Kupfer-Boom: Dieser Milliardär sieht für Anleger +300% Potenzial

Keine neuen Minen
22.01.25, 15:36

Rechenzentren als unerwartete Kupferfresser? Lesen Sie, wie die digitale Revolution den Kupferpreis in ungeahnte Höhen treiben könnte und warum selbst skeptische Investoren jetzt aufhorchen sollten.

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Kupfer erlebte 2024 ein unbeständiges Jahr, in dem es insgesamt um 5,54 % stieg, Mitte Mai jedoch ein Rekordhoch von 5,20 US$ erreichte und damit seit Jahresbeginn um 37 % zulegte, bevor es wieder zurückfiel. Auch die Performance der Kupfer-Unternehmen war sehr unterschiedlich: First Quantum Minerals legte um fast 60 % zu, während die BHP Group um fast 24 % sank.

Trumps Einfluss auf den Kupferpreis

Nach der Wahl Donald Trumps sind die Kupferpreise durch einen stärkeren Dollar und die Androhung von Zöllen auf chinesische Importe in Verbindung mit schwächer als erwarteten Konjunkturmaßnahmen in China zunächst unter Druck geraten, haben sich aber angesichts der fundamentalen Ausgangslage von ihrem Tief seit Anfang des Jahres wieder erholt. Mit der Inauguration und Trumps Executive Orders-«Myriade», die erst einmal in ihrer Fülle vom Markt verdaut werden will, ist der Kupferpreis aktuell wieder zurückgekommen.

Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage

Der Kupfermarkt wird allerdings von einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage beherrscht, das durch die steigende Nachfrage nach Kupfer aufgrund seiner Rolle bei der globalen Elektrifizierung verursacht wird, während das Angebot nicht mithalten kann.

Erneuerbare Energien treiben Kupfernachfrage

Die Nachfrage nach Kupfer steigt rasant an. Angetrieben auch durch den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien. Denn aufgrund seiner hervorragenden elektrischen Leitungseigenschaften ist Kupfer das Metall der Wahl als Stromleiter.

Trump 2.0: Klimapolitik und Windenergie

An dieser Stelle kommt natürlich Trump 2.0 ins Spiel. Neben dem erwarteten Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und dem ebenso erwartbaren Bashing der Windindustrie (die scheint er ja wirklich gar nicht zu mögen), mit dem Stopp der Verpachtung von US-Land für große Windparks, einschließlich eines Einfrierens der Genehmigungen für Onshore- und Offshore-Windprojekte, scheint Trump 2.0 die Märkte zu erschrecken.

Ein Hintertürchen für die Industrie?

Interessanterweise lässt er sich trotzdem ein Hintertürchen offen, denn wie das Weiße Haus mitteilte «gilt….Diese Rücknahme… nicht für das Leasing zu anderen Zwecken, wie z. B. Öl, Gas, Mineralien und Umweltschutz». Also wer mit einem Windrad eine Mine mit Strom versorgen will, der darf. Na dann…

Windenergie-Aktien trotzen dem Trend

Dementsprechend stehen die Windenergie-Aktien auch keineswegs unter Druck. Also warum dann der Kupferpreis? Weil Trump 2.0 sich noch nicht für die Höhe der Zölle in der neuen Runde Handelskrieg gegen China entschieden hat und Mr. Market mag ja keine Unsicherheit (warum mag er dann Trump?).

Zurück zur Ratio: Kupfer in der Elektromobilität

Sobald also die Feinheiten im Handelskrieg geklärt sind, kann sich der Kupfermarkt dann auch wieder auf die fundamentale Ausgangslage besinnen. Schade, dass vor der Vernunft immer die Polemik kommt. Zurück zur Ratio: Elektrofahrzeuge (auch Teslas) verbrauchen 2 bis 3 Mal so viel Kupfer wie ihre herkömmlichen Pendants. Bei der Stromerzeugung wird für die Solarenergie siebenmal so viel Kupfer benötigt, um die gleiche Leistung wie bei der herkömmlichen Stromerzeugung zu erzeugen. Bei der Windenergie ist diese Zahl siebenmal so hoch.

Prognosen für die Kupfernachfrage

S&P Global geht davon aus, dass sich die Kupfernachfrage angesichts der zunehmenden Elektrifizierung bis 2035 gegenüber 2022 verdoppeln und 50 Mio. Tonnen pro Jahr erreichen wird. Dies geschieht jedoch zu einer Zeit, in der das neue Angebot begrenzt ist. Die Explorationsbudgets sind massiv gesunken, die Umweltvorschriften wurden global verschärft, und der Widerstand gegen neue Projekte hat zugenommen.

Herausforderungen für die Kupferproduktion

Dies hat dazu geführt, dass es weniger neue Minen gibt und die Zeitspanne bis zur Inbetriebnahme einer neuen Mine länger ist, was die Bergbauunternehmen dazu veranlasst, sich auf die einfachere Erweiterung bestehender Minen zu konzentrieren.

Kupferpreis: Wohin geht die Reise?

Dies führt zu einem Markt mit einem eingeschränkten Angebotshorizont, was den Kupferpreis nach allen vernünftigen Regeln eines funktionierenden Marktes in die Höhe treiben wird. In der Branche kursieren Schätzungen die von etwa 12.000 US$ pro Tonne Kupferpreis ausgehen, um größere Investitionen in die Eröffnung neuer Minen zu fördern.

