Manz-Aktie: Das war zu erwarten

Die Aktie des Anlagenbauers Manz (WKN: A0JQ5U) ist in den vergangenen Tagen durch einen Kursanstieg von rund +32% aufgefallen. Ursache hierfür war der Turnaround bei der Ertragslage. Aktuell verliert das Papier wieder -5,6% und notiert bei 11,30 €. Worauf müssen sich Anleger einstellen?

Symbolbild stock.adobe.com/Michael Stifter

ℹ️ Manz vorgestellt

Die Manz AG ist ein international tätiger Spezialanlagenbauer. Die Kunden kommen aus verschiedenen Branchen. Der Konzern ist untergliedert in die Segmente Mobility & Battery Solutions sowie Industry Solutions. Neben dem Hauptsitz in Reutlingen unterhält das Unternehmen Niederlassungen in wichtigen Märkten. Die Marktkapitalisierung beträgt knapp 97 Millionen €.

Turnaround bei Ertragslage erreicht

Das große Manko bei dem Reutlinger Konzern ist die geringe Profitabilität. Die vergangenen Geschäftsjahre waren durch Verluste geprägt. Dies änderte sich im ersten Halbjahr deutlich. Der am 7. November mit Spannung erwartete Quartalsbericht zeigte jedoch, dass Umsatz und Rentabilität wieder zurückgingen. Der Umsatz verringert sich um 18% auf knapp 53 Millionen € und operativ fiel ein Verlust von 0,7 Millionen € an.

In den ersten drei Quartalen ergibt sich ein positives Bild. Hier verbesserte sich die Ertragslage deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus einem negativen Konzernverlust von 3,1 Millionen € wurde ein Gewinn von 6,9 Millionen €. Das operative EBITDA hat sich mehr als verdoppelt auf 18,2 Millionen €.

Der Konzernumsatz verbesserte sich geringfügig um 1,8% auf 195 Millionen €. Hierzu trug das Segment Mobility & Battery wesentlich bei.

Auf Neun-Monats-Sicht ist die Geschäftsentwicklung als gut zu bezeichnen. Allerdings hat sich diese im dritten Quartal wieder verschlechtert. Im vierten Quartal wird sich zeigen, wie es ertragsmäßig weitergeht.

Manfred Hochleitner, CFO der Manz AG, kommentierte die Entwicklung so:

In einem schwierigen Marktumfeld ist es uns gelungen, alle relevanten Kennzahlen der Gewinn- und Verlustrechnung im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

Prognose bestätigt

Trotz der nachlassenden Nachfrage bestätigt das Reutlinger Unternehmen die Jahresprognose. Demnach wird mit einem Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich gerechnet. Die operative EBIT-Marge soll im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen.

Beim Umsatz bedeutet dies, dass er im vierten Quartal deutlich steigen muss. Da die operative Marge auf Jahressicht geringer ist als die bisherige in den ersten neun Monaten, ist ertragsmäßig wenig zu erwarten.

Ebenfalls kritisch ist die rückläufige Entwicklung beim Auftragseingang zu sehen. In beiden Segmenten ist er im dritten Quartal um 50% zurückgegangen.

Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Ich halte den vorherigen starken Kursanstieg für übertrieben. Das war eine klassische Gegenreaktion auf den starken Kursverfall davor. Seit Mai ist der Kurs von rund 24 € auf 8,50 € gefallen. Diesen Rückgang halte ich ebenfalls für nicht gerechtfertigt. Der heutige Kursrückgang ist eine Korrektur des zu hohen Optimismus.

Momentan sehe ich den fairen Wert bei 11 €. Eine genauere Einschätzung kann erst erfolgen, wenn die Prognose für nächstes Jahr vorliegt. Mit einer schnellen Erholung der Konjunktur ist nicht zu rechnen.

Bei den Marktexperten ist eine zweigeteilte Meinung vorhanden. Stifel mit 15 € und Pareto Securities mit 22 € sehen weiteres Potenzial – Metzler liegt mit einem Zielkurs von 12 € eher bei meiner Einschätzung.

Mein Fazit: Anleger sollten die Aktie vorerst nicht kaufen.

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