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LendingTree: Wo wird die Aktie interessant?

07.08.19

Vor einigen Jahren erschien ein Buch, in dem die Aktie von LendingClub als "das nächste große Ding aus dem Silicon Valley" bezeichnet wurde. In der Spitze notierte dieses Papier daher über 120 US-Dollar, womit das Unternehmen an der Börse knapp 11 Mrd. US-Dollar wert war. Heute jedoch ist davon nicht mehr viel übrig, die aktuelle Marktkapitalisierung liegt bei gerade noch gut einer Milliarde US-Dollar. Etwa vier Mal so viel wert, trotz der Kursverluste zuletzt, ist jedoch LendingTree (WKN: A12HU0).

Dem Unternehmen billigen die Anleger derzeit nämlich einen Börsenwert von ca. vier Mrd. US-Dollar zu. Da stellt sich natürlich fast schon unweigerlich die Frage, ob es sich auch hier um eine Spekulationsblase wie einst bei LendingClub handelt oder doch mehr Substanz dahinter steckt. Wenn ich Ihnen nun schreibe, dass LendingTree bereits 1996 gegründet wurde und dann zur Zeit der "Dotcom Bubble" anno 2000 an die Börse ging, denke ich, dass Sie sich diese Frage schon selbst beantworten können.

Tatsächlich gehört LendingTree seit Mai 2003, aufgrund einer entsprechenden Übernahme, zu IAC/InterActiveCorp, denen heute beispielsweise noch die Tinder-Mutter Match.com gehört. Gerade unter dem Dach von IAC/InterActiveCorp entwickelte sich das Unternehmen sehr positiv weiter. Kern des Geschäfts von LendingTree ist bis heute die Vermittlung von Geschäfts- und/oder Privatkrediten, Studentendarlehen sowie die Immobilienfinanzierung inkl. angrenzender Dienstleistungen wie zum Beispiel das Kredit-Scoring.

Vermittlung von Krediten über den eigenen Marktplatz

Dabei führt LendingTree Kreditnehmer und Kreditgeber auf dem eigenen Marktplatz LendingTree zusammen. Das wirklich geniale am Geschäftsmodell des Internetunternehmens ist dabei, dass man wirklich nur Kredite vermittelt sowie diese später dann betreut, selbst jedoch keine Kredite vergibt. Denn dadurch gibt es natürlich nahezu keinerlei Kreditausfallrisiko. Diesen Vorteil weisen auch Kreditvermittler wie Mastercard und VISA, nicht aber American Express auf.

Daher sehe ich LendingTree auch durchaus in der gleichen Liga wie Mastercard und/oder VISA, was die fundamentale Bewertung betrifft. Zuletzt wies Mastercard dabei ein KGV 2019e von knapp 41 sowie VISA ein KGV 2019e von knapp 33 auf. Die Aktie von LendingTree dagegen weist derzeit ein KGV 2019e von knapp 130 auf und war damit drei bis vier Mal so teuer wie die beiden genannten Konkurrenten.

Der LendingTree-Marktplatz - hier dreht sich alles um die Vermittlung von Krediten!

Nicht sehr günstig, aber...

Insofern dürfte es Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht sonderlich erstaunen, dass man die Aktie nicht gerade als günstig oder Schnäppchen bezeichnen kann. Allerdings relativiert sich diese höhere Bewertung, wenn man auf die Wachstumsraten schaut. Denn während Mastercard in den vergangenen drei Jahren mit ca. +15,6% p.a. gewachsen ist und VISA mit ca. +14,1% p.a. lag das Wachstum bei LendingTree bei sage und schreibe ca. +44,4% p.a.

Darüber hinaus sind alle drei genannten Unternehmen profitabel, wobei Mastercard und VISA so viel größer sind, dass sie beide in einem einzigen Quartal mehrfach so viel Gewinn ausweisen wie LendingTree im gesamten Geschäftsjahr. Dies alles zeigt aber eben auch, dass LendingTree eine Wachstumsstory schreibt, deren Ende gegenwärtig noch längst nicht in Sicht ist. Mit anderen Worten: Die Aktie stellt eine interessante längerfristige Investition dar.

Nach mehrfacher Prognoseverfehlung unter Abgabedruck

Allerdings sollte dies wiederum nicht darüber hinweg täuschen, dass die Aktie zuletzt deutlicher unter Abgabedruck stand und folglich gut zurück gekommen ist. Grund hierfür dürfte sein, dass LendingTree zuletzt mit seinen vorgelegten Quartalszahlen gleich mehrfach die Konsensschätzungen der Analysten verfehlte, was Anleger nicht gerne sehen. In der Folge fiel die Aktie daher immerhin von Höchstkursen um 435 US-Dollar um rund -30% auf derzeit rund 310 US-Dollar zurück.

Ende letzten Jahres, in dem heftigen Abverkauf des gesamten Marktes, sah es allerdings phasenweise noch schlechter aus. So erreichte der Titel im Oktober 2018 Korrekturtiefs unterhalb von 200 US-Dollar, ehe sie sich dann schon bis zum Jahresende hin deutlich berappeln konnte. Stellt sich jetzt natürlich nur noch die Frage nach dem fundamental fairen Wert respektive zu welchen Kursen man den Titel einsammeln könnte.

Ein sichtlich zufriedener Mitarbeiter von LendingTree...

Fazit: Je deutlicher unter 300 US-Dollar, desto besser!

Rein fundamental betrachtet ist die Aktie zwar teuer, aber nicht zu teuer. Prinzipiell könnte man sie daher durchaus schon jetzt mutig einsammeln. Besser erscheint mir jedoch, auch aus fundamentaler Sicht, einen nochmaligen Abverkauf deutlich unter die Marke von 300 US-Dollar abzuwarten. Charttechnisch jedenfalls liegen Korrekturziele um 250/260 US-Dollar sowie später um die runde 200 US-Dollar Marke noch durchaus im Rahmen des Möglichen.

Wenn man es dann geschafft sich hat die Aktie zu solchen Ausverkaufspreisen zu schnappen, braucht man sicherlich etwas Geduld. Denn um neues Kurspotenzial nach oben zu erzeugen, müsste das Unternehmen weiterhin mindestens so stark wachsen wie zuletzt. Das Gute daran: Anders als LendingClub traue ich das LendingTree absolut zu. Insofern lautet mein heutiges Fazit klar und eindeutig: Die Aktie von LendingTree sollte man nach Möglichkeit um 200 US-Dollar einsammeln mit einem Kursziel bei bis zu 400 US-Dollar auf Sicht von 18-24 Monaten!

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