Kontron-Aktie: Gute Zukunft trotz Kurseinbruch?

Die Aktie des IOT-Spezialisten Kontron (WKN: A0X9EJ) kam am Mittwoch mit einem Kursverlust von rund -6% unter die Räder, und das, obwohl hervorragende Quartalsergebnisse gemeldet wurden. Am Donnerstag bleibt sie weiterhin schwach und steht aktuell bei 16,90 €. Seit dem Hoch im Juni bei rund 22 € beträgt der Rückgang -23%. Ist das jetzt wieder ein gutes Einstiegsniveau?

Rekord-EBITDA erzielt

Die Geschäfte bei dem neu ausgerichteten IOT-Konzern laufen wie geschmiert; von einem konjunkturellen Einbruch ist nichts zu merken. Das zweite Quartal verbesserte sich gegenüber dem Auftaktquartal nochmals deutlich. Die übernommene Tochter Katek ist in den am 7. August gemeldeten Zahlen voll integriert.

Das operative EBITDA verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48,6% auf den Rekordwert von 46,5 Millionen €, im Vorquartal lag es bei 35,4 Millionen €. Bei der Bruttomarge wurde mit 42,5% ebenfalls ein neuer Rekordwert erzielt. Der Konzerngewinn erhöhte sich aufgrund einer PPA-Abschreibung von 2,1 Millionen € (wegen Übernahme von Katek) von 19 auf 21,6 Millionen €.

Der Vergleich mit den Vorjahreswerten ist zu relativieren, da die Zahlen von Katek im Vorjahr nicht enthalten waren. Aber auch ohne diese ist eine deutliche Verbesserung der Geschäftsentwicklung erzielt worden.

Hannes Niederhauser, CEO der Kontron AG, kommentiert die Unternehmenslage so:

Die Entwicklung des noch jungen IoT-Marktes schreitet in großen Schritten weiter voran. Kontron hat heute das umfassendste IoT Technologie-Portfolio, mit welchem wir die Zukunftsthemen Artificial Intelligence und Security – NIS2 Standard bestens bedienen können.

Jahresprognose bestätigt

Trotz der hervorragenden Geschäftsentwicklung wurde die bereits angehobene Prognose nur bestätigt. Das zeigt, dass das Unternehmen diese dynamische Entwicklung erwartete. Demnach soll ein operatives EBITDA von 190 Millionen € erzielt werden. Das Konzernergebnis soll bei 100 Millionen € liegen und der Konzernumsatz soll mindestens 1,9 Milliarden € erreichen.

Basis für diese Erwartungen ist der hohe Auftragsbestand von 1,9 Milliarden €. Im ersten Halbjahr lag der Auftragseingang bei 279 Millionen €.

Analysten sehr positiv gestimmt

Dass die Aktie unterbewertet ist, darin sind sich alle Marktexperten einig, nur in der Höhe gibt es erhebliche Abweichungen. Die Erste Group liegt mit 26,50 € am unteren Ende der Erwartungen. Warburg Research mit 28 € und Jefferies mit 29 € sind da schon zuversichtlicher. Sehr optimistisch ist Hauck & Aufhäuser mit 36,50 sowie mwb research mit 35 €.

Potenzial vorhanden

Dass die Aktie unterbewertet ist, darin stimme ich den Analysten zu. Hier handelt es sich langfristig um einen absoluten Zukunftswert mit erheblichem Steigerungspotenzial. Die Kurskorrektur liegt überwiegend an dem schwachen Börsenumfeld sowie dem geringen Handelsvolumen. Trotz des hohen Streubesitzes liegt die Aktie in festen Händen. Somit können schon geringe Volumenerhöhungen heftige Kursschwankungen auslösen – sowohl im positiven als auch negativen Sinne.

Den fairen Wert sehe ich derzeit bei 25 €, allerdings können die Börsenturbulenzen zu einer hohen Volatilität führen. Was derzeit für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 2,9%.

Mein Fazit: Die Korrektur sollte nicht überbewertet werden. Im Gegenteil, sie sorgt wieder für gute Einstiegschancen.