Kontron-Aktie +7% nach Zahlen – das ist noch drin
Die Kontron-Aktie (WKN: A0X9EJ) reagiert auf die Zahlen zum zweiten Quartal mit einem deutlichen Kurssprung. Gewinne von mehr als +7% befördern das Papier an die Spitze des Kleinstwerteindex SDAX. Mit dem Sprung über die 20-€-Marke steht die Aktie zudem vor einem technischen Kaufsignal. Wie sollten sich Anleger nun verhalten?
Die Kontron Gruppe ist multinationaler Technologiekonzern, der IT-Dienstleistungen und Lösungen im Bereich Internet der Dinge (IoT) anbietet. Das Unternehmen ist aus der österreichischen S&T hervorgegangen und hat seinen Hauptsitz in Linz. Der IT-Spezialist beschäftigt 4.500 Mitarbeiter und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,1 Milliarden €. Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei 1,33 Milliarden €.
Kontron setzt Wachstumskurs fort
Auch im zweiten Quartal sind die Österreicher auf Wachstumskurs geblieben. Nach Unternehmensangaben kletterten die Erlöse im Berichtszeitraum organisch um 15% auf 283,2 Millionen €. Sehr stark entwickelte sich dabei das Segment Software & Solutions, in dem unter anderem Lösungen für Hochgeschwindigkeitszüge und der Bereich Automatisierung gebündelt sind.
Noch besser entwickelte sich die Ertragssituation. So zog das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 26% auf 31,3 Millionen € an. Unter dem Strich verblieb ein Periodenergebnis von 17,4 Millionen € und damit fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, als der Überschuss bei 9 Millionen € lag.
Für das starke Ergebnis sei ebenfalls das Softwaregeschäft entscheidend gewesen, da hier eine Bruttomarge von fast zwei Drittel erreicht wurde. Bereichsübergreifend erzielte der Technologiekonzern erstmals eine Bruttomarge von über 40%.
Die Zuversicht wächst
Dank der starken Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr ist das Management um Vorstandschef Hannes Niederhauser zuversichtlich, die erst Ende März angehobene Guidance überbieten zu können. Die Ziele sehen eine EBITDA-Marge von 11% und ein Nettoergebnis von 66 Millionen € vor. Darüber hinaus sollen die Umsätze aus eigener Kraft auf 1,2 Milliarden € steigen.
Nach sechs Monaten stehen in den fortgeführten Aktivitäten nach Minderheitenanteilen bereits Gewinne von 34 Millionen € zu Buche, während die EBITDA-Marge einen Wert von 10,86% erreicht. Die Erlöse belaufen sich bislang auf 560,9 Millionen €. Damit ist Kontron auf einem sehr guten Weg, seine Ziele zu erreichen oder diese sogar zu übertreffen.
Die Orderbücher sind gut gefüllt
Zumal das SDAX-Unternehmen über gut gefüllte Orderbücher verfügt. Im abgelaufenen Quartal lag der Auftragseingang bei 310 Millionen € und fiel damit höher aus als der Umsatz. Eine Book-to-Bill-Ratio von 1,1 deutet auch in der Zukunft auf steigende Umsätze hin.
Im bisherigen Jahresverlauf ist der Auftragsbestand bereits um 140 Millionen € auf 1,6 Milliarden € gewachsen. Nach Angaben von CEO Niederhauser sind damit bereits alle geplanten Umsätze für 2023 und schon 80% der Erlöse im nächsten Jahr abgesichert.
Mittelfristig sollen die Umsätze auf 2 Milliarden € steigen
Ziel ist es, die Umsätze bis 2025 auf 2 Milliarden € zu steigern. Außerdem ist eine deutliche Verbesserung der Profitabilität vorgesehen. Einen wichtigen Beitrag dazu sollen auch Akquisitionen leisten. Im zweiten Quartal konnten bereits zwei Zukäufe mit IoT-Fokus vermeldet werden, bis Ende 2024 sollen weitere Übernahmen folgen.
Analysten empfehlen die Aktie zum Kauf
Die Erfolge von Kontron kommen nicht nur an der Börse gut an, sondern werden auch von den Analysten gewürdigt. Die Analysehäuser Warburg Research und Jefferies sowie die Investmentbank Hauck & Aufhäuser attestierten dem Technologieunternehmen eine starke Zwischenbilanz und bekräftigten ihre Kaufempfehlungen. Die Kursziele liegen zwischen 26 und 30 €.
Mit dem Sprung über die 20-€-Marke steht die Aktie vor einem charttechnischen Ausbruch. Damit steigen die Chancen, den seit September 2018 bestehenden Konsolidierungstrend zu durchbrechen.
Mein Fazit: Auch fundamental gesehen steht einem weiteren Anstieg nichts im Wege. Mit einem für 2023 erwarteten KUV von 1,1 und einem KGV von 18 ist die Aktie keineswegs zu teuer. Dazu kommt eine attraktive Dividendenrendite von 2,63%. Insofern bleibt der Titel für mich ein aussichtsreicher Nebenwert.
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