K+S-Aktie: Lohnt der Kauf nach Herabstufung?

Analysteneinschätzung belastet
09.07.24 um 10:22

Die Aktie von K+S (WKN: KSAG88) brach am Montag nach der Herabstufung einer großen US-Bank ein und ging mit einem Verlust von knapp -6% aus dem Markt. Auch heute bleibt sie weit schwach und steht aktuell bei 11,70 €. Was ist von dem Bergbau-Titel in nächster Zeit zu erwarten?

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Herabstufung durch Bank of America belastet

Der Analyst Alexander Jones von der Bank of America senkte den Daumen und stufte die Aktie von K+S mit Underperform ein. Den bisherigen Zielkurs reduzierte er von 18 € auf 10 €. Seine Argumente sind einerseits die niedrigen Düngerpreise, hier fehlt ihm eine fehlende Dynamik für Preissteigerungen. Darüber hinaus wird die Barmittelgenerierung durch diesen Aspekt auf Jahre hinaus begrenzt. Diese fehlen dann für die zukünftigen Investitionen.

Seine Reduzierung des Zielkurses bedeutet, dass weitere Kursrückgänge zu erwarten sind.

Andere Analysten-Einschätzungen vorhanden

Es gibt aber auch andere Einschätzungen von weiteren Analysten. Diese können in zwei Kategorien eingeteilt werden. Die Baader Bank mit 18 € sowie die Berenberg Bank mit 16,20 € teilen den Pessimismus nicht. Sie bemängeln ebenfalls die geringen Absatzpreise, gehen jedoch von einer höheren Absatzmenge aus. Zudem halten sie das Kasseler Unternehmen für gut aufgestellt. Neben dem Geschäft mit der Landwirtschaft besteht ein starkes Industriegeschäft. Hier ist im Jahresverlauf mit einer Erholung zu rechnen.

Die UBS und die Deutsche Bank, mit jeweils 12 €, halten die Aktie derzeit für fair bewertet. Die Deutsche Bank senkte zuletzt ihre Einschätzung von 13,20 € auf 12 €. Dies führte damals ebenfalls zu einem Kursrückgang.

Jahresprognose bestätigt

Nach dem unerwartet guten Jahresauftakt bestätigte der Konzern seine Jahreserwartungen. Demnach wird mit einem operativen EBITDA von 500 bis 650 Millionen € gerechnet – im Vorjahr lag es bei 712,4 Millionen €. Beim Free Cashflow wird mit einem mindestens ausgeglichenen Saldo gerechnet. Nach einem extrem guten Geschäftsjahr 2022 ist mit einer weiteren Normalisierung zu rechnen. Daher sollte der Rückgang im Jahr 2023 nicht überbewertet werden.

Die Finanzkennzahlen in den ersten drei Monaten lagen über den Erwartungen. Der Umsatz reduzierte sich um 17% auf 988 Millionen €, erwartet wurden jedoch nur 904 Millionen €. Das EBITDA lag mit 200 Millionen € ebenfalls über den Erwartungen von 165 Millionen €. Beim Free Cashflow wurde ein Wert von 111 Millionen € erreicht.

Insgesamt dürften die Prognosewerte gut machbar sein.

Bodenbildung ist zu erwarten

Noch ist der Abwärtstrend intakt, er dürfte jedoch langsam in eine Bodenbildung übergehen. In dem jetzigen Kursniveau sind die negativen Faktoren weitestgehend eingepreist. So pessimistisch wie die Bank of Amerika bin ich nicht, ich rechne wieder mit höheren Kursen auf Jahressicht. Vieles hängt jetzt von den nächsten Quartalsberichten ab. Entscheidend ist auch die Preisfindung von China für seinen Düngerabsatz in wichtigen Ländern. Deren Preis gilt als Richtschnur für die restlichen Anbieter.

Die Nachfrage nach Dünger wird mittelfristig weiter steigen. Immer mehr Menschen müssen ernährt werden, das geht nur mit mehr Dünger. Zudem meldete der Chemieverband wieder eine Verbesserung der Nachfrage, dies stärkt das Industriegeschäft von K+S.

Das jetzige Niveau eignet sich sehr gut für einen sukzessiven Einstieg in die Aktie. Da mit keinem schnellen Anstieg zu rechnen ist, sollte die Anlage längerfristig sein. Die gute Dividendenrendite von aktuell 5,8% spricht ebenfalls für die Aktie.

Mein Fazit: Hier dürfte sich ein antizyklisches Anlegerverhalten mittelfristig lohnen.

ℹ️ K+S vorgestellt

  • K+S mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Bergbauunternehmen mit Schwerpunkt in der Kali- und Salzförderung. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Verwendungszwecke.
  • K+S ist mit rund 15.000 Mitarbeitern vorwiegend in Europa, Nord- und Südamerika tätig.
  • Das MDAX-Unternehmen wird an der Börse mit rund 2,1 Milliarden € bewertet.

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