K+S-Aktie: Einstiegschance oder noch zu früh?

Kursrückgang geht weiter
gestern um 10:42

Aktionäre von K+S (WKN: KSAG88) mussten in der Vergangenheit hohe Kursverluste hinnehmen. Auch momentan befindet sie sich in einem starken Abwärtstrend, am Mittwoch notiert sie leichter und steht aktuell bei 10,90 €. Allein seit dem Hoch im April mit 14,80 € beträgt der Kursrückgang rund -25%. Lohnt sich hier ein Einstieg?

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Nachfrageschwäche hält an

Die Lage auf der Nachfrageseite nach Kali- und Salzprodukten ist weit sehr angespannt. Ein Blick auf die Preisentwicklung zeigt, dass dieser wieder deutlich von dem Hoch Mitte 2022 mit rund 1.100 € zurückgegangen ist. Aktuell liegt er bei rund 280 €. Damals führte der Überfall Russlands auf die Ukraine zu einem Kurssprung. Mittlerweile sind die Lieferengpässe wieder weitestgehend aufgehoben.

Der Marktführer ist China als größter Lieferant. Sie geben die Weltmarktpreise vor und die restlichen Anbieter orientieren sich daran. Mit einer schnellen Erholung der Düngerpreise ist vorerst nicht zu rechnen.

Auch die Produkte für die Industrie sowie die Pharmabranche leiden unter einer Nachfrageschwäche. Verantwortlich hierfür ist die schwache Konjunktur.

In der Summe bleibt die Situation weiterhin schwierig, hierunter leidet auch das Kasseler Unternehmen. Als Ausweg will das Unternehmen verstärkt auf Spezialdünger mit höheren Gewinnmargen setzen.

Prognose konkretisiert

Aufgrund der bisherigen Geschäftsentwicklung und der Annahme stabiler Preise für Kali und Salz wurde die Jahresprognose angepasst. Beim operativen EBITDA werden jetzt 530 bis 620 Millionen € erwartet – zuvor lag die Spanne bei 500 bis 650 Millionen €.

Beim freien Cashflow soll ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werden. Im Vorjahr wurde ein Überschuss von 311 Millionen € erzielt. Ursache für den Rückgang sind höhere Investitionen.

Rückläufige Geschäftsentwicklung

Das erste Halbjahr war durch niedrigere Preise sowie eine angespannte Lage auf den Absatzmärkten geprägt. Der Umsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,7% auf knapp 1,9 Milliarden €. In beiden Hauptsegmenten, Landwirtschaft und Industrie, fiel der Rückgang etwa gleichstark aus.

Das operative EBITDA sank von 480 auf 330 Millionen €, verantwortlich hierfür der Volumen- sowie der Preisrückgang. Die daraus resultierende EBITDA-Marge sank ebenfalls von 23,7% auf 17,6%.  Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 58 Millionen € – ein Jahr zuvor lag es bei 177 Millionen €.

Die rückläufige Geschäftsentwicklung kam nicht überraschend, sondern wurde immer wieder kommuniziert. Ein Vergleich mit den Vorjahreswerten ist zu relativieren; damals lagen die Absatzpreise über dem jetzigen Niveau.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

In dem jetzigen Kursniveau ist bereits viel Negatives eingepreist. Dennoch kann es zu weiteren Rückgängen kommen. Die jüngste Erholung stellt daher noch keine Trendwende dar. Vorerst ist mit keinem nachhaltigen Kursanstieg zu rechnen.

Meiner Meinung nach besteht hier keine Eile für einen Einstieg. Erst sollte eine stabile Bodenbildung abgewartet werden. Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite. Bleibt sie mit 0,70 € konstant, entspricht dies einer Rendite von 6,3%.  Die Dividende wurde für das Geschäftsjahr 2023 von 1 € auf 0,7 € gesenkt. Im Hinblick auf den rückläufigen Konzerngewinn ist eine weitere Reduzierung nicht ausgeschlossen.

Analysten wenig zuversichtlich

Zuletzt wurden die Einschätzungen mehrerer Analysehäuser stark reduziert. Die Baader Bank kappte ihre bisherige Einschätzung von 18 auf 7,50 €. Die UBS senkte ihren Zielkurs von 12 auf 10 €.

Es gibt aber auch zuversichtlichere Einschätzungen. Die Berenberg Bank mit 15,70 € und JP Morgan mit 19 € sehen weiteres Potenzial.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst abwarten. Langfristige Anleger können das derzeitige Niveau dagegen für erste Einstiege nutzen.

ℹ️ K+S vorgestellt

  • K+S mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Bergbauunternehmen mit Schwerpunkt in der Kali- und Salzförderung. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Verwendungszwecke.
  • K+S ist mit rund 15.000 Mitarbeitern vorwiegend in Europa, Nord- und Südamerika tätig.
  • Das MDAX-Unternehmen wird an der Börse mit knapp 2 Milliarden € bewertet.

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