K+S-Aktie: Sind das jetzt gute Einstiegskurse?

Die Aktie von K+S (WKN: KSAG88) befindet sich insgesamt in einem langfristigen Abwärtstrend, der kein Ende zu finden scheint. Aktuell steht sie bei 13,70 €. Mit einem Verlust von rund -40% im abgelaufenen Jahr gehört sie zu den größten Verlierern. Seit dem Hoch Anfang 2022 bei rund 35 € beträgt der Rückgang sogar -60%. Ist hier mit weiterem Ungemach zu rechnen?

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ℹ️ K+S vorgestellt

K+S mit Sitz in Kassel ist ein deutsches Bergbauunternehmen mit Schwerpunkt in der Kali- und Salzförderung. Der Konzern ist einer der weltweit führenden Anbieter von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für landwirtschaftliche und industrielle Verwendungszwecke. K+S ist mit rund 15.000 Mitarbeitern vorwiegend in Europa, Nord- und Südamerika tätig. Das MDAX-Unternehmen hat einen aktuellen Börsenwert von knapp 2,4 Milliarden €.

Analysteneinschätzungen belasten

Neben den wirtschaftlichen Problemen sorgten zuletzt Abstufungen von Analysten für eine weitere Belastung der Aktie. Die Experten von Exane BNP Paribas senkten ihren Zielkurs von 16 auf 11 € und stuften sie mit „Verkaufen“ ein. Sie gehen davon aus, dass die Preise für Kali weiterhin niedrig bleiben werden und mit keiner Erholung im Jahr 2024 zu rechnen ist.

In das gleiche Horn bliesen die Analysten der UBS und stuften die Aktie ebenfalls mit „Verkaufen“ ein. Die Folgen dieser Einschätzungen schlugen sich negativ auf die Kursentwicklung aus.

Es gibt aber auch andere Einschätzungen von Analysten. Diese beruhen darauf, dass in dem jetzigen Kursniveau die niedrigen Düngerpreise vollständig eingepreist sind und mit keinem weiteren Preisrückgang zu rechnen ist. JP Morgan ist mittelfristig sehr zuversichtlich und erwartet Kurse von 22 €. Jefferies sieht das genauso, ist mit einem Zielkurs von 15 € jedoch deutlich vorsichtiger.

Geschäftsentwicklung stabilisiert

Der große Absturz beim Umsatz und Ertrag fand im zweiten Quartal statt. Gegenüber dem ersten Quartal sank der Umsatz von 1,2 Milliarden auf 826 Millionen € und der operative Gewinn von 454 Millionen auf 24 Millionen €. Aus dem am 14. November veröffentlichten Quartalsbericht wird ersichtlich, dass Umsatz und Ertrag wieder leicht gestiegen sind – das operative EBITDA verbesserte sich von 24 Millionen € im zweiten Quartal auf 72 Millionen €.

Der Grund hierfür ist, dass sich die Preise im wichtigen brasilianischen Markt erholten und die Absatzmenge dort stieg. Der Konzern erwartet insgesamt, dass dieser Trend sich im vierten Quartal fortsetzt.

Ein Vergleich mit den Werten des Vorjahres ist wenig sinnvoll, da aufgrund des Wegfalls der russischen Düngerexporte der Preis für Dünger explodierte und für Rekordwerte bei Umsatz und Ertrag sorgte.

Prognose bestätigt

Das erwartete operative EBITDA soll zwischen 600 und 800 Millionen € liegen. Aufgrund der guten Ertragslage im ersten Quartal liegt der operative Gewinn in den ersten neun Monaten bereits bei 550 Millionen €. Je nach Entwicklung der Nachfrage sowie des Preises wird sich das Ergebnis innerhalb dieser Range bewegen. Die große Range wurde bewusst gewählt, da viele Faktoren sehr volatil sind.

Hierzu gehört beispielsweise der Streik der Lockführergewerkschaft GDL, der Schienentransport ist für K+S sehr wichtig. Ebenso volatil verlief die Entwicklung bei den Gaspreisen.

Insgesamt dürfte die Prognose erreichbar sein.

Wie sind die Aussichten der Aktie?

Ich bin bei meiner Einschätzung mehr bei den Optimisten. Einen raschen Anstieg bei den Düngerpreisen sehe ich ebenfalls nicht. Allerdings sind die negativen Aussichten vollkommen im Kurs eingepreist. Ich gehe daher von einer Bodenbildung mit einer leichten Tendenz nach oben aus. Vorerst sehe ich einen fairen Wert von 16 €. Dieser Anstieg wird mit einem volatilen Kursverlauf einhergehen.

Wichtig wird die Prognose für 2024 sein. Hier erwarte ich deutlich niedrigere Werte als für 2023. Was die Aktie belasten kann, ist die geänderte Dividendenpolitik. Bisher lag die Basisdividende bei 0,15 € und abhängig von dem Gewinn wurde eine Bonusdividende gezahlt – zuletzt lag die Gesamtrendite bei 1 €.

Künftig entscheidet der bereinigte freie Cashflow über die Ausschüttung. 30 bis 50% davon sollen den Aktionären in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen zukommen. Erwartet wird daher ein Wert unterhalb der letzten Dividende.

Mein Fazit: Für langfristige Anleger bietet das derzeitige Kursniveau gute Einstiegschancen.

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