König & Bauer-Aktie: Tief genug zum Einstieg?
Die Aktie des Druckmaschinenherstellers König & Bauer (WKN: 719350) hat auch am Freitag ihren Abwärtstrend nicht stoppen können. Was belastet den Titel? Und sind die Kurse auf einem Niveau angekommen, das zum Einstieg drängt?
ℹ️ König & Bauer vorgestellt
König & Bauer ist das älteste Unternehmen hinsichtlich der Herstellung von Druckmaschinen. Mit ihrem umfassenden Produktsortiment ist die Firma immer auf der Höhe der Zeit, dies gilt insbesondere im digitalen Zeitalter. Der Konzern ist international tätig und hat seinen Hauptsitz in Würzburg in Bayern. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 177 Millionen €.
Prognose bestätigt
Trotz des schwierigen Umfeldes bestätigte der Druckmaschinenkonzern seine Jahresprognose. Danach wird ein Umsatz von 1,3 Milliarden € erwartet. Das operative EBIT soll zwischen 25 und 35 Millionen € liegen. Diese Bestätigung erfolgt unter der Annahme, dass keine gravierende Verschlechterung der Wirtschaftslage eintritt.
Der Umsatz dürfte gut zu erreichen sein. Problematischer wird es bei dem operativen EBIT. Im dritten Quartal ist es zwar positiv ausgefallen, auf Sicht von neun Monaten wurde jedoch ein operativer Verlust von 2,1 Millionen € verzeichnet. Im Hinblick auf die Bestätigung ist davon auszugehen, dass das vierte Quartal sehr ertragsstark ausfällt.
Problematisch ist der stark rückläufige Auftragseingang. In den ersten neun Monaten sank er gegenüber dem Vorjahr um 19% auf 831,3 Millionen €. Der gesamte Auftragsbestand lag Ende September bei 890 Millionen €.
Die mittelfristige Planung ist sehr ambitioniert. Dabei soll bis 2025 ein Umsatz von 1,5 Milliarden € erreicht werden. Noch ehrgeiziger ist die angestrebte EBIT-Marge von 6 bis 7% – 2022 lag sie bei 1,9%. Über 2025 hinaus sollen sich die Werte weiter verbessern.
Geschäftslage verbessert
Im dritten Quartal ist eine Verbesserung der Unternehmensentwicklung eingetreten. Aus dem am 10. November veröffentlichten Quartalsbericht geht hervor, dass sich die Ertragslage gegenüber den Vorquartalen weiter verbessert hat. Hier wurde erstmalig ein operativer Gewinn von 3,3 Millionen € erzielt.
Auf Sicht der ersten neun Monate ist eine Verbesserung der Ertragslage zu erkennen, allerdings hält das operative Ergebnis nicht ganz Schritt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der operative Verlust von 3 auf 2,1 Millionen € gesunken. Aufgrund gestiegener Zinsen verschlechterte sich der Periodenverlust von 11 auf 12,2 Millionen €.
Positiv ist, dass die Refinanzierung eines Finanzvolumens von 500 Millionen € gelungen ist. Davon sind 300 Millionen als revolvierender Barkredit vorgesehen plus ein Avalkreditrahmen von 200 Millionen €. Somit herrscht für die nächsten fünf Jahre Planungssicherheit.
In der Summe ist die Entwicklung positiv, bis zur nachhaltigen Profitabilität ist es jedoch noch ein gutes Stück Arbeit.
Analysten uneinig
Der letzte große Abwärtstrend beruhte auf der Doppelabstufung durch Hauck & Aufhäuser. Die Aktie wurde von „Buy“ auf „Sell“ herabgestuft und das Kursziel von 26 auf 12 € gesenkt. Das gleiche Kursziel erwartet die LBBW. Es gibt aber auch positivere Einschätzungen. Warburg Research hat in seiner letzten Einschätzung das Kursziel auf 18 € belassen. Stifel geht von 20 € aus und Alster Research sogar von 24 €.
Dass die Aktie auf dem jetzigen Niveau unterbewertet ist, da stimme ich mit den Analysten überein. Bezüglich der Einschätzung bin ich mehr bei Warburg. Mein mittelfristiges Kursziel liegt bei 17 €.
Auch wenn der tatsächliche Gewinn von dem erwarteten noch weit weg ist, so stimmt doch die Richtung. Den rückläufigen Auftragseingang bewerte ich nicht so hoch. Was für mich zählt, ist die Ertragslage. Mit dem eingeleiteten Kostenmanagement dürfte sich diese zukünftig deutlich verbessern.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau eignet sich für erste Käufe.
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