Kontron-Aktie: Allzeithoch in Sichtweite

Die Kontron-Aktie legte seit November letzten Jahres eine enorme Performance hin, der Kursgewinn liegt bei rund +64%. Am Mittwoch notiert sie mit einem leichten Gewinn aktuell bei 26,10 €. Damit liegt sie nicht mehr weit unter dem Allzeithoch von rund 27,50 €. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

Als Spezialist sehr gefragt

IoT wird bei vielen Produkten immer wichtiger, und hier ist das Linzer Unternehmen weltweit einer der führenden Hersteller. Die jüngsten Großaufträge bestätigen diese Kompetenz.

Im Februar wurde ein Auftragseingang über 250 Millionen € gemeldet. Er verteilt sich auf mehrere Jahre. Dabei geht es um die Lieferung von 5-G Konnektivitätsmodule (sogenannte NAD-Module) für die Automobilindustrie. Das Volumen bei diesen Modulen wird bis 2030 auf mehr als 10 Milliarden € geschätzt.

Anfang März wurde ein weiterer Großauftrag über 40 Millionen € gemeldet. Der Auftraggeber der hochentwickelten Sensortechnologie ist wiederum ein Automobilhersteller. Dies zeigt, dass die Automobilindustrie für ihr Ziel des „Autonomes Fahren“ auf die IOT-Technologie angewiesen ist.

Zukünftig sollten noch weitere Großaufträge aus diesem Sektor kommen.

Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG, kommentiert die Bedeutung der Technologie so:

Unsere 5G-IoT-Technologie, die ausschließlich in Europa entwickelt und gefertigt wird, ist der Schlüssel für die nächste Generation vernetzter und autonomer Fahrzeuge, da der Automobilsektor zunehmend auf 5G für eine schnellere und sicherere Datenkommunikation setzt.

Profiteur des Sondervermögens für Rüstung

Der Technologiekonzern bietet auch Produkte für den Verteidigungsbereich an. Auch hier geht es ohne die Vernetzung verschiedener Systeme nicht. Im Produktsortiment befinden sich Komponenten für Raketensteuerung, Radar- und Kommunikationssysteme.

Bei einem Aufrüsten in Europa wird die Nachfrage nach diesen Produkten steigen. Deutschland und die EU beschlossen, ein Sondervermögen für Rüstung aufzulegen.

Höhere Erträge erwartet

Mit dem Abschluss der Transformation auf den IoT-Bereich (Internet of Things) verbesserte sich auch die operative Ertragskraft. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Anstieg des EBITDA um 50% auf 190 Millionen € erzielt. Für das laufende Geschäftsjahr soll es weiter von 190 auf mindestens 220 Millionen € steigen.

Gleiches gilt für den Umsatz. Nach einem Anstieg um 40% auf 1,7 Milliarden € wird jetzt ein Wert von 1,9 bis 2,2 Milliarden € erwartet.

Korrektur abwarten

Der Kursanstieg ist unter wirtschaftlichen Aspekten gerechtfertigt. Allerdings basiert er auch auf dem derzeitigen Hype, ausgelöst durch die Entscheidungen von Donald Trump.

Meiner Meinung nach ist dem jetzigen Kursniveau viel Positives enthalten und Anleger sollten vorerst eine Korrektur abwarten. Jeder extreme Anstieg endet in einer stärkeren Korrektur. Mittelfristig bietet die Aktie Potenzial; die Anstiege beim Umsatz und Ertrag bieten die Basis für zukünftige Kursanstiege.

Die Analysten sehen dies ähnlich. Die Erste Bank, mit ihrem Zielkurs von 26 €, hält die Aktie derzeit für fair bewertet. Warburg Research mit 28,40 € sieht noch ein geringes Potenzial und Hauck Aufhäuser ist mit ihrem Zielkurs von 37 € sehr bullisch eingestellt. Mittel- und langfristig sind deren Kurse berechtigt.

Mein Fazit: Trotz der guten Aussichten sollten Anleger vorerst eine Korrektur abwarten.

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