LVMH-Aktie: Wird 2025 auch wieder durchwachsen?

Mit einem Kursverlust von 13% war das Börsenjahr 2024 für die LVMH-Aktie ziemlich durchwachsen. Und auch der Start ins neue Börsenjahr glückte dem französischen Luxusgüterkonzern nicht. In den ersten beiden Handelstagen des Jahres ging es für LVMH um rund 3% nach unten. Ein schlechtes Omen für das Gesamtjahr?

Luxus läuft doch nicht immer

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Luxus an der Börse immer läuft. Doch in den letzten Monaten scheint diese Weisheit ihre Gültigkeit verloren zu haben. Die Aktienkurse der beiden Luxusgüterriesen LVMH und Kering haben seit März 2024 massiv an Wert eingebüßt.

Hauptgrund für die starken Kursrückgänge ist das schlechte Konsumklima in China. Während die Konsumenten im Reich der Mitte in den letzten Jahren mit ihrem Faible für europäische Luxusmarken für gewaltige Umsatz- und Gewinnsteigerungen bei LVMH sorgten, sind sie nun zum Sorgenkind geworden. Das rückläufige Wirtschaftswachstum, die zunehmende Alterung und die Immobilienkrise Chinas sorgen für ein zunehmend schwieriges Umfeld für Luxusgüter.

Eine Insel als Sinnbild der Krise

Sinnbild für die „Luxuskrise“ in China ist die Insel Hainan geworden. Sie ist ein Urlaubs- und Einkaufsparadies für Millionen von Chinesen. Hier reihen sich Luxushotel an Luxushotel und Luxusboutique an Luxusboutique.

Doch die nun für das vergangene Jahr veröffentlichten Zahlen zeigen ein erschreckendes Bild. Die Besucherzahlen auf Hainan gingen 2024 um 16% auf 5,7 Millionen zurück. Noch wesentlich schlimmer traf es den Konsum zollfreier Waren. Er sackte um fast 30% auf rund 4,1 Milliarden € ab.

Hainan ist zwar für die Gesamtwirtschaft von China und auch für den LVMH-Konzern in Summe von völlig untergeordneter Bedeutung. Aber die Entwicklung auf der Shopping-Insel zeigt, dass Luxus ein echtes Problem in China hat.

Die Erhöhung des zollfreien Einkaufslimits in China löste 2020 einen Boom der Luxusmarken aus. Dieser Boom scheint nun vorerst zu Ende zu sein.

Positives und Negatives im Chart

Das Chartbild der LVMH-Aktie zeigte in den letzten Wochen Positives und Negatives. Positiv zu werten ist die Tatsache, dass die Aktie im November ihren monatelang anhaltenden Abwärtstrend stoppen konnte und es Ende November zu einer Trendwende kam.

Negativ ist jedoch, dass diese Trendwende nur knappe drei Wochen andauerte und die LVMH-Aktie Mitte Dezember wieder ihr positives Momentum verlor. Inzwischen zeichnet sich ein leichter Abwärtstrend ab.

Eine gute Kaufgelegenheit

Bislang haben sich die Pläne der chinesischen Regierung, den heimischen Konsum kräftig anzukurbeln und die Nettoeinkommen der Haushalte zu erhöhen, so gut wie gar nicht auf die Börse ausgewirkt. Bei vielen Aktien, wie jener von LVMH, überwiegen die Sorgen, dass China auch 2025 keinen Ausweg aus seiner schwachen Binnenkonjunktur findet. Erste volkswirtschaftliche Indikatoren zum Jahresbeginn zeigen, dass die Stimmung nach wie vor nicht gut ist.

Ich glaube allerdings, dass die LVMH-Aktie aktuell nur noch ein sehr geringes Downside hat. Meiner Meinung nach ist inzwischen sehr viel Pessimismus in den Aktienkurs eingepreist. Die Aktie des Luxusgüterkonzerns hat sich Ende 2024 bei knapp unter 600 € stabilisiert. Ich sehe derzeit keinen Grund, dass sie noch einmal unter diese Talsohle fällt.

Anleger, die vorhaben, die LVMH-Aktie über einen längeren Zeitraum zu halten, können sie in meinen Augen momentan zu einem sehr vernünftigen Kurs erwerben. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 22 ist für einen weltweit exzellent positionierten Konzern mit gewaltiger Marktmacht und hohen Margen überhaupt nicht übertrieben.

Meiner Ansicht nach werden die zu erwartenden weiteren Zinssenkungen in den USA und Europa das weltweite Konsumklima wieder verbessern. Früher oder später werden sich auch die Stabilisierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung positiv auf den Inlandskonsum auswirken. Die LVMH-Aktie wird von diesen Entwicklungen profitieren.

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