KTG-Skandal: Energie-Tochter folgt Ex-Agrar-Mutter in die Pleite

Marc Rendenbach
27.09.16

Der Skandal um den Hamburger KTG-Konzern weitet sich aus: Nach der Skandal-Insolvenz von KTG Agrar (WKN: A0DN1J) im Juli haben sich nun auch bei der ehemaligen Tochtergesellschaft KTG Energie (WKN: A0HNG5) die Hoffnungen auf eine Sanierung außerhalb eines Insolvenzverfahrens zerschlagen.

Wie KTG Energie heute früh mitteilte, sei die Zahlungsunfähigkeit beim Unternehmen eingetreten und ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt worden. In den nächsten Monate solle vom neuen Vorstand ein Sanierungsplan ausgearbeitet und die Zukunft der Gesellschaft gesichert werden. Das operative Geschäft liefe derzeit ungehindert weiter, heißt es.

Erst vorletzte Woche war der Aktienkurs von KTG Energie regelrecht durch die Decke geschossen, nachdem bekannt geworden war, dass die Gustav-Zech-Stiftung das Aktienpaket am Unternehmen von der Muttergesellschaft KTG Agrar übernommen hat. Anleger konnten zurecht auf eine neue Perspektive hoffen - ohne Insolvenz. Der Investor platzierte jedoch sogleich zwei Insolvenzanwälte im Vorstand, sah eine mögliches Pleiteszenario also schon zu diesem Zeitpunkt als realistisch. Dies wiederum ließ den zuvor stark angezogenen Aktienkurs wieder abstürzen.

Während KTG Agrar weiterhin in seine Einzelteile zerschlagen wird und Aktionäre wohl am Ende nichts mehr von ihrem Geld sehen werden, besteht bei KTG Energie zumindest noch die Chance auf eine erfolgreiche Sanierung im Rahmen der Insolvenz. Inwieweit Aktionäre hier dann aber eine Verwässerung zu befürchten hätten, steht noch in den Sternen, doch haben sie mit Zech an ihrer Seite einen starken, möglicherweise entscheidenden Mitstreiter. Aktuell verliert die KTG-Energie-Aktie fast 50% und notiert erstmals unter einem Euro.

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