Kontron-Aktie: Das können Anleger erwarten

Die Aktie des IOT-Spezialisten Kontron (WKN: A0X9EJ) hat sich zuletzt kräftig auf 20,20 € erholt und den Kursrückgang im September auf rund 18 € damit weitestgehend ausgeglichen. Seit dem Verkauf des klassischen IT-Geschäftes befindet sich die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend. Lohnt sich für Anleger noch ein Einstieg?

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ℹ️ Kontron vorgestellt

Kontron ging aus der vorherigen S&T AG hervor, ein Österreicher Technologiekonzern mit Niederlassungen in mehr als 30 Ländern. Schwerpunkte sind einerseits IT-Lösungen und -Service, ein zweites Segment ist das IOT-Geschäft (Internet of Things). Der Hauptsitz des Unternehmens ist Wien in Österreich. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,32 Milliarden €.

Expertise erweitert

Die Zukunft sieht der Konzern im IOT-Bereich, daher war der Verkauf des IT-Geschäfts der logische Schritt. Um im Kernsegment weiterhin eine führende Rolle zu spielen, bedarf es der stetigen Erweiterung des vorhandenen Know-hows. Dies erfolgt einerseits durch eine organische Weiterentwicklung. Ebenso wichtig ist aber auch die Hereinnahme von Wissen durch gezielte Übernahmen.

Zwei entsprechende Akquisitionen hat das Unternehmen vorgenommen. Vom US-Unternehmen Telit Cinterion wurde dessen Tochter Cellular Automotive für 24,5 Millionen US$ übernommen. Mit deren Technologie soll die starke Nachfrage im 4G/5G-Bereich besser bedient werden.

Hinzu kam der Kauf des US-Softwarespezialisten Bsquare. Experten monierten den hohen Übernahmepreis von 38 Millionen US$, da das Unternehmen seit Jahren Verluste schreibt. Der Übernahmepreis beruht jedoch auf dem hohen Cash-Bestand von 33 Millionen US$. Wichtig für Kontron ist deren Software-Expertise sowie die Stärkung des US-Geschäftes.

Ertrag überproportional gesteigert

Was sich bereits in den Vorquartalen gezeigt hatte, setzte sich auch im dritten Quartal fort. Der am 3. November veröffentlichte Quartalsbericht zeigt die Dynamik bei der Verbesserung der Ertragslage. Allein im dritten Quartal verbesserte sich das operative EBITDA um knapp 75% auf 34,9 Millionen €. Untern Strich verblieb ein Konzernergebnis von 19 Millionen € – im Vorjahreszeitraum lag es bei 8,5 Millionen €. Der Umsatz im dritten Quartal verbesserte sich um 14,4% auf 300 Millionen €.

Auf Sicht der ersten neun Monate relativiert sich dieser extreme Ertragsanstieg, ist aber immer noch sehr gut ausgefallen. Der Umsatz verbesserte sich um 14% auf 860,9 Millionen €. Das operative EBITDA stieg um 40% auf 95,9 Millionen €, woraus sich eine EBITDA-Marge von 11,2% ergibt. Unterm Strich verblieb ein Nettoergebnis von 52,8 Millionen € – das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 70%.

Insgesamt ist die wirtschaftliche Situation als hervorragend zu bezeichnen.

Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG, kommentiert die Entwicklung so:

Die strategische Neuausrichtung der neuen Kontron auf eigene Technologie ist ein voller Erfolg.

Prognose erneut angehoben

Aufgrund der hervorragenden Ertragsverbeserung wurde die Jahresprognose erneut angehoben. Statt einem Nettoergebnis von 66 Millionen € wird jetzt ein Wert von 72 Millionen € angestrebt, das entspricht einem Zuwachs von 30% gegenüber 2022.

Die Auftragseingänge sind enorm, allein im dritten Quartal betrug das Volumen 356 Millionen €. Der Auftragsbestand Ende September lag bei 1,66 Milliarden € – das deckt die geplanten Jahresumsätze für 2024.

Potenzial vorhanden

Der Kursanstieg seit Jahresbeginn ist durch die hohe Ertragskraft gerechtfertigt. Dass es dabei immer wieder zu Korrekturen kommt, ist normal und sollte nicht überbewertet werden.

Die Marktkapitalisierung dieses zukunftsträchtigen Konzerns ist aus meiner Sicht zu gering. Eine angemessene Bewertung liegt bei 1,7 Milliarden €: Das entspricht einem Kurs von 26 €. Dieser Ansicht sind auch die Analysten in ihren jüngsten Bewertungen. Während Warburg und Jefferies den fairen Wert bei 27 € sehen, erwartet Hauck Aufhäuser 30 €.

Aufgrund der sehr starken Ertragslage sind die Aussichten auf eine Dividendenerhöhung gut. Die letzte Dividende von 1 € entspricht einer momentanen Rendite von 4,8%. Ebenfalls wurde ein Aktienrückkaufprogramm über 70 Millionen gestartet.

Mein Fazit: Die Kontron-Aktie bietet langfristig sehr viel Potenzial.

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