Krypto-Beben: War's das bald mit Bitcoin & Co.?

Die Welt der Kryptowährungen bebt, nachdem bekannt geworden ist, dass Binance als weltgrößte Börse für Digitalwährungen den klammen Konkurrenten FTX übernehmen will. Der Bitcoin ist in den vergangenen Tagen um zeitweise -20% abgestürzt, mittlerweile er hat sich wieder etwas berappelt und notiert aktuell bei 18.156 US$. Haben Bitcoin & Co. als spekulative Asset-Klasse bald ausgedient?

Der Bitcoin, kurz BTC für Bitcoin Core, wurde am 3. Januar 2009 von Satoshi Nakamoto (Pseudonym) als Antwort auf die Finanzkrise 2007 bis 2009 ins Leben gerufen. Er basiert auf einem dezentral organisierten Buchungssystem, bei dem Zahlungen kryptographisch legitimiert und über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) abgewickelt werden. Diese dezentrale Datenbank ist die sogenannte Blockchain.

Bitcoin seit Ende März auf Talfahrt

Praktisch seit Ende März hat der Bitcoin-Preis von über 47.000 US$ zu einer kontinuierlichen und rasanten Talfahrt angesetzt. Am Dienstagabend war der Absturz besonders heftig, da ging es bis auf 17.744 US$ runter. Aktuell beträgt der Wertverlust seit Jahresbeginn -62%.

Wie man in diversen Foren nachlesen kann, sorgen sich inzwischen selbst eingefleischte Krypto-Jünger, wie es mit den Digitalwährungen weitergeht. Und dazu besteht offenbar reichlich Anlass.

Kryptobörse FTX in Geldnot

Auslöser des jüngsten Bebens sind die Probleme von FTX, einer auf den Bahamas ansässigen Handelsplattform, über die Nutzer mit Kryptowährungen und anderen Finanzprodukten handeln können. FTX ist in Geldnot geraten, nachdem Anleger offenbar innerhalb von drei Tagen 6 Milliarden US$ abheben wollten.

FTX-Chef Sam Bankman-Fried hat inzwischen auf Twitter Liquiditätsengpässe seines Unternehmens bestätigt. Infolgedessen sei eine noch nicht verbindliche Übernahmevereinbarung mit Binance für FTX.com, den wichtigsten Geschäftsteil des Konzerns, getroffen worden. Nicht betroffen ist anscheinend das US-Geschäft.

Wie stabil ist das Geschäft?

Wenn die weltweit drittgrößte Kryptobörse in Schieflage gerät, wirft das selbstverständlich unangenehme Fragen auf. Zuvorderst die, wie stabil das Geschäft mit Kryptowährungen insgesamt noch ist, wenn schon ein solcher Riese binnen weniger Tage ins Straucheln gerät.

Im Rampenlicht steht nach der Übernahme des Rivalen FTX nun erst recht Binance mit Milliardär Changpeng Zhao an der Spitze. Pikanterweise hatte Zhao selbst mit einem Twitter-Tweet Zweifel an der Zahlungsfähigkeit von FTX gesät.

Binance im Visier der Justiz

Seit geraumer Zeit steht Binance, mit einem durchschnittlichen Handelsvolumen von 20 Milliarden US$ weltweit die größte Kryptobörse, im Visier der Behörden. So soll laut einem Bericht der Agentur Reuters die US-Justiz dem Verdacht der Geldwäsche und Terrorfinanzierung nachgehen.

Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die britische Finanzaufsicht schauen genau hin. Was schon deshalb nicht ganz so leicht ist, weil das Unternehmen Binance nicht mal einen Hauptsitz hat.

Nur für ausgewiesene Spezialisten

Meine Meinung zum aktuellen Krypto-Beben und den Folgen ist die: Ich glaube nicht, dass dies die letzte Verwerfung in der Welt der Kryptowährungen gewesen sein wird, sondern dass sich die Coin-Misere fortsetzen wird.

Der spektakuläre Boom in 2020 und 2021 ist meiner Ansicht nach endgültig vorbei. Infolgedessen sind Investments nur etwas für ausgewiesene Spezialisten, die sich im Krypto-Dickicht nicht verheddern.

Als Otto Normalanleger und selbst als versierter Investor mit reichlich Börsenerfahrung würde ich Bitcoin & Co. mit der Kneifzange nicht anfassen.

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