazu, die Resilienz des Unternehmens zu verbessern. Im Rahmen dieses Programms erfolgt ebenfalls eine Überprüfung des Portfolios. Hier wird die Performance der Tochtergesellschaften überprüft. Im Rahmen dessen könnte eine Optimierung stattfinden.

Insgesamt sind solche Effizienzsteigerungsprogramme positiv zu werten. Im Laufe der Zeit schleichen sich Kostenblöcke ein, die keinen Mehrwert erzeugen. Diese werden dann reduziert oder eliminiert.

Ertrag deutlich verbessert

Ähnlich wie die beiden Vorquartale verlief auch das dritte Quartal sehr robust. Dementsprechend gut fiel der am 31. Oktober veröffentlichte Quartalsbericht aus. Auf Sicht der ersten neun Monate verbesserte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,7% auf 5,9 Milliarden €. Beide Segmente, Schienen- und Nutzfahrzeuge, trugen gleichmäßig dazu bei.

In gleichem Maße verbesserte sich die Ertragslage. Das operative EBIT stieg von 568 Millionen € auf 639 Millionen €. Die sich daraus ergebende operative EBIT-Marge blieb mit 10,9% auf Vorjahresniveau.

Sehr stark fiel der Free Cashflow aus. Aus einem Cash-Abfluss von 229 Millionen € vor einem Jahr wurde ein Überschuss von 65 Millionen €. In der positiven Geschäftsentwicklung im dritten Quartal machten sich die Einflüsse von „Boost 2026“ bereits bemerkbar.

Marc Llistosella, Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Wir liegen voll im Plan zur Erreichung unserer Ziele in diesem Jahr. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres entwickelten sich beide Divisionen sehr gut – auch mit der Nachfrage sind wir sehr zufrieden.

Aufgrund der guten Entwicklung wurden die Jahresziele bestätigt. Demnach soll der Umsatz bei 7,5 bis 7,8 Milliarden € liegen. Bei der operativen Marge wird mit einem Wert von 10,5 bis 12% gerechnet.

Bietet die Aktie Potenzial?

Insgesamt verlief der Kurs im vergangenen Jahr enttäuschend. Der Anstieg in der ersten Hälfte ist wieder vollständig hinfällig geworden.  Auch von der allgemeinen Jahresendrallye ist hier nicht viel angekommen.

Knorr Bremse ist ein gut geführtes Unternehmen, das sich permanent solide entwickelt. Die Erwartungen der Marktteilnehmer variieren daher nicht so stark. Der Kursabschwung im zweiten Halbjahr ist aus meiner Sicht unbegründet, daher gehe ich von einem weiteren Potenzial aus. Einen fairen Kurs sehe ich bei 65 €. Ein überproportionaler Anstieg ist nicht zu erwarten.

Die Analysten sind völlig konträr in ihren Einschätzungen. Barclays sieht einen fairen Kurs bei 45 €, JPMorgan bei 77 € und Jefferies bei 61 €. Die ersten beiden Einschätzungen halte ich für unrealistisch. Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite von 2,5%.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung. Neben der Dividendenrendite bestehen gute Chancen auf Kurssteigerungen.

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