Lufthansa: EU-Auflagen bringen Rettung in Gefahr
Per Ad-hoc-Mitteilung informierte die Lufthansa (WKN: 823212) am Mittwoch darüber, dass der Aufsichtsrat seine Entscheidung über die Einberufung zur Hauptversammlung verschiebt. Von deren Zustimmung zum Stabilisierungspaket hängt die Zukunft der Kranich-Airline ab (wir berichteten).
Das Ja des Aufsichtsorgans ist ebenso Bedingung für die Rettungsgelder in Höhe von 9 Milliarden Euro, wie auch die Zustimmung der Aktionäre auf der bisher nicht datierten außerordentlichen Hauptversammlung. Dazu kommen Auflagen der EU-Kommission. Diese bezeichnet die Lufthansa als „Schwächung der Drehkreuzfunktion an den Heimatflughäfen“ der Fluggesellschaft. Vor dem Hintergrund der aktuell indizierten Auflagen habe der Aufsichtsrat dem Stabilisierungspaket nicht zustimmen können, wie es am Mittwoch hieß.
Die Maßnahmen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) bezeichnete der Aufsichtsrat als die „einzig gangbare Alternative“. Eine äußerst interessante Randnotiz in diesem Kontext ist, dass Jörg Kukies den WSF leitet. Der Ex-Deutschlandchef von Goldman Sachs, der über beste Verbindungen in die Finanzmarktwelt verfügt, dürfte auch das Fachwissen haben, um einen solchen Deal zum Vorteil seines Arbeitgebers auszuhandeln. In diesem Fall hat es den schönen Nebeneffekt, dass der Deal auch zum Vorteil der Steuerzahler gestaltet wurde.
WSF-Deal für Aktionäre suboptimal
Ob die ausgehandelten Konditionen angemessen sind, sehen Lufthansa-Aktionäre wohl grundlegend anders. Zurzeit herrscht in den Abflughallen noch gähnende Leere. Das dürfte sich im Juni ändern, wenn viele Touristen wieder (Auslands-)Flüge antreten werden.
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Mir fehlen bei der Lufthansa die triftigen Investitionsgründe. (Moderat) steigende Notierungen schließe ich nicht per se aus, diese dürften allerdings nur mit einer sehr deutlichen Geschäftserholung einhergehen.
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