KTG Agrar, KTG Energie: Freudensprung nach Vorstandswechsel

Marc Rendenbach
13.07.16

Der umstrittene Unternehmenschef Sigfried Hofreiter hat seinen Platz beim insolventen Agrarkonzern KTG Agrar (WKN: A0DN1J) geräumt. Die Aktie reagiert mit einem kräftigen Freudensprung von rund 50%. Nach der Skandal-Pleite von letzter Woche ruhen die Hoffnungen der Anleger jetzt auf den neuen Verantwortlichen.

In der Rolle des Chief Restructuring Officers soll der neu in den Vorstand berufene Rechtsanwalt Jan Ockelmann gemeinsam mit dem vorläufigen Sachwalter einen Sanierungsplan für KTG Agrar ausarbeiten. Ockelmann verfüge über langjährige Kontakte zu landwirtschaftlichen Betrieben und Beratern, heißt es in der heutigen Mitteilung. Im Rahmen des beantragen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung soll möglichst die gesamte Unternehmensgruppe erhalten bleiben.

Selbst wenn eine Rettung des Konzerns gelingt, dürften Aktionäre am Ende weitestgehend leer ausgehen, während Besitzer der ausstehenden Anleihen als Gläubiger zumindest bessere Karten haben. Dennoch reagiert auch die Aktie auf den Rücktritt Hofreiters außerordentlich positiv. Dem ausgeschiedenen Vorstandsboss, der sich unter anderem dem Vorwurf undurchsichtiger Kreditgeschäfte ausgesetzt sieht, weinen Anleger keine Träne nach.

Spannender bleibt aber das Schicksal der Tochtergesellschaft KTG Energie (WKN: A0HNG5), die von der Insolvenz der Mutter weiterhin nicht unmittelbar betroffen ist und deren Aktienkurs sich zwichenzeitlich von seinem Tief wieder um mehr als 200% vom Tief erholen konnte. Umsatz und Gewinn des Unternehmens waren in 2015 deutlich gestiegen, doch bürgt die Muttergesellschaft für rund 110 Millionen Euro an Verbindlichkeiten. Dies dürfte von den Banken nicht länger als Sicherheit angesehen werden, weshalb auch hier voraussichtlich neu zu verhandeln ist.

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