Lufthansa: Nobelpreisträger kritisiert Lockdown als primitiv
Die Lufthansa Group (WKN: 823212) verlor in der Hochphase des Lockdown 1 Million Euro pro Stunde, die Aktie crashte heftig. Vielleicht hätte es gar nicht so weit kommen müssen. Der von Politikern weltweit forcierte Zwangs-Lockdown sei eine reine Panikreaktion gewesen – der sich als kontraproduktiv herausgestellt hätte. Diese Ansicht vertritt nun der israelische Nobelpreisträger und Stanford-Professor Michael Levitt.
All das ändert leider nichts an der Tatsache, dass die Lufthansa wohl zehntausende Jobs streichen muss. Konkret 22.000 Vollzeitstellen stehen auf der Kippe – diese Zahl äußerte eine Lufthansa-Sprecherin nach dem gestrigen Tarifgipfel mit den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Ufo und Verdi.
UBS passt Kursziel von 18 auf 5,85 Euro an
Lufthansa-Aktionäre ritten bis vor wenigen Tagen eine Euphoriewelle, die meiner Ansicht nach nicht nachhaltig und abhängig von den Kapitalzuflüssen – vornehmlich durch Fonds – in die deutschen Leitindizes sein wird, den die großen Kurssteigerungen der letzten Wochen zu verdanken sind. Bis auf 12,56 Euro gewann die LHA-Aktie am Dienstag, noch Mitte Mai notierte der Kurs bei knapp über 7 Euro.
In einer aktualisierten Analyse kommt die Schweizer Bank UBS zum Fazit, dass die Kranich-Airline wohl erst 2023 wieder Nachsteuergewinne schreiben wird. Das erste Quartal schloss die Lufthansa mit einem Fehlbetrag von -2,12 Milliarden Euro ab. Ihr Kursziel revidierte die UBS von 18 auf 5,85 Euro. Ich bin ehrlich gesagt ähnlich bearish und denke, dass mittelfristig einstellige Kurse unabwendbar sind.
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Kurspotenzial hängt an Passagierzahlen
Von kurzfristig steigenden Notierungen im Rahmen der Rekapitalisierung – erst infolge eines positiven Beschlusses auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juni steigt der Bund zum Aktionär auf – würde ich mich nicht beeindrucken lassen. Klar ist aber auch: Das Kurspotential und damit auch die Einschätzung von Finanzanalysten können sich schlagartig ändern, wenn so viel geflogen wird wie vor der Krise und der Konzern strukturell umschulden kann.
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