Die Unersetzlichkeit von Kupfer

Dazu trägt auch bei: Kupfer ist in vielen Anwendungen wie Stromkabel, Drähte in Gebäuden und Wickeldrähte in Transformatoren nicht substituierbar. Obwohl man tatsächlich in einigen Anwendungen schon Aluminium genutzt hat, hat Kupfer die überlegene Leitfähigkeit. Aber auch seine Brandschutzeigenschaften (die weitaus sicherer sind als die von Aluminiumkabeln) machen es in vielen Branchen schwer, es zu ersetzen.

Kupfer vs. Aluminium: Ein ungleicher Kampf?

Selbst wenn sich die Substitution auf etwa 5-6 % der Kupfernachfrage verdreifachen würde, würde die Kupfernachfrage weiterhin deutlich steigen. Zumal sich die Anwendung von Aluminium, das ja in deutlich größeren Mengen gebraucht würde, dann nicht mehr rentieren würde.

IWF-Prognose: Kupfernachfrage steigt weiter

Im Jahr 2023 prognostizierte der IWF einen Anstieg der Kupfernachfrage um 66 % zwischen 2020 und 2040. Denn Kupfer spielt eine wichtige Rolle in zahlreichen Anwendungen, darunter das Stromnetz, Elektrofahrzeuge und Technologien für erneuerbare Energien. Neben seiner Bedeutung für saubere Energie wird Kupfer aufgrund seiner außergewöhnlichen Eigenschaften auch in Sektoren wie dem Bauwesen, der Infrastruktur und der Verteidigung eingesetzt.

Eine kühne Prognose: Kupfer bei 40.000 US-Dollar?

Anfang dieses Jahres sagte der französische Milliardär und Rohstoffhändler Pierre Andurand voraus, dass die Kupferpreise in den kommenden Jahren auf 40.000 Dollar pro Tonne steigen könnten – ein Anstieg um mehr als das Vierfache gegenüber dem derzeitigen Preis von 8.871 US-Dollar pro Tonne:
„Wir bewegen uns auf eine Verdoppelung des Nachfragewachstums nach Kupfer zu, bedingt durch die Elektrifizierung der Welt, einschließlich Elektrofahrzeuge, Solarpaneele, Windparks, aber auch militärische Nutzung und Datenzentren", sagte er der Financial Times.

Rechenzentren: Der unerwartete Kupferfresser

Da spricht Andurand einen wichtigen Faktor an, der gerade für die USA gilt. Die rasche Expansion von Rechenzentren, die durch die Digitalisierung und die Einführung künstlicher Intelligenz vorangetrieben wird, treibt dort nämlich den Anstieg der Stromnachfrage massiv in die Höhe und stellt die Regierung Trump 2.0 vor große energiepolitische Herausforderungen. (Vor allem wenn Trump klar wird, dass man die US-Ölförderung nicht einfach mit aufgeweichten Umweltvorschriften anheizen kann.)

USA: Stromverbrauch der Rechenzentren explodiert

In den USA befindet sich etwa die Hälfte der weltweiten Rechenzentren und verschiedene Quellen zeigen, dass sich der Anteil des Gesamtstromverbrauchs dieser Einrichtungen von etwa 4 % im Jahr 2023 auf bis zu 11,7 % im Jahr 2030 verdreifachen dürfte. Der Anstieg wird in bestimmten Zentren wie Virginia sogar noch deutlicher ausfallen und im selben Zeitraum von 25 % auf bis zu 46 % ansteigen.

Die Herausforderung: Sauberer Strom für Rechenzentren

Wenn das verwirklicht werden soll, müssen die Stromerzeugung und die Netzinfrastruktur in ähnlichem Tempo ausgebaut werden, also wesentlich schneller als heute. Hinzu kommt der Wunsch nachhaltigkeitsbewusster Technologieunternehmen (Meta; Microsoft), ihre Rechenzentren mit zuverlässigem, sauberem Strom zu versorgen.

Deploy24: Die Energiewende im Fokus

Diese vielschichtige Herausforderung wurde auf der jüngsten Deploy24-Konferenz über den Einsatz kritischer Energie- und Dekarbonisierungstechnologien in den USA anerkannt, die vom Energieministerium (DOE) organisiert wurde und an der fast 2.000 führende Vertreter von Regierungen, Versorgungsunternehmen, Energiekonzernen, Finanzinstituten und Investoren teilnahmen.

KI und Datenzentren: Treiber der Energienachfrage

Datenzentren und künstliche Intelligenz wurden während der gesamten Konferenz heiß diskutiert, wobei Kernkraft und Technologien zur Netzverbesserung als potenzielle lang- und kurzfristige Lösungen zur Deckung der wachsenden Nachfrage hervorgehoben wurden.

Trump 2.0: Zwischen fossilen Brennstoffen und Realität

Kernenergie ist sicher eines der Top-Themen von Trump 2.0, mit seiner Fossile-Energien-Strategie wird er sich wohl an der Realität die Zähne ausbeißen, Erdgas wird voll unterstützt und bringt sicher mittelfristig am meisten, und am Ende bleibt eben doch auch, dass man auch in den USA weiterhin Solarenergie betreiben wird und selbst auf die Windenergie nicht verzichten wird können.

Kupfer: Das Metall der Zukunft?

Und für den Ausbau von allem (damit man dann auch genug Rechenkapazität hat, wenn die US-Regierung – zu welchem Zweck, darf sich ein jeder selbst beantworten - erst TikTok übernommen hat) braucht man Kupfer.

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