MagForce: Aufschwung Ost?

Sascha
05.12.19

Eine der interessantesten Stories unter den Smallcaps in Deutschland liefert schon seit Jahren die Berliner MagForce (WKN: A0HGQF). Dies sah schon vor einiger Zeit auch der bekannte Venture Capital-Investor Peter Thiel so, weshalb er hier mit seiner Avalon Capital One GmbH einstieg.

So hält Avalon Capital One bis heute ein Viertel des Aktienkapitals und kann somit als Ankeraktionär bezeichnet werden. Doch nicht nur der Ankerinvestor Peter Thiel ist hier interessant. Vielmehr gelang es MagForce schon vor einiger Zeit keinen Geringeren als den ehemaligen CEO des DAX-Konzerns Fresenius Medical Care, Dr. Ben Lipps, als neuen Vorstandschef zu gewinnen. Das Problem ist nur, dass die Aktie bisher trotzdem nicht richtig in Fahrt gekommen ist.

Dies tut sie auch heute nicht, auch wenn die Gesellschaft wieder einmal positive Nachrichten veröffentlichen konnte. So gab man nämlich per Ad hoc-Mitteilung die Eröffnung eines neuen NanoTherm-Therapiezentrums für die Region Ostdeutschland bekannt. Konkret haben die Paracelsus-Klinik in Zwickau und MagForce bereits am 27. November 2019 alle notwendigen Zertifikate erhalten, so dass ab sofort das NanoTherm-Therapiesystem in der Neurochirurgie der Klinik eingesetzt werden darf.

Das Problem sind die Geschäftszahlen!

Doch warum kommt die Aktie einfach nicht richtig in Fahrt? Nun, weil für die Anleger an der Börse – mal abgesehen von manchen kurzfristigen Verrücktheiten – letztlich immer die Umsatz- und Gewinnentwicklung zählt. Diese aber ist bei MagForce leider in den letzten Jahren alles andere als erfreulich, so dass man die Aktie derzeit – bei einer Marktkapitalisierung von über 120 Mio. Euro – eigentlich sogar als sehr teuer bezeichnen muss.

Schließlich sank der Jahresumsatz bei MagForce zwischen 2015 und 2018 von 2,6 auf zuletzt nur noch 70.000 Euro und ist damit um sage und schreibe mehr als -97% eingebrochen. Zugleich weitete sich auch noch der EBIT-Verlust deutlich aus, mit einer Ausnahme. Denn ausgerechnet im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 konnte MagForce, allerdings nur aufgrund eines Sondereffekts, ein positives EBIT in Höhe von knapp sechs Millionen Euro ausweisen.

Bewertung ähnlich wie bei einem Biotechunternehmen...

Allerdings kann man MagForce, ähnlich wie so manches Biotechunternehmen, nicht einfach auf Basis der Umsatz- und Gewinnentwicklung bewerten. Vielmehr steht die von MagForce entwickelte, auf magnetische Nanopartikel basierende NanoTherm-Therapie sowie deren Zulassung zur Behandlung verschiedener Krebsarten im Fokus. So erwartet das Management um CEO Dr. Lipps beispielsweise die Zulassung der Therapie zur Behandlung von Prostatakrebs noch im laufenden Jahr 2019 – auch wenn das langsam eng wird.

Selbst wenn bei den entsprechenden Zulassungsprozessen alles glatt geht, dürfte MagForce vor 2021 nicht in die Gewinnzone vorstoßen. Ferner werden die Gewinne anfangs noch recht schmal ausfallen, zumal die Gesellschaft weiter investieren will und muss. Alles in allem war, ist und bleibt die Aktie somit ein heißes Eisen und eignet sich definitiv nur für hochspekulativ ausgerichtete Anleger mit einem Anlagehorizont von mindestens zwei bis drei Jahren.

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