LVMH-Aktie -4%: Nach dem Abverkauf einsteigen?

Die Aktie des Luxusgüter-Riesen LVMH (WKN:853292) verliert heute rund -4% auf 851 € und hat damit sämtliche Kursgewinne der vergangenen 30 Tage wieder abgegeben. Aber was ist der Grund für den Abverkauf? Und ist es jetzt Zeit, bei dem Luxuskonzern die Chance zu nutzen und einzusteigen?

Ärger im Luxus-Paradies

„Luxus geht immer“ heißt es zumindest, seit die Luxus-Werte und darunter vor allem LVMH in der Krise 2022 relativ stabil geblieben sind. Am Montag zeichnet sich jedoch Ärger im Paradies ab, denn es kommt nach Börseneröffnung zu einem deutlichen Abverkauf der gesamten Branche.

Ursächlich dafür sind die Quartalszahlen des Schweizer Luxusgiganten Richemont, der die Erwartungen der Analysten bei den Quartalszahlen trotz zweistelligen Wachstums leicht verfehlte und direkt mit einem Minus von 10% abgestraft wurde.

Zusätzlich kommen negative Nachrichten von chinesischen Konjunkturdaten hinzu, die die Befürchtung wecken, dass sich der Wachstumsmarkt für die Luxusbranche wieder abkühlen könnte.

LVMH unter Druck

Im Zuge dieser Verwerfungen reißt es auch den Branchenriesen LVMH mit nach unten. Dieser ist mit einem KGV von 33,4 und einer Dividendenrendite von 1,5% auch definitiv kein Schnäppchen.

Jedoch äußerte sich erst kürzlich Analystin Chiara Battistini von JPMorgan positiv zu dem Papier und beließ die Einstufung auf „Overweight“ und das Kursziel bei 900 €. Gibt es also trotzdem Gründe, sich die Aktie jetzt zu sichern?

Gibt es hier noch Potenzial?

Tatsächlich gibt es bei LVMH besonders einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern – und das ist die Größe. Während viele Unternehmen gerade in Bedrängnis geraten, kann LVMH durch sein breites Markenportfolio und seine Preissetzungsmacht weiter ruhig an der Spitze seine Kreise ziehen.

Dies dürfte auch der Grund für die Bewertung sein, da die Börse hier konjunkturesistente Qualität vermutet, die der Pariser Konzern bisher auch stets unter Beweis gestellt hat.

Trotzdem bleibt die Bewertung hoch, weswegen Investoren hier nur an Bord gehen sollten, wenn sie von dem langfristigen Potenzial des Unternehmens überzeugt sind. Ansonsten heißt es aufgrund der konjunkturellen Lage für den Rest der Branche erst einmal sicher durch die Krise zu kommen, bevor man hier investieren kann.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens LVMH. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.